Telekom Baskets Wiedersehen mit Gaffney

BONN · Die Bonner Basketballer stehen zum Saisonauftakt in Berlin vor einer schweren Aufgabe. Doch Trainer Predrag Krunic glaubt an die Siegchance.

 Vor drei Jahren spielte Tony Gaffney (rechts) noch für die Baskets, nun ist er aus Jerusalem nach Berlin gewechselt.

Vor drei Jahren spielte Tony Gaffney (rechts) noch für die Baskets, nun ist er aus Jerusalem nach Berlin gewechselt.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Unter besonderen Vorzeichen treten die Telekom Baskets Bonn zum Saisonauftakt in der Basketball-Bundesliga am Samstag (18 Uhr, Mercedes-Benz Arena) bei Alba Berlin an. Denn nachdem Trainer Silvano Poropat krankheitsbedingt nicht mehr zur Verfügung steht, wird erstmals sein Nachfolger Predrag Krunic an der Seitenlinie stehen. Der Bosnier, der bereits von 1998 bis 2005 als Co-Trainer und Headcoach in Bonn arbeitete, hatte erst am Freitagmorgen das Training übernommen.

Wichtigster Ansprechpartner ist für ihn derzeit sein Assistent Chris O'Shea. „Er hat mich über die einzelnen Spieler informiert und darüber, wie bisher im Training gearbeitet wurde“, sagte Krunic. Natürlich werde er erst einmal die bisher eingeübten Systeme in Verteidigung und Angriff übernehmen und nur im Detail seine Vorstellungen einbringen. Es komme darauf an, den Spielern in diesen turbulenten Tagen Sicherheit zu vermitteln.

Trotz der besonderen Situation treten die Bonner in Berlin mit dem Vorsatz an, das Spiel zu gewinnen. „Das muss immer das Ziel sein. Ich habe den Eindruck, dass die Spieler jetzt erst recht motiviert sind. Sie glauben an sich, sie wollen Stärke zeigen“, erklärte der 48-Jährige.

Für ihn sei es etwas Besonderes, wieder für die Baskets zu arbeiten, „auch wenn mich die Umstände sehr traurig machen. Ich wünsche Silvano, den ich sehr schätze, eine schnelle Genesung.“ Seit seinem Weggang hat Krunic die Verbindung zu Bonn nie abreißen lassen. Immer mal wieder sah man ihn auch im Telekom Dome bei den Spielen der Baskets. Krunic: „Ich fühle mich in Bonn zuhause. Ich habe immer noch viele Freunde hier, die ich regelmäßig besucht habe, und schließlich sind auch meine Kinder in Bonn geboren.“

Obwohl er zuletzt nicht als Trainer tätig war, wird Krunic in Berlin nicht ins kalte Wasser geworfen. „Ich war viel unterwegs, habe mir Testspiele und Turniere angesehen, auch den Kranz-Parkhotel-Cup der Baskets“, sagte er. Auch die Berliner hat er schon im Fernsehen in Aktion gesehen. Krunic: „Da war der eine oder andere Spieler zwar noch nicht dabei, aber ich habe schon einen Eindruck von der Spielweise der Berliner gewinnen können.“

Mit dem neuen Trainer Ahmet Caki, der Erfahrung aus der starken türkischen Liga mitbringt, will Alba nach der enttäuschenden vergangenen Saison, als das Team nach Platz sechs in der Hauptrunde im Viertelfinale gegen Frankfurt ausschied, wieder an bessere Zeiten anknüpfen. Die Bonner müssen sich auf einen Gegner einstellen, der tief besetzt ist, gut verteidigen, den Ball gut bewegen und schnell spielen wird.

Einer der Schlüsselspieler ist Point Guard Peyton Siva. Er kam aus Italien nach Berlin. Für den Erstligisten Caserta erzielte er 13,3 Punkte und gab 6,5 Assists. Die Bonner Aufbauspieler, allen voran Josh Mayo, erwartet eine echte Herausforderung. Denn Siva, der in den USA 2013 mit Louisville die Collegemeisterschaft gewann, ist auch ein hervorragender Verteidiger (2,0 Steals pro Spiel). Besondere Korbgefahr geht auf den Guardpositionen noch von Dominique Johnson und Engin Atsür aus, auf den Flügeln muss Bonn besonders auf Dragan Milosavljevic achten.

Wie ehrgeizig die Berliner sind, machten sie durch ihre erst vor zwei Wochen getätigten Verpflichtungen auf der Power-Forward-Position deutlich. Dabei kommt es für die Bonner zum Wiedersehen mit Tony Gaffney, der 2011/2012 und 2013/2014 für sie spielte und in den vergangenen beiden Spielzeiten mit Hapoel Jerusalem israelischer Meister und Vizemeister wurde. Des Weiteren holte Alba den wie Gaffney athletischen Paul Carter von Olympique d’Antibes (Frankreich).

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