Bremer Senator bekräftigt Haltung zu Risikospielen

Frankfurt/Main · Trotz der Drohung eines Länderspiel-Entzuges plant Bremens Innensenator Ulrich Mäurer weiterhin, den Profi-Fußball für Polizeieinsätze bei Hochrisiko-Spielen zahlen zu lassen.

 Bremens Innensenator Ulrich Mäurer legt in der Kosten-Debatte bei Polizeieinsätzen nach. Foto: Carmen Jaspersen

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer legt in der Kosten-Debatte bei Polizeieinsätzen nach. Foto: Carmen Jaspersen

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Das vorgebrachte Argument einer Verfassungswidrigkeit wies der SPD-Politiker in der "Süddeutschen Zeitung" zurück. "Ich kenne mich auch etwas aus in der Verfassung. Aber diese Behauptung halte ich für groben Unsinn", sagte Mäurer. Der Bremer Senat handele nach Recht und Gesetz. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) argumentiert, die öffentliche Sicherheit sei allein Aufgabe des Staates.

Zur Drohung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vom Mittwoch, keine Länderspiele mehr an die Stadt zu vergeben, sagte Mäurer: "Das soll wohl heißen - jetzt zeigen wir mal Bremen, wer mit wem hier tanzt. Ich finde, dieses Vorgehen spricht Bände." Dass Bremen die Liga angehe, "scheint einer Majestätsbeleidigung gleichzukommen".

Bundesligist Werder Bremen hatte erklärt, den drohenden Entzug des Länderspiels gegen Gibraltar am 14. November durch den DFB nachvollziehen zu können.

Das DFB-Präsidium will bei seiner Sitzung an diesem Freitag in Frankfurt am Main eine Antwort auf den umstrittenen Bremer Vorstoß geben. Ligapräsident und DFB-Vize Reinhard Rauball hat bereits angekündigt, einen Antrag zu stellen, der vorsieht, einstweilen kein Länderspiel mehr nach Bremen zu vergeben. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sicherte ihm seine Unterstützung zu.

Die Präsidiumssitzung ist turnusmäßig, hat aber durch den Bremer Senatsbeschluss eine neue Brisanz erhalten. Die rot-grüne Landesregierung hatte am Dienstag beschlossen, dass Bremen als erstes Bundesland den Fußball an den Kosten für Polizeieinsätze bei Risikospielen in der Bundesliga beteiligen will. Vereine und Verbände haben sich in aller Schärfe dagegen ausgesprochen.

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