Qualifikation zur EuroLeague Überragender Rencher führt die Baskets in Runde drei

BONN · Krunic-Team besiegt KK Split auch im Rückspiel in Kroatien mit 90:86 und spielt jetzt gegen Novo Mesto um den Einzug in die EuroLeague - Am Mittwoch in Slowenien, am Freitag Rückspiel in Bonn

 Aufgebaut hat sich Tilo Klette vor dem Kroaten Ante Grgurevic.

Aufgebaut hat sich Tilo Klette vor dem Kroaten Ante Grgurevic.

Foto: ap

Zu früh gejubelt. Bei ihrer 73:76-Niederlage im Hinspiel der zweiten Qualifikations-Runde zur Euroleague bei den Telekom Baskets Bonn hatten die Spieler von KK Croatia Split schon die Arme hoch gerissen, signalisierten damit ihre Sicherheit, diese drei Punkte Unterschied im Rückspiel wettmachen zu können. Doch weit gefehlt.

Am Sonntagabend setzten sich die Baskets in Split erneut mit 90:86 (30:23, 24:21, 19:13, 17:29) durch und stehen damit in der entscheidenden Runde, wo sie auf den slowenischen Vizemeister Novo Mesto treffen. Am Mittwoch geht es zuerst nach Slowenien, am Freitag fällt in der Hardtberghalle (19.30 Uhr) die Entscheidung.

Das knappe Endresultat in Split täuscht über den wahren Spielverlauf hinweg. Denn Baskets-Coach Predrag Krunic hatte sein Team hervorragend eingestellt. Nach verteiltem Spiel zu Beginn übernahm es die Initiative. Als Terrence Rencher an der Dreierlinie abdrückte, stand es nach vier Minuten bereits 11:7 für die Baskets.

Rencher sollte gegen seine ehemalige Mannschaft zum alles überragenden Spieler avancieren. Der amerikanische Spielmacher behielt in noch so brenzligen Situationen die Kontrolle und übernahm auch als Korbschütze Verantwortung. Er sammelte 22 Punkte, brachte es auf eine Trefferquote von 89 Prozent und stand dabei 40 Minuten auf dem Feld.

Schon früh sorgten die Baskets für eine Vorentscheidung. Kontinuierlich bauten sie ihren Vorsprung aus. Mardesich traf zum 20:16, Paul Burke setzte per Dreier noch einen drauf und verwandelte wenig später auch seine Freiwürfe: 25:16 (8.).

Die Krunic-Truppe ging sehr konzentriert zu Werke und hatte in der ersten Hälfte des zweiten Viertels ihren Lauf, den der eingewechselte Hurl Beechum mit einem Dreier zum 46:27 abschloss. 19 Punkte Vorsprung - den Sieg im Hinspiel eingeschlossen, lagen die Baskets bereits mit 22 Punkten vorn.

Doch die Partie wurde noch einmal spannend. Split zog alle Register, setzte die Gäste unter Druck. Die Folge waren viele Fouls auf beiden Seiten und ein zerfahrenes Spiel. Davon profitierten die Gastgeber mehr. Punkt um Punkt knabberten sie jetzt vom Polster der Bonner ab, die sich Unkonzentriertheiten und unnötige Ballverluste leisteten. Turdic verkürzte 30 Sekunden vor der Halbzeit sogar auf 44:52, ehe Rencher den Pausenstand besorgte.

Split hielt dagegen, verkürzte den Abstand auf acht Punkte (65:57/28.), ehe Beechum mit zwei Dreiern in Folge und Mike Mardesich mit einem Dunk zum 73:57 den Vorsprung zum Ende des dritten Viertels komfortabel gestalteten. Nach Renchers Dreier zum 84:63 betrug er sogar 21 Punkte.

Danach mussten die Baskets ihrer hohen Foulbelastung Tribut zollen. Gleich sechs Spieler hatten vier Fouls auf ihrem Konto, Marc Suhr musste sogar mit fünf Fouls vom Feld. Das bedeutete: In den Zweikämpfen musste Zurückhaltung geübt werden, was Split zur Aufholjagd nutzte. Doch die Zeit reichte nicht mehr, um Bonn wirklich noch zu gefährden.

"Wir haben viele dumme Fouls kassiert. Das darf nicht passieren. Mit Novo Mesto treffen wir jetzt auf den stärksten Gegner dieser Qualifikation", meinte Bonns Co-Trainer Carsten Schul, der vor allem Rencher hervorhob: "Er hat das Team zu jeder Zeit geführt."

Statistik

Split: Subotic 10/1 Dreier, Mimica 4, Kuqo 5, Zizic 23, Rancic 9/1, Ukic 4/1, Poljak 4, Tvrdic 22/3, Grugevic 5.
Bonn: Rencher 22/2, Nadjfeji 7, Beechum 16/4, Suhr, Klette 3, Burke 14/2, Mardesich 12, Zecevic 15, Klepac 1.

Trefferquote: Split 47 Prozent, Bonn 60 Prozent. Rebounds: Split 36 - Bester: Zizic 12, Bonn 28 - Bester: Mardesich 7.

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