Baskets verlieren in Belgrad "Unser bislang bestes Spiel im Saporta-Cup"

Bonn · Dritte Niederlage in der dritten Partie. 70:76 gegen Partizan Belgrad. 31 Punkte von Hurl Beechum reichen nicht.

Die Telekom Baskets und ihre Fans müssen weiter auf den ersten Sieg im europäischen Saporta-Cup warten. Gestern Abend unterlag der deutsche Vizemeister im ungarischen Szolnok gegen Partizan Belgrad mit 70:76 (38:42). Eine einkalkulierte Niederlage - die Jugoslawen gelten als Favorit in der Gruppe E.

Doch es war mehr drin: Noch knapp 70 Sekunden waren zu spielen, als "Gunman" Hurl Beechum mit seinem fünften Dreier zum 69:69 traf. Dabei hatte man in der Partie ständig einem Vorsprung der "Gastgeber" hinterher laufen müssen. Jetzt lag plötzlich der Überraschungserfolg in der Luft. Doch daraus wurde nichts.

Denn direkt nach dem Ausgleich kassierte Detlef Musch (4 Punkte) sein fünftes Foul. Die fälligen Freiwürfe verwandelten die Gastgeber sicher: die Baskets lagen erneut hinten. Als Beechum 30 Sekunden vor Schluss noch einmal von der Dreierlinie abdrückte, war es für einen Augenblick ganz still in der Halle. Diesmal fand die Kugel ihr Ziel jedoch nicht. Stattdessen foulte Derrick Phelps (7), dem in der ganzen Partie kein Feldkorb gelungen war, um die Uhr zu stoppen. Belgrad durfte erneut an die Linie und bedankte sich mit einem weiteren Treffer: 74:69, das Spiel war endgültig entschieden.

"Wir haben zu lange gebraucht, um uns an die Härte unter den Brettern zu gewöhnen", klagte Trainer Bruno Soce später. Manager Arvid Kramer hingegen fand: "Das war sicher unser bestes Saporta-Cup-Spiel. Wir haben uns gut verkauft." Die Tatsache, dass Partizan seine Heimspiele aus politischen Gründen in fremder Halle austragen muss, hatte Kramer zuvor noch Mut gemacht. Die nur rund 600 Zuschauer in Szolnok ließen denn auch die Stimmung nicht überkochen. Letztlich gelang es den Bonnern aber nicht, aus der für die Jugoslawen ungewohnten Situation Kapital zu schlagen und sich im Kampf um den wichtigen vierten Platz eine gute Ausgangsposition zu sichern.

Übrigens: Trainer bis zum Saisonbeginn bei Partizan Belgrad war Vladislav Lucic. Der frühere deutsche Nationalcoach wurde allerdings nach einer katastrophalen Vorbereitung gefeuert. Seitdem läuft es besser: Am letzten Wochenende gelang Partizan in der Meisterschaft ein Sieg gegen das Top-Team von Radnicki Belgrad.

Telekom Baskets Bonn: Beechum (31 Punkte/5 Dreier), Phelps (7), Tomic (2), Musch (4), Josipovic (14/2), Pastore (3), Klepac (4), Behnke (3), Braun (2) und Rohdewald.

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