Schaaf kritisiert Hype um Profi-Fußballer

Frankfurt/Main · Thomas Schaaf hat sich besorgt über den zunehmenden Hype um Fußballstars geäußert und vor einer zu großen Erwartungshaltung an die Profis gewarnt.

 Frankfurts Trainer Thomas Schaaf im Gespräch mit Aleksandar Ignjovski. Foto: Fredrik von Erichsen

Frankfurts Trainer Thomas Schaaf im Gespräch mit Aleksandar Ignjovski. Foto: Fredrik von Erichsen

Foto: DPA

"Die Spieler bewegen sich im Ansehen auf dem Niveau von Boygroups. Wie wird denn heute ein Spieler zuerst wahrgenommen? Über Tattoos, Frisuren, welches Auto, welche Uhr...", kritisierte der Trainer des Bundesligisten Eintracht Frankfurt in einem Interview der "Frankfurter Rundschau".

Schaaf räumte ein, dass der Profi-Fußball diese Entwicklung mit vorantreibe. "Natürlich sind auch wir daran beteiligt und drehen mit am Rad", sagte der 53-Jährige. Deshalb mahnte er: "Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht überdrehen. Wenn es um die Erwartung und den Stellenwert der Spieler geht, dann sollte Robert Enke in Erinnerung bleiben. Wir sollten alle wachsam sein."

Der Fußball sei ein tolles gesellschaftliches Ereignis und tue viel Gutes. "Aber es gibt manche Dinge, die nicht funktionieren. Das darf man nicht aus den Augen verlieren", sagte Schaaf. Dazu gehöre die gestiegene Erwartungshaltung. So habe man früher pro Saison nur ein, zwei Neuzugänge verpflichtet und diesen Spielern ein Jahr zur Eingewöhnung eingeräumt. "Heute hast du 14 Neue, und alle 14 müssen auf Knopfdruck funktionieren. Das ist unsere Gesellschaft. Das kann nicht gehen", stellte Schaaf fest.

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Schaaf-Interview

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