Telekom Baskets Bonn 53:75 in Frankfurt - dritte Niederlage im fünften Spiel

FRANKFURT · Für die Telekom Baskets Bonn brechen in der Basketball-Bundesliga schwere Zeiten an. Nach der 67:78-Niederlage im vergangenen Heimspiel gegen die Artland Dragons verloren sie auch am Samstag bei den Fraport Skyliners in Frankfurt mit 53:78 (13:20, 13:21, 8:25, 19:12) und boten dabei über weite Strecke eine indiskutable Vorstellung. Es war die dritte Niederlage für die Bonner im fünften Saisonspiel.

Rund 150 mitgereiste Fans der Baskets beobachteten mit Entsetzen, dass ihre Mannschaft an das Fahrkarten-Festival im Heimspiel gegen Artland, als die Bonner reihenweise freie Würfe nicht verwandeln konnten, anknüpften.

Gerade in der Anfangsphase hätte man die Frankfurter beeindrucken können, hätte man die sich bietenden Möglichkeiten ausgiebiger genutzt. Doch die Gäste waren im Kopf offenbar nicht frei. So traf Robert Vaden mehrmals nicht in den Korb oder verwandelte Benas Veikalas einen Korbleger nicht.

Das wäre nicht das Schlimmste gewesen. Schlimmer war, dass sich das Team von Baskets-Coach Michael Koch dadurch verunsichern ließ und in seinen Aktionen immer fahriger wurde.

Ausdruck dessen waren kleine Unzulänglichkeiten, etwas wie Kyle Weems bei einem Dreier nach hinten über die Linie ins Aus traf, oder katastrophale Abspielfehler, vor denen sich auch Spielmacher Jared Jordan nicht schützen konnte.

Baskets InTeam (26.10.)Auf der Gegenseite wurden die Frankfurter nach einem 5:5-Zwischenstand immer selbstbewusster und stürzten die zunächst noch solide Bonner Verteidigung von einer Verlegenheit in die andere. Im Verlaufe des zweiten Viertels konnte man die Ansammlung von Bonner Spielern auf dem Feld dann schon nicht mehr als Mannschaft bezeichnen.

Dagegen waren die Gastgeber richtig heiß geworden und verwandelten selbst schwierigste Würfe. Ein Zwischenhoch der Baskets, die nach 17:28 beim 24:32 auf acht Punkte verkürzt hatten, wobei sich vor allem Weems ins Szene setzte, überstand Frankfurt locker und zog dann bis zur Pause auf 41:26 davon.

Keine Frage, die Baskets mussten sich mächtig steigern, wenn sie hier noch etwas gewinnen wollten. Doch das Gegenteil trat ein. Die Bonner wurden vom Wiederanpfiff weg förmlich überrollt, waren in Offensive und Defensive kaum noch zu strukturierten Aktionen fähig und lagen nach 27 Minuten mit 30:61 uneinholbar in Rückstand.

[kein Linktext vorhanden]In dem Maße, wie die Gäste abbauten, spielten sich die Frankfurter in einen Rausch, trafen nach Belieben und ließen mit einer aggressiven Verteidigung kaum noch gefährliche Aktionen ihres Gegners zu.

Es war noch ein ganzes Viertel zu spielen, das Koch-Team hatte das dritte Viertel mit 8:25 verloren, da hatten die Bonner Fans genug gesehen. Sie drehten dem Geschehen auf dem Feld phasenweise den Rücken zu und hüpften mit dem Gesicht zur Wand.

Als es zwischenzeitlich mal ein wenig besser wurde, höhnten sie: „Jetzt geht’s los.“ Man muss es so deutlich sagen: Ihre Mannschaft Team bot eine blamable Vorstellung und ließ sich regelrecht abschießen. In dieser Verfassung sind die Telekom Baskets kein Play-off-Kandidat, sondern spielen um den Klassenerhalt.

Telekom Baskets Bonn: McCray (6), Ensminger (4), Veikalas (5/1 Dreier), Ewing jr. (7/1), Mangold (0), Thülig (0), Jordan (9/1), Weems (13/1), Koch (0), Vaden (4), Wohlfarth-Bottermann (5)

Fraport Skyliners: Klein (4), Scott (7/1), Dowell (17/4), Jones (9/1), Nolte (4), Novak (0), Voigtmann (0), Barthel (10/1), Robertson (3), Gibson (10), Nicolay (dnp), Peacock (14)

Statistik
Skyliners Frankfurt: Klein 4 Punkte, Scott 7/1 Dreier, Dowell 17/4, Jones 9/1, Nolte 4, Novak, Voigtmann, Barthel 10/1, Robertson 3, Gibson 10, Peacock 14.

Telekom Baskets: McCray 6, Ensminger 4, Veikalas 5/1, Ewing 7/1, Mangold, Thülig, Jordan 9/1, Weems 13/1, Koch, Vaden 4, Wohlfarth-Bottermann 5.

Trefferquote: Frankfurt 51 Prozent (26 von 51 Würfen erfolgreich), Bonn 39 Prozent (22/56). Dreierquote: Frankfurt 56 Prozent (19/34), Bonn 25 Prozent (4/16). Freiwurfquote: Frankfurt: 76 Prozent (19/25), Bonn 56 Prozent (5/9). Rebounds: Frankfurt 26, Beste: Barthel, Robertson je 4, Bonn 24, Bester: Ewing 6. Assists: Frankfurt 14, Bester: Robertson 4, Bonn 8, Bester: Jordan 2. Ballverluste: Frankfurt 10, Bonn 19. Ballgewinne: Frankfurt 5, Bonn 1. Fouls: Frankfurt 16, Bonn 24 (Wohlfarth-Bottermann 5).

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