Telekom Baskets Bonn Über Paris zurück in die Erfolgsspur

BONN · Für die Baskets setzte es zuletzt vier Niederlagen. Im Eurocup stößt ein Sieg die Tür zur zweiten Runde auf.

 Abstand schaffen: Die Baskets wollen heute Abend in der Eurocup-Gruppe A an Paris vorbeiziehen. Beim vorletzten Gruppenspiel brauchen die Bonner dabei mehr Punkte von ihrem Topscorer Ryan Brooks als zuletzt gegen Hagen. Da traf Brooks neun Mal.

Abstand schaffen: Die Baskets wollen heute Abend in der Eurocup-Gruppe A an Paris vorbeiziehen. Beim vorletzten Gruppenspiel brauchen die Bonner dabei mehr Punkte von ihrem Topscorer Ryan Brooks als zuletzt gegen Hagen. Da traf Brooks neun Mal.

Foto: Jörn Wolter

Am Anfang kam es gleich mal anders als geplant. Weil die belgischen Zugführer am Montag streikten und davon auch die Zugverbindung zwischen dem Rheinland und Paris betroffen war, gingen die Baskets-Verantwortlichen kein Risiko ein: Düsseldorfer Flughafen statt Kölner Hauptbahnhof, Airbus statt TGV - um 15 Uhr hoben die Bonner ab in Richtung französischer Hauptstadt. Im Gepäck: eine Negativserie von vier Niederlagen in Folge und jede Menge Unmut nach der Heimpleite gegen Hagen.

"So wie wir dort aufgetreten sind, das darf uns gegen Paris nicht noch einmal passieren", gab Trainer Mathias Fischer seine Erwartungshaltung vor dem Eurocup-Spiel bekannt. Auf das Spielerische übersetzt bedeutet das: mehr Sicherheit und Klarheit im Spielaufbau und damit weniger Ballverluste. Denn darauf beruht letztlich der Bonner Erfolg.

Im Durchschnitt mehr als drei Ballverluste leisten sich die Bonner bei ihren Niederlagen mehr als in erfolgreichen Partien (14,4 gegenüber 10,9). Gegen Hagen leisteten sich Spielmacher Eugene Lawrence und Co. gleich 20 Turnover, die die athletischen und auf Tempo ausgelegten Gäste sogleich in Punkte umsetzten. Heute Abend (20.30 Uhr) wartet ein ganz ähnlicher Gegner, auch deshalb erwartet Fischer von seinen Jungs ein anderes Auftreten: "In Paris treffen wir auf eine athletische Mannschaft, die eine Spielweise wie am Samstag bestrafen wird."

Eine strafende Niederlage hätte dabei noch mal einen zusätzlichen Beigeschmack, schließlich müssten sich die Baskets dann wohl vom Zweitrunden-Ziel im internationalen Wettbewerb verabschieden (siehe Infokasten). Der Plan ist folgerichtig ein anderer: Alles auf Sieg lautet die Devise. Zum einen, um nach zweieinhalb Wochen und vier Partien endlich mal wieder ein Spiel zu gewinnen, und zum anderen, um die Tür zur Runde der letzten 32 Teams ein erhebliches Stück weiter aufzustoßen. "Das ist das Ziel, damit würden wir ein Ausrufezeichen setzen", sagte Center Dirk Mädrich.

[kein Linktext vorhanden]Auf ihn und den Kollegen Tadas Klimavicius kommt dabei einmal mehr die Aufgabe zu, Sharrod Ford, den besten Scorer der Franzosen und ehemaligen Bamberger, zu stoppen. Der 2,06-Meter-Mann erzielt im Eurocup-Schnitt 12,8 Punkte und greift zusätzlich fast neun Rebounds pro Partie ab. Gemeinsam mit Mike Green und Blake Schilb bildet Ford das gefährlichste Trio bei den Parisern. Die blieben in der Saison bislang weit hinter den eigenen Erwartungen zurück und belegen mit fünf Siegen aus elf Spielen in der heimischen Liga lediglich den zwölften Rang. Auch das Hinspiel im Telekom Dome verloren die Franzosen nach zwischenzeitlicher 17-Punkte-Führung noch mit 81:78.

Telekom Baskets gegen Paris Levallois
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Telekom Baskets gegen Paris Levallois

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Eine erneute Aufholjagd steht nicht auf dem Plan von Fischer und seinem Team - wohl aber der vierte Sieg auf internationalem Parkett. Damit dies klappt, müssen spielerische Streiks bei den Magentafarbenen ausbleiben.

Die Ausgangslage für die Bonner

Die Baskets gewinnen in Paris: In diesem Fall ist Bonn schon vor dem letzten Spiel sicher in der nächsten Runde, wenn am selben Spieltag Reggio Emilia gegen Saragossa verliert. Aber: Gewinnen die Italiener am Mittwoch und anschließend am letzten Spieltag in Bonn, ständen beide Teams bei acht Punkten. Gewinnt Saragossa am letzten Spieltag in Bamberg, käme es zu einem direkten Vergleich zwischen den Baskets, Saragossa und Reggio - in diesem Fall wären die Baskets aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs unter den drei Teams ausgeschieden.

Die Baskets verlieren mit weniger als drei Punkten in Paris: In diesem Fall wäre der direkte Vergleich mit Paris gewonnen. Dann bräuchte es einen Sieg am letzten Spieltag gegen Reggio und eine gleichzeitige Niederlage von Paris in Straßburg und die Baskets wären als Vierter weiter. Das böseste Szenario: Die Baskets gewinnen gegen Reggio, Paris verliert gegen Straßburg, aber auch Saragossa gewinnt nur eines der verbliebenden zwei Spiele gegen Reggio und Bamberg - dann wären Saragossa, Paris und Bonn punktgleich, die Baskets hätten aber das schlechtere Korbverhältnis und wären raus.

Die Baskets verlieren mit mehr als drei Punkten in Paris: Der direkte Vergleich wäre verloren und Paris in jedem Fall vor den Baskets. Es käme also auf Saragossa und wieder auf das letzte Spiel am 17. Dezember gegen Reggio Emilia im Telekom Dome an. Die Spanier haben den direkten Vergleich mit Bonn gewonnen und müssten sowohl am Donnerstag in Bamberg als auch nächste Woche in Straßburg verlieren. Bei einem gleichzeitigen Sieg der Baskets gegen die Italiener wären die Bonner in der Runde der letzten 32.

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