Hertha wieder schuldenfrei - Geschäftsführer hält Wort

Berlin · Hertha BSC ist erstmals seit vielen Jahren schuldenfrei. Der knapp an der Abstiegs-Relegation vorbeigeschrammte Berliner Bundesligist will im nächsten Monat "die zinstragenden Verbindlichkeiten" getilgt haben.

 Ingo Schiller konnte für Hertha BSC gute Zahlen verkünden. Foto: Oliver Mehlis

Ingo Schiller konnte für Hertha BSC gute Zahlen verkünden. Foto: Oliver Mehlis

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"Zum 30. Juni wollen wir bei Null sein", sagte der Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller am 26. Mai wenige Stunden vor der Mitgliederversammlung des Berliner Vereins am Abend.

Zum gleichen Berechnungszeitraum 2014 hatte die Last des früher notorisch klammen Hauptstadt-Clubs noch 24,38 Millionen Euro betragen. Im November des Vorjahres hatte Schiller die Entschuldung für 2015 versprochen.

Die positiven finanziellen Entwicklungen sind weiter vor allem auf den Einstieg des US-Finanzinvestors KKR vor 17 Monaten zurückzuführen. Im Januar 2014 flossen über 60 Millionen Euro. Die Zusammenarbeit soll mindestens bis 2021 laufen. Der Partner ist laut Schiller nach der ersten kompletten Saison zufrieden: "Entscheidend ist nicht, wo wir jetzt stehen, sondern im Sommer 2020".

Für die kommende Spielzeit plant Hertha mit Einnahmen von 78,8 Millionen Euro und Ausgaben von 78,4 Millionen Euro. Die Kosten für das Personal liegen bei 37,5 Millionen Euro, was eine Reduzierung zur bereits ausgewerteten Saison 2013/14 von über zwei Millionen entspricht. Für die größten Transfers aus der Vorsaison, Pierre-Michel Lasogga (zum Hamburger SV) und Adrian Ramos (zu Borussia Dortmund) erwartet Hertha noch einen Nachschlag. Für Transfererlöse 2015/16 sind deshalb 4,1 Millionen Euro eingeplant.

Hertha kalkuliert in der kommenden Saison mit einem Zuschauerschnitt von 49 300, was einer Plan-Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 1800 Besuchern entspricht. In der zu Ende gegangenen Saison hatte Hertha mit einem Schnitt von 50 184 Zuschauern den siebten Platz in der Bundesliga-Rangliste belegt.

Auch die weiteren Planungen sind optimistisch: Der Bundesligist will in der kommenden Saison 40 Punkte holen und in die dritte DFB-Pokalrunde vorstoßen. Aus TV-Einnahmen sind 27,5 Millionen Euro geplant. Diese Summe steigt laut Schiller noch um 1,3 Millionen, wenn sich der Zweitliga-Dritte KSC in der Relegation gegen den Hamburger SV durchsetzt und aufsteigt.

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