Premiere des neuen Trailers Telekom Baskets erwarten Braunschweig

Bonn · Die Telekom Baskets erwarten am Mittwochabend Braunschweig zum ersten Heimspiel der Saison. Hallensprecher Piontek übergibt das Mikro an Andreas Wirtz, in der Halbzeit wird der Trailer zur neuen Saison gezeigt.

Josh Mayo lag wie ein Käfer auf dem Rücken und blickte dem Ball nach. Eine, zwei, drei Sekunden. Dann reckte der Spielmacher der Telekom Baskets die Faust in die Höhe. Sein Kollege Charles Jackson hatte nach einer ganz starken Partie die Restverwertung eines Mayo-Dreiers übernommen und den Ball noch irgendwie in den Korb gelöffelt. Mit Foul. Jackson feierte diesen Schlüsselmoment mit dem Erstbesten, der ihm in die Quere kam: Ra'Shad James. James Webb III sammelte den Spielmacher vom Boden auf, und die Bonner Bank war zum ersten Mal in dieser Saison kollektiv aufgesprungen, hatte Fäuste gereckt und mit Handtüchern gewedelt.

Es war nicht nur der einfache Hinweis gewesen, dass Bonn sich den Sieg in Göttingen (86:79) wohl nicht mehr nehmen lassen würde, sondern auch ein zuverlässiges Zeichen, dass Jackson, ein Center, den die Baskets aus der zweiten türkischen Liga geholt hatten, sehr wohl in der Lage sein würde, den nach Nanterre gewechselten Julian Gamble unter den Brettern zu ersetzen. Ein Zeichen. Noch nicht viel mehr, aber immerhin mehr als in der Vorbereitung.

Ein härterer Prüfstein als die lange Göttinger Garde wartet am Tag der Deutschen Einheit auf Jackson und die Baskets. Dann treten die Basketball Löwen Braunschweig im Telekom Dome an (18 Uhr), und sie bringen Scott Eatherton mit, ihren Allstar-Center, mit dem Gamble nie wirklich zurechtkam. Nächster Test also für Jackson.

Der Big Man mit den Rastas ist ganz entspannt und übt sich in Understatement. Auf sich selbst und seine Leistung nimmt er trotz entsprechender Frage gar nicht erst Bezug. "Wir haben gegen Göttingen ausgenutzt, was der Gegner uns gegeben hat", sagt der Matchwinner. "Durch unsere schnelle Spielweise und gutes Passspiel haben sich für uns aus dem Spielfluss heraus am Brett viele Optionen ergeben, die wir gut erkannt haben." So ähnlich soll es auch gegen die Braunschweiger, die zum Start einen 64:100-Dämpfer von Oldenburg kassierten, funktionieren.

"Durch den Sieg in Göttingen haben wir ein besseres Gefühl dafür bekommen, wie wir als Mannschaft in der BBL spielen müssen - das gibt uns zusätzliche Sicherheit. Schließlich wollen wir den Heimvorteil verteidigen", sagt Jackson. Wie seine Mannschaftskameraden und Trainer freut er sich, dass es jetzt endlich vor den eigenen Fans losgeht. Dass er nervös ist vor dem ersten Heimspiel, ist kaum anzunehmen. Ein anderer wird es sein: Andreas Wirtz. Der ehemalige Fanclub-Vorsitzende hat irgendwie eine weitaus größere Lücke zu füllen als Jackson.

Er hat in der Sommerpause das Mikrofon von Hallensprecher Frank Piontek übernommen. Pionteks Spitzname "The Voice" macht schon deutlich, dass es sich nicht um irgendeinen Hallensprecher handelt. Mit einer sechsjährigen Unterbrechung - Schalke 04 warb die charismatische Stimme 2003 für sein 60 000-Zuschauer-Stadion ab - war Piontek seit der Gründung der Telekom Baskets 1995 an Bord. "Frank ist und bleibt das Beste, was Basketball-Deutschland auf der Position des Hallensprechers zu bieten hat", sagt Wirtz. "Die Fußstapfen, die er im Kampfgericht hinterlassen hat, sind riesig, und niemand wird die ausfüllen können, denn er war einfach ,The Voice'. Ich werde es etwas anders als Frank machen, aber das Spiel und das Team sollen im Vordergrund bleiben."

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