Nach vier Siegen in Serie Telekom Baskets treten selbstbewusst in Hagen an

BONN · Etwa zwei Wochen liegt der Tag zurück, an dem Jared Jordan in Gegenwart und näherer Zukunft des Bonner Bundesliga-Basketballs große Fragezeichen hinterließ. Es waren nicht wenige, für die das Herz des Baskets-Spiels mit der Entscheidung nach Bamberg zu wechseln zum Disappointguard wurde.

 Verantwortung angenommen: David McCray.

Verantwortung angenommen: David McCray.

Foto: Jörn Wolter

Mancher musste sich davon erstmal erholen. Inzwischen ist im Telekom Dome wieder der Alltag eingekehrt. Und Alltag bedeutet: Auswärtsspiel in Hagen (Samstag, 19 Uhr).

Dass Jordan eins-zu-eins zu ersetzen sein würde, hat sich auf dem Hardtberg niemand vorgemacht. Aber es sollte die bestmögliche Lösung für eine unerfreuliche Situation, wie sie die Baskets vorher wohl nie erlebt hatten, gefunden werden. Geno Lawrence kam als neuer Spielmacher aus der Ukraine und fügte sich gleich auf seine Weise sehr gut ins Teamgefüge ein.

Zudem zeigte sich: Schwächungen können ein Team stärken. Jeder muss ein bisschen mehr leisten, ein bisschen mehr Verantwortung tragen. Das haben die Baskets sich zu Herzen genommen und umgesetzt. Dank der vier Siege aus den letzten vier Spielen - davon zwei schon ohne Jordan - ist ihnen die Play-off-Teilnahme kaum noch zu nehmen.

Anders Hagen. Der stets unbequeme Phoenix ist auf die Punkte aus der Partie gegen die Telekom Baskets angewiesen, wenn er nach der Hauptrunde noch mitspielen will. Aber Bonn kommt mit dem Selbstbewusstsein, aus einer schwierigen Situation zwei Siege geholt zu haben.

Beispielhaft für das aus der Verantwortung gewachsene Selbstbewusstsein steht David McCray. "Als ich hörte, dass Jared geht, war ich traurig. Ich mag ihn sehr, er hat mir viel beigebracht. Und es war sehr schade für uns als Mannschaft", sagt der 27-Jährige. "Mir war aber auch klar, dass ein neuer kommt, der eine Weile für die Integration braucht und ich die Chance bekomme, mehr zu spielen. Ich habe versucht, das Beste draus zu machen und denke, das ist mir gelungen."

Mancher rieb sich die Augen, wie "erwachsen" das Spiel des Pointguards, der zuvor gerne mal mit dem Kopf durch die Wand zum Korb wollte, geworden war. "Wenn du weißt, dass du länger auf dem Feld bist, musst du nix erzwingen", sagt er und lächelt frech. "Du weißt, wenn du den Wurf nimmst, kommt sicher irgendwann der nächste. Verantwortung hast du als Pointguard sowieso, mehr Zeit dafür zu haben, macht entspannter."

Er wird wohl auch in Hagen von Beginn an spielen. "Er soll Mark Dorris stoppen", sagt Baskets-Cheftrainer Mathias Fischer. Seine Ansage: "Wir dürfen die Hagener weder in die Partie kommen lassen noch ihr Spiel annehmen. dann bin ich zuversichtlich."

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