Champions-League-Qualifikation Telekom Baskets besiegen finnischen Meister

Bonn · Telekom Baskets Bonn überrollen die finnischen Kataja Basket in der Champions-League-Qualifikation und nehmen 20 Punkte Vorsprung mit nach Hause ins Rückspiel.

Die Telekom Baskets Bonn sind mit einem Ausrufezeichen in die Saison gestartet. Im Hinspiel der Champions-League-Qualifikation siegte die Mannschaft von Cheftrainer Predrag Krunic mit 90:70 (33:9, 17:18, 22:16, 18:27) beim finnischen Meister Kataja Basket und nimmt einen 20-Punkte-Vorsprung mit ins Rückspiel am Montag (20 Uhr, Telekom Dome).

„Auch wenn das Spiel vorbei ist, war das insgesamt nur eine Halbzeit. Der zweite schwere Test steht uns am Montag daheim bevor“, so Krunic. „Wir haben in den ersten 30 Minuten eine gute Verteidigung gezeigt, doch Kataja Basket hat dann nochmals klargemacht, warum sie Badalona geschlagen haben. Jetzt gilt es für uns alle – das Team gemeinsam mit den Fans – am Montag bereit zu sein.“

Die Saisonvorbereitung war lang, die Anreise auch. Entsprechend war einiges an Spielfreude zu erwarten. Die Telekom Baskets dürften die Erwartungen vieler – offensichtlich auch die der Finnen – noch übertroffen haben. Wie eine Kindergartengruppe, die nach einem sehnsüchtigen Regenvormittag am Fenster endlich auf den Spielplatz darf, kombinierten die Bonner in rasanter Geschwindigkeit Richtung finnischer Korb.

Den Hausherren müssen Yorman Polas Bartolo, der ein Double-Double aus 14 Punkten und zwölf Rebounds sammelte, und seine Kollegen von Beginn an wie ein magentafarbener Blitz vorgekommen sein. Vom Hochball an bestimmten die Bonner das Tempo und stellten Kataja mit überfallartiger Offense vor unlösbare Probleme. Auf den ersten Stopfer von Julian Gamble hatte Alex Marzette mit einem getroffenen von zwei Freiwürfen geantwortet, dann war die Truppe von Trainer Predrag Krunic enteilt – auch auf der Anzeigetafel.

Drei Dreier von Ron Curry, Josh Mayo und Nemanja Djurisic schraubten den Spielstand auf 11:1. Erst nach vier Minuten gelang den Finnen durch Ilari Seppälä der erste Feldkorb (5:13), Marzette kurz vor Ende des ersten Viertel der zweite (9:32).

In Durchgang drei wuchs der Bonner Vorsprung

Mit einer 33:9-Führung gingen die Baskets ins zweite Viertel, der Unterschied war riesengroß – in allen Belangen. Dem Bonner Tempo und Julian Gamble am Brett hatten die hilflosen Finnen nichts entgegenzusetzen. Das zweite Viertel gestalteten die Skandinavier, die sich das Ticket für diese Partie in einem Krimi gegen Badalona erst am Mittwoch gesichert hatten, dann ausgeglichen. Krunic hatte seiner zweiten Fünf viel Spielzeit gegönnt, die das Team aus Joensuu ebenfalls im Griff hatte. Auch wenn die Finnen jetzt Mittel und Wege fanden, am Korb zu punkten; ihre Verzweiflungsdreier blieben leichte Beute für die Bonner Rebounder.

In Durchgang drei wuchs der Bonner Vorsprung, als Josh Mayo per Dreier zum 66:36 traf, auf 30 Punkte, Martin Breunig erhöhte gar auf 32 (68:36). Wer auf Seiten der wenigen finnischen Zuschauer hoffte, die Baskets würden angesichts des hohen Vorsprungs nachlassen, sah sich getäuscht. Noch.

Das letzte Viertel dürfte nicht nach Krunics Geschmack gewesen sein und einen etwas faden Beigeschmack hinterlassen haben. Waren bis dahin nur die katastrophale Freiwurfquote (54 Prozent) und ein paar kleine Unkonzentriertheiten zu bemängeln gewesen, verloren die Baskets exakt, als die Führung am höchsten war (80:48, 33.), die Dominanz, und die Finnen begannen, aus der Distanz zu treffen.

Um möglichst viel vom Vorsprung noch ins Rückspiel nach Bonn mitzunehmen, rief Krunic bei 84:58 (37.) noch einmal zur Auszeit, doch jetzt bekam sein Team keinen rechten Zugriff mehr auf Kataja, das versuchte, seinen kleinen Funken Hoffnung am Glimmen zu halten. Damier Pitts pustete den Funken sogar noch einmal ganz kräftig an, als er einen finalen Zwei-Sekunden-Spielzug mit all dem Dreierglück, das Kataja in Durchgang eins gefehlt hatte, zum 70:90-Endstand in den Bonner Korb zirkelte. Dennoch: Mit 20 Punkten Vorsprung stehen die Baskets mit mehr als einem Bein in der Champions League.

Telekom Baskets: Curry (12/2 Dreier), Parks (10/2), Klein (4/1), Djurisic (11/1, 9 Rebounds), Gamble (15), DiLeo (6), Breunig (9), Polas Bartolo (14/1, 12 Rebounds), Mayo (9/2, 7 Assists).

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