Im Spiel gegen Deutschland Mexiko droht Strafe nach "Puto"-Rufen der Fans

Moskau · Die Bitten des mexikanischen Verbandes halfen nicht: Wie schon beim Confederations Cup fallen Fans auch beim 1:0-Sieg gegen Deutschland mit homophoben Rufen auf. Nun ermittelt die FIFA.

 Mexikos Anhänger rufen traditionell "Puto" bei Abschlägen oder Freistößen des Gegners.

Mexikos Anhänger rufen traditionell "Puto" bei Abschlägen oder Freistößen des Gegners.

Foto: Ina Fassbender

Dem mexikanischen Fußball-Verband FEMEXFUT droht bei der WM in Russland eine Strafe wegen homophober Rufe seiner Fans im Vorrundenspiel gegen Deutschland.

Die FIFA eröffnete ein Disziplinarverfahren gegen FEMEXFUT, wie der Weltverband mitteilte. Die Anhänger rufen "Puto" bei Abschlägen oder Freistößen des Gegners - so auch mehrfach beim 1:0-Sieg über das Team von Bundestrainer Joachim Löw im Moskauer Luschniki-Stadion. Das Wort ist eine homophobe Beleidigung, die Mexikaner wollen es aber anders verstanden wissen.

Schon beim Confederations Cup im Vorjahr hatte die FIFA wegen derartiger Vorfälle eine Warnung an den mexikanischen Verband ausgesprochen. Da sich die Vorfälle nun wiederholten, könnte im weiteren Verlauf der WM auch beispielsweise eine Geldstrafe drohen.

Der mexikanische Verband hatte seine Fans bereits mehrfach aufgefordert, die homophoben Rufe zu unterlassen. "Verhindere in Russland, dass man dir die Fan-ID wegnimmt oder dass du festgenommen wirst", schrieb der Verband am Montag bei Twitter. "Denk daran, dass du ein Repräsentant der besten Fangemeinde der Welt bist." Die Fan-ID ersetzt bei der Weltmeisterschaft für Ausländer das Visum und ist für den Eintritt ins Stadion obligatorisch.

Schon vor Beginn des Turniers hatte der mexikanische Verband einen Verhaltenskodex für seine Fans veröffentlicht. Zahlreiche Mexikaner sind nach Russland gereist und unterstützen dort ihre Mannschaft. Beim und nach dem Triumph gegen den Weltmeister feierten sie in der russischen Hauptstadt eine große Party.

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