Europameisterschaft in Frankreich Hans-Werner Helmrich ist als Volunteer dabei

BAD NEUENAHR · Hans-Werner Helmrich aus Bad Neuenahr hat ein ungewöhnliches Hobby. Der 67-jährige frühere Berufsoffizier ist Volunteer, ehrenamtlicher Helfer bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich.

 Hans-Werner Helmrich aus Hemmessen ist einer von 6000 ehrenamtlichen Helfern bei der Europa-Meisterschaft in Frankreich.

Hans-Werner Helmrich aus Hemmessen ist einer von 6000 ehrenamtlichen Helfern bei der Europa-Meisterschaft in Frankreich.

Foto: Günther Schmitt

Genauer gesagt bei den Spielen am Austragungsort Lille. Im Volunteer-Zentrum im 20 Kilometer von Lille entfernten Lens arbeitet er eng mit Alain Direman (63) zusammen. Einem Franzosen, der früher einmal Französischlehrer in Bad Godesberg war und den der Fußball mit Helmrich zusammengebracht hat.

Beide sind sich sich vor vier Wochen bei der Einweisung der Freiwilligen in Lens zum ersten Mal über die Füße gelaufen. „Wir mochten uns sofort“, sagte Helmrich im Gespräch mit dem General-Anzeiger. „Und so brauchte ich mich gar nicht erst um ein Hotel zu kümmern.“ Auch nächste Woche genießt der Schultes der Hemmessener wieder die Gastfreundschaft seines neuen Freundes und dessen Ehefrau Marie-Jo. Die Freiwilligen arbeiten in Etappen von fünf Tagen für die Uefa. So geht's für Helmrich Montag wieder 350 Kilometer nach Lille.

Der frühere Verbindungsoffizier der Nato in Frankreich gehört zu den 6000 Volonteers, die die Uefa aus 22000 Bewerbungen ausgewählt hat. „Nicht ohne Grund“, sagt Helmrich. Denn er hat Turniererfahrung, ist seit 2002 Freiwilliger beim FC Köln, war unter anderem Helfer beim Confed-Cup 2005 und den WM-Spielen in Deutschland im Kölner Stadion.

"Sprachgewirr von Russisch bis Englisch"

Aktuell ist Helmrich in Frankreich zuständig für Akkreditierungen. Denn egal, wer in die Stadien hinein will, der braucht den Pass der Uefa. Caterer genauso wie Reporter oder VIPs. Ihn fasziniert neben den Einsätzen das Zusammensein im Volunteer-Zentrum. Dort verbringt er mit Alain Direman seine Pausen, derer er bei bislang 109 Dienststunden nicht viele gemacht hat.

„Da herrscht ein Sprachgewirr von Russisch bis Englisch“, sagte der Helfer, der sich auf die Abende mit seinen neuen französischen Freunden freut. Da kocht Marie-Jo typisch französisch. Nur am Anreisetag, das gibt es deutsche Küche.

„Ich bringe auch nächsten Montag wieder Würste, Sauerkraut und Kölsch mit, denn irgendwie muss ich mich ja für mein Quartier bedanken,“ denkt Helmrich an das Wiedersehen.

Die UEFA stellt den Freiwilligen übrigens nur Kleidung und Verpflegung, Anreise und Unterkunft zahlt jeder selbst. „Ist ja alles Hobby“, so Helmrich. Da galt es schon als Anerkennung, dass der Bad Neuenahrer das 2:0 der Löw-Elf gegen die Ukraine live im Stadion erleben durfte. Zu dem Match waren einige Volunteers von Lens spontan eingeladen worden.

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