Basketball-Bundesliga Telekom Baskets gegen Bayern und Bamberg Außenseiter

BONN · Die Telekom Baskets Bonn haben ein schwieriges Wochenende vor sich. Sie treten beim Spitzenreiter FC Bayern München und am Sonntag beim deutschen Meister Brose Bamberg an. Aber sie sehen sich trotzdem nicht chancenlos.

 Ein bisschen lädiert ist Nemanja Djurisic von der montenegrinischen Nationalmannschaft zurückgekehrt. Er muss nach einem Nasenbeinbruch mit Maske spielen.

Ein bisschen lädiert ist Nemanja Djurisic von der montenegrinischen Nationalmannschaft zurückgekehrt. Er muss nach einem Nasenbeinbruch mit Maske spielen.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

In der regulären Saison der Basketball-Bundesliga gibt es 32 von 34 Spielen, in denen es aussichtsreicher wäre auf die Telekom Baskets zu setzen, als ausgerechnet die beiden, die der Terminplan für Freitag (19 Uhr und Sonntag (18.30 Uhr) im Doppelpack für die Mannschaft von Cheftrainer Predrag Krunic bereithält: Zuerst München, dann Bamberg, beides auswärts – mehr Außenseiter geht nicht.

Es sind die Top-Teams der Liga: Der zu Saisonbeginn noch einmal deutlich verstärkte Kader des FC Bayern dominiert seine Gegner beinahe nach Belieben und besiegte am letzten Spieltag vor der Länderspielpause auch Brose Bamberg mit 77:68. Die einzige Niederlage brachte dem Team von Trainer Aleksandar Djordjevic Würzburg bei – das wiederum in Bonn verlor.

Die Bamberger rangieren zwar noch auf Platz sechs, und damit hinter den Telekom Baskets, nähern sich aber nach Startschwierigkeiten der Form, die zu einem Serienmeister passt. Dennoch stiegen die Bonner gestern optimistisch in der Flieger Richtung Süden der Republik. „Ich wäre schon enttäuscht, wenn wir ganz ohne Punkte nach Hause kämen“, sagte Baskets-Sportmanager Michael Wichterich noch am Flughafen. „Es wäre vielleicht normal, aber man kann als Profi nie ganz zufrieden sein, wenn man verliert. Wie man die Leistung bewertet, steht ja dann noch auf einem anderen Blatt.“

Die Bonner Spieler haben aus der guten Partie gegen Istanbul sowie den Siegen gegen Würzburg und Bayreuth reichlich Selbstbewusstsein mitgenommen. „Wir haben uns in Körpersprache und Präzision ganz anders präsentiert als in den Spielen zuvor“, sagte Wichterich und ergänzte: „das war ein bisschen ein Signal, was für ein Team wir sind.“ Und es wirkte auch so, als hätte die Mannschaft diesen Hinweis an sich selbst dringend benötigt. Danach besiegte die Krunic-Mannschaft in einem Test unter Ausschluss der Öffentlichkeit die ersatzgeschwächten Rockets Erfurt mit 93:65. Es fehlten der kranke Martin Breunig und der im montenegrinischen Nationalteam die WM-Qualifikation spielende Nemanja Djurisic. Dafür war der für den Langzeitverletzten Jordan Parks eingekaufte Kroate Tomislav Zubcic erstmals dabei und wirkte zur Freude der Bonner mit 19 Punkten und 11 Rebounds ganz und gar nicht wie der Neue.

Djurisic angeschlagen

Dieses Zusammenspiel haben die Münchner noch nicht sehen können. „Toms Stärken sind offensichtlich“, sagt Wichtereich und glaubt nicht an den großen Vorteil, den die Unbekannte Zubcic in die Rechnung bringt. „Die Münchner haben nicht einen Assistenztrainer wie wir sondern drei, vier oder fünf. Da wird sich einer nur mit dem Material, das es schon vorher über ihn gab, beschäftigt haben.“ Dennoch glaubt er an die Chance seiner Mannschaft: „Wir haben in München immer gut ausgesehen“, sagt er, „allerdings ist die aktuelle die beste Mannschaft, die sie jemals hatten – aber wir wollen es lange eng halten und unsere Chance nutzen.“ Angeschlagen ist nur der erkältete Djurisic, der von der Nationalmannschaft zudem ein gebrochenes Nasenbein mitgebracht hat und mit Maske auflaufen muss.

Im Anschluss geht die bayrische Dienstreise mit dem Bonner Mannschaftsbus gleich weiter nach Bamberg, wo Wichterich ebenfalls nicht gewillt ist, die Punkte schon vorher abzuschreiben: „Die Bamberger sind nicht mehr so antastbar wie zu Saisonbeginn, aber ich hoffe, dass sie zumindest ihre Playoff-Niederlage gegen uns im Hinterkopf haben.“ Die Baskets entführten Spiel eins der letzten Viertelfinalserie aus Franken – es war die einzige Niederlage des späteren Meisters in der K.o.-Runde.

Von Bamberg aus geht es für Krunic und sein Team erstmal kurz nach Hause, ehe sie am Dienstag wieder ins Flugzeug steigen: In Avellino steht am Mittwoch die Partie in der Champions League auf dem Plan. Zum nächsten Heimspiel auf dem Hardtberg kommt dann am 10. Dezember Oldenburg.

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