Telekom Baskets Bonn Top Four im Pokal: Ein neuer Anlauf

BONN · Vor gut einem Jahr war bei den Telekom Baskets Bonn Tristesse angesagt. Sie hatten in der Qualifikationsrunde zum Top Four des BBL-Pokals die Überraschung um Haaresbreite verpasst.

Die Mannschaft von Trainer Mathias Fischer hatte bei Alba Berlin Sekunden vor Schluss mit 87:85 geführt und sah schon wie der Sieger aus, als Reggie Redding den Bonnern das Top-Four-Ticket mit einem Dreier aus der Hand schoss.

Ähnliches soll sich heute Abend nicht abspielen. Wieder haben die Bonner den Sprung in die Qualifikationsrunde geschafft - und diesmal sind die Voraussetzungen dafür, dass sie bis in die Endrunde weiterspringen deutlich besser. Die Bonner dürfen zum einen vor eigenem Publikum antreten, zum anderen treffen sie auf einen durchaus schlagbaren Gegner. Um 20 Uhr stellt sich Aufsteiger BG Göttingen im Telekom Dome vor.

Doch die Baskets sind vorgewarnt. Vor knapp zwei Wochen hatte es das Duell in der Basketball-Bundesliga schon einmal gegeben. Da setzten sich die Bonner mit Ach und Krach 66:65 durch. "Das hätte auch gut und gerne anders herum laufen können", sagt Coach Fischer in der Rückschau. Göttingen hatte den letzten Angriff des Spiels, scheiterte aber an der guten Bonner Verteidigung und den eigenen Nerven.

Fischer erwartet heute ein ähnlich hartes Stück Arbeit für sein Team. "Göttingen hat nichts zu verlieren", weiß er. Die Chance, mit dem Erreichen des Top Four eine kleine Sensation zu schaffen, könnte die Mannschaft von Trainer Johan Roijakkers zusätzlich beflügeln. Entsprechend ernst nimmt man auf Bonner Seite den Gegner.

Fischer: "Wir müssen mit einer aggressiven Verteidigung von Beginn an Druck auf den Gegner machen, um ihn offensiv nicht in den Rhythmus kommen zu lassen." Wie es ausgehen kann, wenn man die Defensive schleifen lässt, mussten am vergangenen Bundesliga-Spieltag die Tigers Tübingen erkennen, die den "Veilchen" nach einem spektakulären Schlagabtausch mit 112:115 unterlagen - wohlgemerkt nach regulärer Spielzeit. "So weit dürfen wir es nicht kommen lassen", erklärt Fischer.

Im Vergleich zum Bundesligaspiel gibt es auf beiden Seiten Veränderungen. Benas Veikalas, der bei den Baskets wegen einer Knöchelverletzung gefehlt hatte, ist wieder dabei. Göttingen kann wieder auf Raymar Morgan zählen. Der athletische Power Forward ist mit 16,2 Punkten Topscorer der Göttinger und war im Bundesliga-Rückspiel wegen eines Trauerfalls in der Familie in die USA gereist.

Gegen Tübingen kam Morgan in nur 23 Spielminuten auf 27 Punkte. Noch besser traf Flügelspieler Alex Ruoff, der 30 Punkte sammelte. Klar, dass sich die Defensiv-Bemühungen der Bonner auf diese beiden Spieler sowie im Spielaufbau auf Khalid El-Amin und unter den Körben auf Power Forward Harper Kamp besonders konzentrieren werden.

Bei einem Sieg wäre es für die Baskets erst das dritte Mal, dass sie sich für ein Pokal-Endturnier sportlich qualifizieren. 2003 verloren sie im Halbfinale gegen Berlin, 2005 gegen den gleichen Gegner im Finale. 2012 standen die Bonner zwar auch im Top Four, waren aber als Ausrichter automatisch qualifiziert. Am Ende scheiterte der fünfmalige Vizemeister an Bamberg.

Für das diesjährige Top Four qualifiziert sind bereits Berlin, Bamberg und Oldenburg als Ausrichter.

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