Rückkehr zum HSV: Olic erfüllt sich einen Traum

Hamburg · Ivica Olic hielt das HSV-Trikot mit der Nummer acht in die Höhe und strahlte wie ein kleiner Junge über die Rückkehr zu seinem Lieblingsverein.

 HSV-Sportdirektor Peter Knäbel (l) präsentiert Neuverpflichtung Ivica Olic. Foto: Christian Charisius

HSV-Sportdirektor Peter Knäbel (l) präsentiert Neuverpflichtung Ivica Olic. Foto: Christian Charisius

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"Meine Frau, meine Kinder, ich - wir alle wollten zurück nach Hamburg. Es ist wie ein Traum", erklärte der 35 Jahre alte Stürmer bei seiner Präsentation, warum er den Top-Club VfL Wolfsburg verlässt und zum Abstiegskandidaten Hamburger SV wechselt. Dort soll er die Torflaute beenden und eine erneute Zittersaison in der Fußball-Bundesliga verhindern helfen. "Ich werde alles dafür tun, dass es mit dem HSV schnell nach oben geht".

"Das ist ein wichtiges Signal für die Fans, die Öffentlichkeit und auch für unsere Konkurrenten", sagte Sportdirektor Peter Knäbel. Olic solle auch eine Identifikationsfigur für die jungen Hamburger Spieler sein, mit denen der Verein die Zukunft plane. "Es ist ein Symbol für das, was wir hier in den nächsten Jahren aufbauen wollen."

Zuvor hatte seine "Wunschlösung" für die laue Offensive, die in der Hinrunde nur neun Tore zustande gebracht hatte, den Medizincheck bestanden und einen Vertrag bis 2016 unterschrieben. Olic soll rund 1,5 Millionen Euro Ablöse kosten und schon zum Rückrunden-Auftakt am Samstag gegen den 1. FC Köln erstmals wieder für den HSV stürmen.

Damit schließt sich ein Kreis. Vor genau acht Jahren begann im Winter 2007 Olic' erstes Gastspiel in Hamburg. Damals wie heute holte Dietmar Beiersdorfer den flinken Angreifer (seinerzeit ZSKA Moskau), der mit nimmermüdem Einsatz schnell die Fan-Herzen eroberte, zum im Abstiegskampf steckenden HSV. Mit fünf Toren trug der mittlerweile 100-malige kroatische Nationalspieler erheblich dazu bei, dass die Norddeutschen am Ende sogar noch auf Tabellenplatz sieben kletterten.

Dieses Ziel scheint beim Tabellen-14. derzeit unrealistisch zu sein, zumal Rafael van der Vaart & Co. in der Offensive an Harmlosigkeit bisher kaum zu überbieten waren. "Nur neun Tore, das geht gar nicht", mäkelte Knäbel. Da Torjäger Pierre-Michel Lasogga auch im Dubai-Trainingslager kaum mittrainieren konnte, ruhen die Hoffnungen vor allem auf Olic - mit fünf Vorrundentreffern bester VfL-Schütze. Insgesamt erzielte er in 213 Punktspielen 70 Tore. "Ein Superspieler. Er kann laufen, Tore machen, kennt die Liga und den HSV. Er ist eine Verstärkung", lobte Trainer Josef Zinnbauer den "Oldie", der nach dem Karriere-Ende weiter an den Verein gebunden werden soll.

Lasogga, der gegen den FC wohl als Joker zur Verfügung steht, glaubt, dass er und Olic gut zusammenpassen. "Er weicht gerne auf den Flügel aus, arbeitet sehr viel und ist immer anspielbar - das wäre sicher nicht verkehrt mit uns beiden", sagte er der "Bild". Nun muss Zinnbauer entscheiden, wenn er gegen "brutal auswärtsstarke" Kölner ins Rennen schickt. Nach Bayern München (5) hat der Aufsteiger (4) die meisten Auswärtssiege geholt. "Wir hatten schon viele starke Teams hier. Bei den meisten haben wir es geschafft, die Punkte zu behalten", betonte der Coach. Er will "mit aller Gewalt" einen Sieg.

Das denkt auch Olic, dessen letzter Heimauftritt im HSV-Dress vom 16. Mai 2009 datiert - sinnigerweise ging es auch gegen den 1. FC Köln. Damals verloren die Hanseaten jedoch mit 0:1. Diesmal soll es besser laufen. "Natürlich will ich gewinnen", betonte Hoffnungsträger Olic.

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