Neu-Schalker Breitenreiter genießt Zuneigung der Fans

Gelsenkirchen · André Breitenreiter präsentierte sich bei zahllosen Selfies mit den Schalke-Fans volksnah, aber auch sehr akribisch.

 Der neue Schalke-Trainer André Breitenreiter (M.) gab beim Trainingsauftakt viele Autogramme. Foto: Bernd Thissen

Der neue Schalke-Trainer André Breitenreiter (M.) gab beim Trainingsauftakt viele Autogramme. Foto: Bernd Thissen

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Lange vor der Rasentraining-Premiere baute der neue Chefcoach der Gelsenkirchener Fußballprofis auf dem Trainingsplatz neben der Geschäftsstelle Hütchen und Stangen für die zwölf Profis und sechs Nachwuchskräfte aus der "Knappenschmiede" auf.

Punkt 10.00 Uhr betrat der Nachfolger von Roberto Di Matteo am Donnerstag in kurzer schwarzer Hose und königsblauem Trikot das Gelände, auf dem Temperaturen von etwa 30 Grad herrschten. 1500 Fans begrüßten den Neuen mit Applaus und Plakaten: "Alles Gute, André! Schön, dass du da bist!" Oder: "Herzlich willkommen auf Schalke!" Breitenreiter antwortete mit einem "guten Morgen, hallo".

Er war sichtlich gerührt ob der Zuneigung. "Ich freue mich über den positiven Zuspruch. Das geht einem absolut nahe", ließ er nach dem Aufgalopp wissen. Den gestaltete Breitenreiter locker: Wegen der Hitze dauerte die Einheit nur rund 90 Minuten: Aufwärmen, Laufarbeit, Ballübungen, Torschüsse - der ehemalige Paderborner will das Team dezent an die bevorstehenden Aufgaben heranführen.

Spätestens mit Beginn des elftägigen Trainingslagers in Österreich am Sonntag ist dann Vollgas angesagt: "Die Basis für eine intensive Vorbereitung ist gelegt. Wir werden hart arbeiten." Sobald ihm sein Team komplett zur Verfügung steht, wird Breitenreiter "vermehrt taktische Inhalte und Automatismen einstudieren".

Nach dem enttäuschenden sechsten Platz der vergangenen Saison ist bei den Schalkern mit Breitenreiter Luft nach oben - auch bei der Spielkultur der Königsblauen. "Ich bin ein Freund des attraktiven Offensivspiels", versprach der 41-Jährige Besserung.

Manager Horst Heldt hatte einen Top-Beobachterplatz, schaute vom Balkon aus zu. Generell wollen der Sportvorstand und Breitenreiter die Profis intensiv in die Pflicht nehmen. Heldt stellte einen 15-seitigen Verhaltenskodex auf, in dem fixiert ist, was erlaubt ist und was nicht. Die Diskussion über eine "Wohlfühloase" habe ihn "am meisten angekotzt", bekannte Heldt noch am Sonntag.

Breitenreiter, der einen Vertrag bis 2017 hat, machte eines deutlich: "Es geht bei uns auf dem Trainingsplatz nach dem Leistungsprinzip." Allerdings mahnte er auch Ruhe an, die zuletzt zu selten herrschte. "Wir müssen ein wenig Geduld haben und alle gemeinsam in eine Richtung marschieren", erklärte er bei seiner Vorstellung im Juni.

Unter den Spielern, die am Donnerstag das erste Training absolvierten, war auch der Brasilianer Junior Caicara, den die Gelsenkirchener vom bulgarischen Spitzenclub Ludogorets Razgrad geholt hatten. Breitenreiter bezeichnete den Verteidiger als "Maschine". Selten habe er so gute Werte bei einem Leistungs-Check gesehen. Ein Teil der Profis fehlte noch, unter anderem der aus Mainz verpflichtete Johannes Geis.

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