Deutschland gegen Ghana Am Kicker gewinnt Deutschland 6:3

BAD HONNEF · Sie kommt aus der ghanaischen Millionenstadt Kumasi, er aus dem baden-württembergischen Aalen. Beide studieren an der Internationalen Hochschule Bad Honnef (IUBH) und sind sich zuvor noch nie begegnet. Jetzt standen sich Barbara Addo (31) und Alexander Kessler (25) am Kickertisch gegenüber.

 Ghana trifft auf Deutschland: Barbara Addo und Alexander Kessler spielten die WM-Begegnung vorab am Kicker-Tisch.

Ghana trifft auf Deutschland: Barbara Addo und Alexander Kessler spielten die WM-Begegnung vorab am Kicker-Tisch.

Foto: Homann

Bevor die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien heute auf Ghana trifft, traten sie schon einmal vorab für ihre Heimatländer an. Sie für Ghana, er für Deutschland.

Ob es heute Abend im Stadion in Fortaleza auch so freundschaftlich abläuft wie beim Duell im Turm der IUBH darf wohl bezweifelt werden. Ganz vorsichtig begannen die beiden Studenten, sich den Ball hin und her zu schieben.

Ein Grund dafür dürfte Barbaras Geständnis kurz vor dem Anstoß gewesen sein: "Ich habe das eigentlich noch nie zuvor gespielt", gab die 31-Jährige zu, die in Bad Honnef ihren Master im Fach "Transport and Logistics" macht. Alexander gewährte ihr daher eine kurze Eingewöhnungszeit.

Dann aber ging die Partie, die dank freundlicher Unterstützung der Hochschule in der Studentenbar "Charly's Lounge" stattfand, richtig los. Geschickt spielte der "Hospitality Management"-Student den Ball gleich zweimal durch die Reihen der Drehfiguren, um schließlich mit seinem Stürmer aufs Tor zu schießen. Barbara reagierte zu spät und schon stand es 2:0 für Deutschland. Dann schob sich die Ghanaerin den Ball mit ihrem Torwart auch noch unglücklich in den eigenen Kasten - und es stand 3:0. An ihrer guten Laune änderte das jedoch nichts.

"Wenn in Deutschland Fußball geschaut wird, ist es dabei oft so ruhig. In Ghana ist das ganz anders. Die Menschen tanzen, singen und schreien. Es ist eine richtige Party", sagte Barbara, die seit eineinhalb Jahren in Bad Honnef studiert. Heute wird sie mit Freunden nach Bonn fahren, um das Spiel beim Public Viewing auf dem Friedensplatz anzusehen. Alexander will sich das Spiel auf dem Campus der IUBH angucken.

Bereits das erste Gruppenspiel der Deutschen hatte er in der Mensa verfolgt. "Eigentlich bin ich gar kein sehr großer Fußball-Fan aber die Stimmung in der Mensa ist schon super ", sagte der 25-Jährige, der plötzlich sogar zwei Tore zum zwischenzeitlichen 4:2 kassieren musste und kurz darauf sogar den Anschlusstreffer bekam. Immer besser hatte Barbara buchstäblich "den Dreh raus". Einen Tipp, wie das WM-Spiel ausgehen wird, wollte Barbara nicht abgeben.

"Ghana war nicht gut im ersten Spiel. Ich habe die erste Halbzeit gesehen, das hat mich so aufgeregt, dass sich abschalten musste. Aber natürlich halte ich ganz fest zu unserem Team." Auch Alexander hielt sich mit seiner Prognose vorsichtig zurück. Als gutes Omen für die Partie am Nachmittag könnte aber das Kicker-Duell gelten, das Alexander am Ende mit 6:3 gewann. Sollte Ghana das Spiel gegen Deutschland verlieren und vorzeitig ausscheiden, werde Barbara den anderen afrikanischen Mannschaften die Daumen drücken. "Und wenn dann noch Deutschland drin ist, ist doch klar, dass ich auch das Team anfeuere."

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