"Instinktfußballer" Choupo-Moting überzeugt auf Schalke

Gelsenkirchen · Variabel einsetzbar, konstant in den Leistungen - mit der Verpflichtung von Eric Maxim Choupo-Moting in diesem Sommer landete der FC Schalke 04 einen echten Volltreffer.

 Neuzugang Eric Maxim Choupo-Moting (r) schlug beim FC Schalke 04 voll ein. Foto: Roland Weihrauch

Neuzugang Eric Maxim Choupo-Moting (r) schlug beim FC Schalke 04 voll ein. Foto: Roland Weihrauch

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Der 25 Jahre alte Offensivspieler hat die in ihn gesetzten Erwartungen beim Revierclub bislang mehr als erfüllt. Selbst die große Enttäuschung des frühen Scheiterns bei der Fußball-Weltmeisterschaft mit Kamerun konnte Choupo-Moting nicht aus der Bahn werfen. Zwar stieg er bei seinem neuen Verein nach dem WM-Urlaub etwas später in die Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison ein. Gleichwohl liefert er seit dem 1. Spieltag zuverlässige und überdurchschnittliche Arbeit auf Schalke ab.

Als einziger Feldspieler der Königsblauen stand Choupo-Moting in allen zwölf Bundesliga-Partien in der Startelf. Mit seinem Doppelpack beim 3:2-Sieg am Samstag gegen den VfL Wolfsburg überholte der 1,91 Meter große Modellathlet mit nunmehr fünf Liga-Treffern sogar Stoßstürmer Klaas-Jan Huntelaar in der internen Torschützenliste und avanciert zum Schalker Publikumsliebling.

Bei seinen Toren gegen die Wölfe kam ihm zugute, dass er erstmals als zweiter Angreifer neben dem Niederländer weiter vorn agierte. Dank seiner tollen Technik konnte er die Zuspiele von Marco Höger (beim 1:0) und Kevin-Prince Boateng (beim 2:0) mustergültig verarbeiten und eiskalt vollstrecken. "Für mich war es keine so große Umstellung. Ich habe auch in der Nationalmannschaft schon häufiger Stürmer gespielt", erklärte Choupo-Moting. Aber er habe sich gefreut, mit Huntelaar mal zusammen in der Spitze zu agieren. "Je näher man am Tor spielt, desto mehr Möglichkeiten bekommt man auch. Der Trainer hat den Gegner genau analysiert. Dieses System kam uns gegen Wolfsburg entgegen."

Eine generelle Abkehr vom bisher gewohnten 4-2-3-1-System mochte Choupo-Moting daraus nicht ableiten. "Gegen Wolfsburg hat es gut gegriffen. Aber wir werden sicher auch noch andere Systeme spielen, je nach Gegner und Taktik", meinte der Kameruner, der auch bei Nationaltrainer Volker Finke hoch im Kurs steht. In 34 Länderspielen gelangen Choupo-Moting zwölf Tore.

In der Offensive kann er jede Position bekleiden, ist dribbelstark, schnell, beidfüßig und geschickt im Zweikampf. "Er ist ein Instinktfußballer, hat einen enormen Einsatzwillen und ist sehr mannschaftsdienlich", schwärmt Horst Heldt von seinen Top-Transfer, der im Sommer ablösefrei vom FSV Mainz 05 kam. Insbesondere Choupo-Motings Tor zum 2:0 gegen Wolfsburg begeisterte den Manager: "Erst habe ich gedacht, der Ball wäre noch abgefälscht worden. Aber da war keiner mehr dran. Das hat er schon toll gemacht."

Der in Hamburg geborene Fußball-Profi dokumentierte auch in der Champions League seine bestechende Form und vor allem seine Nervenstärke. Als die Königsblauen beim Stand von 3:3 im Heimspiel gegen Sporting Lissabon in der dritten Minute der Nachspielzeit einen (unberechtigten) Handelfmeter zugesprochen bekamen, schwatzte der eingewechselte Choupo-Moting sogar dem "Hunter" den Ball ab.

"Er hat gesagt, er müsse seine Fehler wieder ausbügeln. Dabei weiß ich gar nicht, welche Fehler er gemacht haben soll", sagte Huntelaar später. Der Niederländer - wie Choupo-Moting von Trainer Roberto Di Matteo als Elfmeterschütze vorgesehen - war so verdutzt, dass er "Choupo" den Ball überließ. Der blieb eiskalt und verwandelte sicher zum 4:3-Sieg. Sicher nicht sein letztes Husarenstück.

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