Eine Demonstration mit Feuer Telekom Baskets schlagen ratiopharm Ulm verdient 86:74

BONN · Die Fans der Telekom Baskets haben sich mit einer großen Vulkan-Choreografie und einem qualmenden Hardtberg das Feuer zurück gewünscht – mit Erfolg.

Mit einer 86:74 (16:22, 21:13, 23:17, 26:22)-Demonstration schickten die Baskets die Gäste aus Ulm wieder nach Hause.

Die Gäste zeigten sich als faire Verlierer. „Keine Frage, wer heute die bessere Mannschaft war“, fand Ulms Trainer Thorsten Leibenath. Weil Bonn deutlich besser verteidigt habe, meinte Leibenath. Und: „Wir haben nur Anfang des letzten Viertels mit der Intensität gespielt, mit der man gegen eine gute Bonner Mannschaft eine Chance hat.“ Baskets-Trainer Predrag Krunic nahm das Kompliment dankend an, lobte ebenfalls die „sehr intensive Verteidigung“ seines Teams und sagte: „ In der Offensive haben wir mit Amplituden agiert, aber insgesamt haben die Jungs einen super Job gemacht.“

Zum ersten Mal konnte Krunic mit komplettem Pesonal antreten. Er schickte Spielmacher Josh Mayo zusammen mit Ron Curry, Yorman Polas Bartolo, Jordan Parks und Julian Gamble in die erste Bundesliga-Partie der neuen Saison. Die fünf machten da weiter, wo sie am Montag beim 85:81-Sieg gegen Kataja, der Eintrittskarte zur Champions League, aufgehört hatten. Mit intensiver Defense und rasanter Offensive stellten sie die Schwaben vor die gleichen Probleme wie die Finnen am Montag.

Mayo bestimmte das Tempo, Mayo verschaffte Bonn mit zwei Dreiern infolge den ersten kleinen Vorsprung (12:5, 3.). Der Hardtberg brannte noch nicht lichterloh, aber die Baskets zündelten ordentlich. Parks räumte Ryan Thompson am Korb ab, Martin Breunig ackerte und reboundete, Curry warf sich auf den Bauch, um den Ballbesitz zu retten.

Einzig Isaac Fotu bekamen die Baskets nicht in den Griff. Ulms neuseeländischer Center stand öfter frei unter dem Korb als Krunic lieb war und hielt für die Ulmer den Anschluss. Doch auch ein Dreier von Toure Murry mit der Schlusssirene des ersten Viertels zum 26:22 änderte nichts am offensichtlichen Bonner Selbstbewusstesein.

In Viertel zwei durfte dann auch der frischeste Baskets-Neuzugang Malcolm Hill aufs Parkett. Die Fans wollten Feuer? Hill hatte da was zu bieten: Zwei Dreier hintereinander zum 33:29 (13.). Ulm nahm eine Auszeit, konnte aber den Spielfluss der Baskets nicht stoppen. Zwei Steals zum Viertelende verarbeitete Mayo frech: Er stoppte an der Dreierlinie – und traf. Nach dem zweiten zum 47:35 nahmen die Gäste wieder eine Auszeit, Krunic empfing Mayo und man konnte von seinen Lippen lesen: „Was machst Du da, Du verrückter Kerl?“

Der Trainer strahlte und schüttelte den Kopf. 47:35 stand es zur Pause, aber es sollte noch besser werden. Im dritten Viertel führten die Baskets hilflos flatternde Spatzen vor. Vorn gelang so gut wie alles, hinten klauten die Baskets den Ball wie eine gut organisierte Diebesbande und auf der Gästebank wurden die Gesichter immer länger. Thompson verlor gegen den verteidigenden Bartolo die Angriffsuhr aus dem Blick und das Stimmungsfeuer loderte schon relativ hell. Als Nationalspieler Ismet Akpinar ausgewechselt wurde, sah er zum Hallendach und schüttelte fassungslos blickend die gefalteten Hände. Bonn war auf dem Weg zu einer kleinen Überraschung. Nicht im Ergebnis, aber in seiner Höhe.

Immer wieder war es Fotu, der nach der Eichhörnchen-Methode Punkte für Ulm sammelte. Aber zum Viertelende waren die Baskets auf 18 Punkte Vorsprung enteilt (70:52). Das Team von Trainer Leibenath wehrte sich: Ein 10:0-Lauf zu Beginn des Schlussabschnitts ließ den Vorsprung schmelzen. Krunic nahm eine Auszeit, um Sand ins Getriebe der Gäste zu streuen und brachte Mayo zurück aufs Feld. Der organisierte Angriff und Abwehr neu, brachte die Baskets wieder auf den rechten Weg und setzte den Schlusspunkt. Wie? Per Dreier mit der Schlusssirene.

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