Dopingforscher Simon: Aufklärungswille fehlt

Berlin · Der Dopingforscher Perikles Simon sieht keinen Aufklärungswillen im Antidopingkampf. Gerade im Fußball fehle es an politischer Tatkraft für einen sauberen Sport, sagte Simon dem "Tagesspiegel".

 Perikles Simon fordert einen größeren Aufklärungswillen im Antidopingkampf. Foto: Fredrik von Erichsen

Perikles Simon fordert einen größeren Aufklärungswillen im Antidopingkampf. Foto: Fredrik von Erichsen

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"Es geht darum, nicht auszublenden, dass es dabei um Mitbürger und Mitbürgerinnen geht, die man schützen muss", betonte er. Die Argumentation, dass Doping im Fußball nichts bewirke, hält Simon für falsch. Jeder vernünftige Mensch wisse, dass es eine entsprechende Kondition für Spitzenleistungen brauche.

Grund für das Tabuthema Doping sei, dass niemand das lukrative System Fußball zum Einsturz bringen wolle. So seien beispielsweise auch die Dopingkontrollen im Fußball ineffektiv. Der Fußball müsse dringend seine Selbstreinigungskräfte mobilisieren, forderte Simon: "Es war schon immer so, dass ab einer gewissen Dekadenz auch große Systeme zerbrochen sind."

Der Sportmediziner gehört zur Untersuchungskommission zur Aufarbeitung der Doping-Vergangenheit an der Universität Freiburg. Der VfB Stuttgart und der SC Freiburg stehen im Verdacht, in den 70er und 80er Jahren Anabolika-Doping betrieben zu haben. Beide Vereine haben sich klar von Doping-Praktiken distanziert.

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