Korac-Cup Tuzla gegen die Baskets chancenlos

BONN · Sloboda Dita Tuzla hatte gestern Abend im Rückspiel des Korac-Cups bei den Telekom Baskets Bonn keine Chance. Beim 83:67 (42:37) boten die Baskets eine souveräne Vorstellung. Mit diesem dritten Erfolg im Korac-Cup hat sich der Basketball-Bundesligist eine hervorragende Ausgangsposition für die letzten beiden Spiele in der Gruppe K gegen Zrinjevac Zagreb (11. November) und bei Papagou Athen (18. November) geschaffen.

Die Szene hatte Symbol-Charakter: Ivo Josipovic gab Zarko Vujovic einen tröstenden Klaps auf den Po, als dieser erneut einen Freiwurf danebengesetzt hatte. Als wenn er sagen wollte: "Tut mir leid für dich, heute sind wir zu stark für euch. Aber versuch's noch 'mal."Sloboda Dita Tuzla hatte im Rückspiel des Korac-Cups bei den Telekom Baskets Bonn keine Chance.
Beim 83:67 (42:37) boten die Baskets eine souveräne Vorstellung.

Mit diesem dritten Erfolg im Korac-Cup hat sich der Basketball-Bundesligist eine hervorragende Ausgangsposition für die letzten beiden Spiele in der Gruppe K gegen Zrinjevac Zagreb (11. November) und bei Papagou Athen (18. November) geschaffen. Der zweite Platz ist den Bonnern kaum noch zu nehmen, der erste Platz in greifbarer Nähe. Egal welche Plazierung es wird - das Sechzehntelfinale hätten die Bonner damit erreicht.

Nicht erst Josipovics freundschaftliche Geste beim Stande von 63:46 für die Bonner in der zweiten Halbzeit (28. Minute) zeigte den 2100 Zuschauern in der Hardtberghalle, daß es hier um mehr ging als nur um das nackte Ergebnis. Auf der einen Seite die Bonner mit einer modernen Halle, finanziell vergleichsweise auf Rosen gebettet, auf der anderen Seite ein noch vom Krieg in Bosnien-Herzegowina gebeutelter Verein, dessen Mannschaft vorgestern 21 Stunden Fahrt in Kauf nehmen mußte, um per Bus das Ziel in Bonn zu erreichen.

Es war nicht nur ein Spiel, es war eine Begegnung zweier Welten, bei der sich beide Seiten mit großem Respekt gegenübertraten. Baskets-Coach Bruno Soce war am Ende weniger am Ergebnis interessiert als daran, die Leistung des Gegners zu würdigen. "Wir müssen Tuzla gratulieren, daß sie nach dem Krieg in ihrer Heimat den Basketball behalten konnten. Der Verein hat schon große Spieler hervorgebracht und hat eine junge Mannschaft, die sich noch entwickeln muß", sagte Soce.

Für seinen Gegenüber Drazan Pesic stand von vornherein fest, daß die Baskets Favorit in diesem Spiel waren: "Sie sind in einer bestechenden Form, das hat man schon in der Bundesliga gesehen. Ich glaube, die Mannschaft hat nicht nur das Zeug, die nächste, sondern auch die übernächste Runde zu erreichen. Wir wünschen Bonn viel Glück." Er und sein Team nehmen zwar die Niederlage mit nach Hause, aber auch finanzielle Unterstützung durch den Bonner Sponsor und den Fan-Club der Baskets, die für Tuzla und die sportliche Aufbauarbeit in Bosnien-Herzegowina spendeten.

Auf dem Feld machten die Baskets nach dem Seitenwechsel endgültig klar, wer der Herr im Hause war. Durch eine konzentrierte Abwehrarbeit ließen sie den Gegner nie zur Entfaltung kommen und bauten die Pausenführung kontinuierlich aus. Mit fortlaufender Spieldauer häuften sich im Tuzla-Team die Fehler, die von den Bonnern meist konsequent genutzt wurden.

Nur einmal noch fürchtete Bruno Soce, daß es sein Team mit der Aufbauhilfe vielleicht ein wenig zu wörtlich nehmen würde. Da führten die Bonner mit 71:50 (33.), ließen dann aber durch Leichtsinnsfehler ein paar schnelle Körbe der Pesic-Truppe zu. Eine Auszeit brachte die Baskets auf den "Pfad der Tugend" zurück.

Im insgesamt sehr homogenen Baskets-Team waren Hurl Beechum (22 Punkte/5 Dreier), Derrick Phelps (21/1), der zudem mit neun Assists im Aufbau glänzte, und Ivo Josipovic (16/1) die besten Schützen. Der zuletzt verletzte Drazan Tomic war wieder dabei, wurde aber nur dosiert eingesetzt. Die weiteren Punkte: Tomic (6), Behnke (7), Klepac (2), Hutchinson (9).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort