Quintett soll FSV Mainz auf Kurs bringen

Mainz · Am Donnerstag düst Christian Heidel erst einmal in den Kurz-Urlaub. Fünf Tage ausspannen heißt es dann für den Manager des FSV Mainz 05, nachdem er in den vergangenen Tagen einen der größten Umbrüche in der Club-Geschichte vollenden musste.

 Der Mainzer Manager Christian Heidel (l) und Trainer Kasper Hjulmand hatten viel zu tun. Foto: Arne Dedert

Der Mainzer Manager Christian Heidel (l) und Trainer Kasper Hjulmand hatten viel zu tun. Foto: Arne Dedert

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"Wenn ich von der DFL unsere Spielberechtigungsliste bekomme und da sind alle drauf, dann schnaufe ich auch mal durch", gestand Heidel nach dem 0:0 gegen Hannover 96. Das triste Gekicke gegen die Niedersachsen geriet dabei völlig in den Hintergrund, fast im Minutentakt gaben die 05er parallel die Verpflichtung neuer Spieler bekannt.

Nach dem Spanier Jairo Samperio vom FC Sevilla nahm der FSV auch den argentinischen Angreifer Pablo de Blasis vom griechischen Club Asteras Tripolis, gegen den Mainz in der Europa-League-Qualifikation gescheitert war, unter Vertrag. Zudem kehrt Stürmer Sami Allagui für ein Jahr auf Leihbasis nach Mainz zurück, der Club besitzt auch eine Kaufoption. Bis zum Ende der Saison ausgeliehen werden ebenfalls Dortmunds Jonas Hofmann und Philipp Wollscheid von Bayer Leverkusen, beide absolvierten am Montag erfolgreich ihre Medizinchecks. Bei beiden gibt es aber keine Kaufoption.

"Es war eine ganz schwierige Transferperiode für uns", gab Heidel zu, "weil ich ja lange nichts machen konnte." Es rächte sich jetzt, dass es die Verantwortlichen nicht hinbekommen hatten, sich mit dem scheidenden Trainer Thomas Tuchel auf eine vernünftige Trennung zu verständigen. Erst nachdem Tuchels Abschied am letzten Spieltag Mitte Mai publik wurde, konnte Heidel mit den Planungen beginnen.

"Das ist kein Vorwurf an Thomas, weil wir es so besprochen hatten, aber dadurch ist die Phase der Ablösefreiheit praktisch an Mainz 05 vorbeigegangen." Zumal der neue Trainer Kasper Hjulmand seine neue Mannschaft auch erst einmal kennenlernen musste und zudem eigene Ideen mit nach Mainz gebracht hatte. "Es hat deshalb etwas länger gedauert", meinte Heidel.

Was aber auch mit den Gesamtentwicklungen auf dem in den vergangenen Tagen noch einmal Fahrt aufnehmenden Spielermarkt zu tun hatte. "Jeder Transfer hat seine eigene Geschichte", referierte Heidel. "Wenn Hertha BSC nicht an Kalou gedacht hätte, hätten wir Sami Allagui nicht ausleihen können. Wenn Borussia Dortmund nicht Kagawa verpflichtet, bekommen wie nie Jonas Hofmann."

Nach einigen turbulenten Tagen sehen sich die Mainzer nun aber gut gerüstet für den weiteren Verlauf der Saison, die für die Rheinhessen nach der Länderspielpause mit der Partie bei Hertha BSC eigentlich erst richtig beginnt. "Ich denke, die Qualität des Kaders nimmt dadurch noch einmal zu, der Konkurrenzkampf steigt. Das ist positiv", sagte Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger.

Eine Garantie für den Aufschwung ist die Runderneuerung des Kaders aber nicht. Schließlich muss Hjulmand jetzt praktisch im laufenden Betrieb eine komplett neue Mannschaft bauen. "Wir brauchen Geduld, mahnte der Däne schon einmal." Von einem Kurz-Urlaub kann der Tuchel-Nachfolger höchstens träumen.

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