Große Party auf der Fanmeile in Berlin geplant

Berlin · Keine Verschnaufpause für die deutschen Fußballfans: Nach dem Sieg im WM-Finale feierten Zehntausende bundesweit bis in den frühen Montagmorgen den vierten Weltmeister-Stern - und am Dienstagfrüh geht es schon weiter.

 Deutschland feiert wie ein König. Foto: Britta Pedersen

Deutschland feiert wie ein König. Foto: Britta Pedersen

Foto: DPA

Mit einem großen Auftritt auf der Fanmeile am Brandenburger Tor will sich die Fußball-Nationalelf für die Unterstützung ihrer Anhänger bedanken. Wieder werden viele Zehntausende auf Deutschlands größter Fanmeile erwartet. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) empfängt die Mannschaft auf dem Pariser Platz direkt am Brandenburger Tor.

Die Fußballer um Kapitän Philipp Lahm, den Siegtorschützen Mario Götze und Trainer Joachim Löw sollen zwischen 10.00 Uhr und 10.30 Uhr aus Brasilien kommend mit dem Lufthansa-Flug LH 2014 auf dem Berliner Flughafen Tegel landen. Erst mit fast zweistündiger Verspätung war die Delegation am Montagabend aus Rio de Janeiro abgeflogen, weil ein Lackschaden an der Boeing 747-800 überprüft werden musste.

Vom Flughafen Tegel sollen die Weltmeister zu dem gut einstündigen Fan-Empfang fahren. Auf dem letzten Teil der Strecke ab Alt-Moabit werde sich das Team in einem offenen Truck präsentieren, teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit. Vor dem großen Auftritt können sich die Spieler noch kurz frisch machen und umziehen.

Auf dem Pariser Platz tragen sich die Spieler in Berlins Gästebuch ein. Dann geht es auf die Hauptbühne vor dem Brandenburger Tor und einen extra gebauten, etwa 30 Meter langen Laufsteg, der durch die Menge der versammelten Fans führt. Wie sehr sich der Zeitplan durch die verspätete Abreise verschieben würde, war zunächst offen.

Gegenüber der Hauptbühne steht auf einer Tribüne seit Montag: "Danke Jungs. Weltmeister 2014". In den hinteren Bereichen der 1,2 Kilometer langen Fanmeile können die Fans den Auftritt ihrer Idole auf den großen Bildschirmen sehen. Welche weiteren Prominenten zu der großen Feier erwartet wurden, stand am Montag noch nicht fest. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist nicht in Berlin.

Zweimal besuchte eine Fußball-Nationalmannschaft bisher nach einem Turnier die Berliner Fanmeile: 2006 als Dritter nach der WM im eigenen Land und 2008 als Zweiter der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz.

Nach dem Schlusspfiff gab es ein großes Feuerwerk auf der Hauptstadt-Fanmeile. Danach ließen die Fans ihren Emotionen freien Lauf: Die Feiernden standen in offenen Schiebedächern fahrender Autos, einige saßen auch in Kofferräumen oder schwenkten Fahnen aus den Fenstern. Dauerhupend und im Schritttempo ging es durch die Straßen. Auf den Bürgersteigen jubelten Zuschauer.

Zuvor hatten Hunderttausende bei großen Fanfesten, in Stadien, Kneipen und Biergärten in ganz Deutschland mit der deutschen Elf gezittert und gejubelt. Ob in Hamburg, München, Frankfurt, Heilbronn oder Dortmund und Berlin: Wie ein schwarz-rot-goldenes Meer wogte die Menge in Begeisterung oder Leiden auf und ab. Beim 1:0-Siegtreffer durch Mario Götze in der 113. Minute brachen Freudenschreie aus, begeisterte Menschen umarmten sich, alles tanzte und sang. Allein in Berlin beim größten deutschen Public Viewing waren laut Veranstalter mehr als 200 000 Menschen auf der Fanmeile. Insgesamt blieb es fast überall friedlich.

Für einen 19-jährigen Fan in Bremen endete die Nacht hingegen tödlich. Er wurde gegen Ende einer Public-Viewing-Veranstaltung in einem Bremer Kino erstochen. Zuvor hatte es einen Streit zwischen Zuschauern gegeben. Ein 22 Jahre alter Mann wurde festgenommen. Ein 58-Jähriger in Neustadt in Schleswig-Holstein starb durch einen Unfall nach einem Public Viewing. Der Mann sei auf dem Weg zu seinem Boot gewesen, als er strauchelte und ins Hafenbecken fiel, teilte die Polizei mit. Im rheinischen Bergen wurden bei einem Autokorso kurz nach Mitternacht drei Autos beschossen, dabei wurde eine 23 Jahre alte Frau schwer verletzt. Die Polizei geht davon aus, dass die Frau von der Patrone einer Kleinkaliberwaffe getroffen wurde. Der Täter war zunächst unbekannt.

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