Dortmund bejubelt Zauberduo Batman und Robin

Dortmund · Aus dem Dortmunder Zauberduo wurden Comic-Helden. Pierre-Emerick Aubameyang bejubelte seinen Treffer als Batman, an seiner Seite posierte Marco Reus als dessen Helfer Robin.

 Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus feiern das 1:0 im Batman-und-Robin-Kostüm. Foto: Maja Hitij

Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus feiern das 1:0 im Batman-und-Robin-Kostüm. Foto: Maja Hitij

Foto: DPA

Die Maskerade der kongenialen Mitstreiter passte beim 3:0 (0:0) der Borussia über den Erzrivalen FC Schalke zur ausgelassenen Stimmung. Ausgerechnet im prestigeträchtigen Revierderby spielte der BVB ähnlich groß auf wie in früheren, glorreichen Tagen. "Ein viel schöneres Gefühl gibt es nicht", schwärmte Reus. Ähnlich euphorisch kommentierte Sportdirektor Michael Zorc den vorläufigen Abschied aus der Abstiegszone: "Das war Balsam für die BVB-Seele."

Das erlösende erste Tor durch Aubameyang (78. Minute) nach zuvor fast im Minutentakt vergebenen Chancen nutzten die beiden Kumpels zur Umsetzung des zwei Tage zuvor bei einem Essen ausgeheckten Gags. Flugs streiften sie die von Übersetzer Massimo Mariotti hinter dem Schalker Tor deponierten Masken über und ließen sich vor der bebenden Südtribüne feiern. Die Gelbe Karte des Schiedsrichters konnte Aubameyang locker verschmerzen: "Wir haben heute das wahre Gesicht von Borussia Dortmund gezeigt. Und zwar über die kompletten 90 Minuten."

Immerhin neun von 13 Rückrundentoren gehen auf das Konto der beiden pfeilschnellen Angreifer. Doch bei aller Freude über deren famosen Lauf sah Jürgen Klopp die Aktion nicht ganz so locker wie Aubameyang: "Das Positive ist, dass er so selbstbewusst ist, dass er denkt, im Spiel zu treffen." Doch für die Zukunft will der BVB-Trainer den Comic-Liebhaber, der auch schon als Spider-Man in Erscheinung getreten war, von ähnlichen Aktionen abhalten: "Ich glaube, jetzt haben wir alle Masken durch. Eigentlich geht das nicht."

Es passte ins Bild von einem laut Klopp "perfekten Nachmittag", dass Henrich Mchitarjan seine Flaute beendete. Dem zuletzt völlig verunsicherten Edeltechniker gelang mit seinem ersten Saisontor das vorentscheidende 2:0 (79.). Sieben Minuten später sorgte Reus nach einem kapitalen Fehler von Schalke-Keeper Timon Wellenreuther für den Endstand und den höchsten Dortmunder Derbysieg seit 17 Jahren.

"Spiel, Spaß und Spannung - das ist Borussia Dortmund. Gegen uns war heute kein Kraut gewachsen", befand der BVB-Coach, verwies aber auf den noch immer geringen Abstand zur Gefahrenzone: "Es ist nicht viel passiert. Wir dürfen jetzt nicht nachlassen."

Immerhin ist der Trend nach vier Siegen in Serie ermutigend. Nach langem Verbleib im Tabellenkeller nimmt Reus langsam aber sicher andere Ziele ins Visier: "Wenn die vor uns noch Punkte lassen, versuchen wir noch, oben ranzukommen."

Von einer ansteigenden Formkurve kann dagegen bei den Schalkern wahrlich keine Rede sein. Trainer Roberto Di Matteo machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. "Es ist ein schwerer Tag für uns. Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen und grundsätzlich überlegen, wie es in Zukunft weitergeht", klagte er nach einem der einseitigsten Derbys der vergangenen Jahre mit 31:3-Torschüssen zugunsten der Borussia. Die Skepsis des Fußball-Lehrers scheint berechtigt. Schließlich rangieren die Königsblauen nach drei Spielen ohne Sieg nicht mehr auf einem Champions-League-Platz.

Zur Erleichterung aller Beteiligten stand das als Risikospiel eingestufte Duell ganz im Zeichen des Fußballs. Die Polizei zog ein positives Fazit. "Das Sicherheitskonzept des Arbeitskreises Derby hat erneut gegriffen", sagte Einsatzleiter Dieter Keil. Nur bei der Anreise der Fans gab es kleinere Probleme. Außerdem wurden Stunden vor dem Spiel gewaltbereite Kölner Anhänger in Gewahrsam genommen. Bei den 20 bis 25 Personen handelt es sich nach Polizeiangaben mutmaßlich um Anhänger der Kölner Ultra-Gruppierung Boyz. Deren Mitgliedern war nach der Randale in der Partie zwischen Mönchengladbach und Köln vom Verein der Fanclub-Status aberkannt worden. Zudem waren sie mit Stadionverboten bestraft worden.

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