Dardai-Vertrag für Treue zu Hertha: "Tinte trocken"

Berlin · Es ist ein Vertrag für Treue und Liebe zu seinem Verein. "Die Tinte ist gerade trocken. Pal Dardai ist unser neuer Cheftrainer!", informierte Hertha-Manager Michael Preetz die Öffentlichkeit über die Einigung mit dem Retter der abgelaufenen Saison.

 Hertha-Trainer Pal Dardai hat einen neuen Vertrag bei den Berlinern bekommen. Foto: Oliver Mehlis

Hertha-Trainer Pal Dardai hat einen neuen Vertrag bei den Berlinern bekommen. Foto: Oliver Mehlis

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Nach zwei Tagen harten Vertragspokers kann der ehemalige Interimstrainer Dardai beim Berliner Fußball-Bundesligisten nun die neue Saison als offizieller Chefcoach planen. Bereits in der Nacht hatte sich die Nachricht von dem ungewöhnlichen Kontrakt verbreitet.

"Das war ein guter Tag", sagte Dardai nach den Gesprächen mit Manager, Ex-Mitspieler und Freund Preetz. Dardais Bezüge sollen deutlich aufgestockt werden. Dardai hat den Hauptstadtclub im Februar als Coach und Nachfolger von Jos Luhukay übernommen und den Abstieg in die 2. Bundesliga verhindert.

Herthas Rekordtorschütze Preetz und Hertha-Rekordspieler Dardai haben offensichtlich eine Lösung gefunden, die das Herz der Berliner Fans rührt, aber auch mit einigen Risiken verbunden ist. Dardai wird mit einem unbefristeten Vertrag seine Arbeit als Cheftrainer aufnehmen. Sollte sein Engagement bei der Profimannschaft scheitern, würde der Ungar zurück in den Nachwuchsbereich gehen. Damit bleibt Dardai dem Verein auf jeden Fall erhalten. Das bestätigte der Berliner Bundesligist der Deutschen Presse-Agentur.

Der 39 Jahre alte Dardai wird auch weiterhin in der Konstellation mit Co-Trainer Rainer Widmayer arbeiten. "Das ist für mich auch ein großes Zeichen für Vertrauen", sagte der Cheftrainer, der seit 1997 bei Hertha ist, zu dem ungewöhnlichen Vertrag.

Vor seiner Rettungsmission hatte Dardai das Nachwuchsteam U15 des Hauptstadtclubs betreut. Seit 1997 lebt Herthas Bundesliga-Rekordspieler in Berlin, hat mit Champions League und Bundesliga-Abstieg extreme Höhen und Tiefen mit der "Alten Dame" erlebt. Seine Familie ist hier heimisch geworden, seine drei Söhne spielen Fußball bei Hertha BSC.

Dardai und Preetz hatten in den Verhandlungen die Situation in der Hertha-Profiabteilung und die Möglichkeiten des Vereins klar besprochen. Dardai weiß um die großen Erwartungen und die Schwierigkeiten in der neuen Spielzeit. In den 15 Partien als Interims-Cheftrainer hatte er die Defizite im sportlichen, aber auch im mentalen Bereich deutlich ausgemacht.

Wie Hertha größere personelle Veränderungen bewerkstelligen kann, ist noch unklar. Nur einer der 27 Verträge mit den Profis läuft aus. "Wir haben eine Transferperiode vor der Brust. Wir haben Mittel, das werden wir versuchen", hatte Preetz auf der Mitgliederversammlung Anfang dieser Woche erklärt und damit auch die unzufriedenen Fans beruhigen wollen. Der Manager schränkte aber auch ein: "Ich werde jetzt nicht versprechen, dass wir nächste Saison nach Europa wollen. Für unrealistische Ziele stehe ich nicht zur Verfügung."

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