Basketball-Bundesliga Telekom Baskets Bonn besiegen Tübingen mit 84:75

TÜBINGEN/BONN · Keine Glanzleistung, aber erfolgreich: Die Telekom Baskets Bonn haben ihr Auswärtsspiel beim sieglosen Tabellenletzten Walter Tigers Tübingen am Sonntag mit 84:75 gewonnen.

 Freude und Erleichterung: Die siegreichen Baskets bedanken sich bei 60 mitgereisten Fans für die Unterstützung.

Freude und Erleichterung: Die siegreichen Baskets bedanken sich bei 60 mitgereisten Fans für die Unterstützung.

Foto: Pressefoto Ulmer

Eine solide zweite Halbzeit hat den Telekom Baskets gereicht, um den vierten Saisonsieg auf ihr Konto zu bringen. Eine Glanzleistung war das 84:75 (21:19, 20:20, 25:15, 18:21) beim sieglosen Tabellenletzten Walter Tigers Tübingen mit den Ex-Bonnern Jared Jordan und Ryan Brooks allerdings nicht.

„Das war ein hart erkämpfter, aber verdienter Sieg“, fand Nemanja Djurisic. „Und er war wichtig für uns. Wir haben zwar nicht den Kopf hängenlassen, aber es hat uns schon genervt, dass wir ein paar Spiele so knapp verloren haben“, erklärte der montenegrinische Nationalspieler, der die Baskets mit einem Dreier in der Crunchtime auf die Siegerstraße gebracht hatte. Bis dahin hatten sich die Tigers allerdings mit Zähnen und Klauen zur Wehr gesetzt.

Baskets-Cheftrainer Predrag Krunic musste auf Jordan Parks verzichten, der an einer Reizung im linken Knie laboriert. Die Bonner Starter Josh Mayo, TJ DiLeo, Yorman Polas Bartolo, Nemanja Djurisic und Julian Gamble begannen solide, vermochten vor 3000 Zuschauern aber kaum, sich durch erfolgreiche Defensivaktionen Luft zu verschaffen. Die Körbe fielen auf beiden Seiten. Und so lagen lange maximal drei Punkte Differenz zwischen den beiden unter Druck stehenden Kontrahenten.

Tübingen hat noch kein Spiel gewonnen und hat nach Bonn die Partien gegen Ulm und München vor der Brust, Bonn kam mit zuletzt fünf Niederlagen aus wettbewerbsübergreifend sechs Spielen zum Tabellenletzten – in dem Wissen, dass eine Niederlage eine Blamage wäre. Befreit aufspielen konnte man das, was beide Teams boten, wahrlich nicht nennen.

Tigers unnötig aufgebaut

Im zweiten Viertel fehlte den Baskets, als Josh Mayo auf der Bank pausierte, ein wenig die Struktur, die Kinderkrankheiten brachen wieder aus: Durch einfache Ballverluste baute das Krunic-Team die Tigers unnötig auf.

Youngster Malcolm Hill allerdings bewies schon vor der Pause mal wieder, dass er vom Morbus „Zitterndes Händchen“ offensichtlich noch nie etwas gehört hat. Immer wieder stellte er die Hausherren vor Probleme. Genauso wie Mayo, dessen Zug zum Korb die Tübinger kaum verhindern konnten. Mit dem Buzzer zur Pause legte er dann auch nach einem behänden Slalom den Ball zur Bonner 41:39-Führung in den Tübinger Korb.

Was auch immer Krunic seinen Spielern in der Kabine sagte, das Wort Defense dürfte mehr als einmal in seiner Ansprache vorgekommen sein. Entsprechend präsentierten sich die Bonner nach dem Seitenwechsel. Vorn trafen sie immer noch nicht überragend, aber solide, und hinten gelangen mehr Stopps. Auch bei den Rebounds kristallisierte sich ihre Überlegenheit immer deutlicher heraus. Und so wuchs die Führung bis zum Ende des dritten Viertels durch einen Hill-Dreier auf zwölf Punkte an (66:54).

Baskets behielten kühlen Kopf

Doch so gut die Bonner ins dritte Viertel gestartet waren, so gut gelang dies im Schlussdurchgang den Hausherren. Der ehemalige Bonner Spielmacher Jared Jordan verkürzte per Dreier auf 62:68 (33.) – die Tiger und ihre Fans, die eine ganze Weile relativ ruhig gewesen waren, witterten, dass die Beute noch nicht verloren war. Sie bissen sich wieder heran.

Als Kris Richard zum Korb zog, waren es noch drei Punkte Differenz 73:70 (37.). Jetzt allerdings zeigten die Baskets deutlich, dass sie nicht gewillt waren, dem Schlusslicht ein Erfolgserlebnis zu bescheren. Bonn behielt einen kühlen Kopf, Polas Bartolo und Djurisic rundeten ihre gute Leistung in der Schlussphase ab und waren die Matchwinner.

Polas Bartolos erfolgreichen Zug zum Korb konnte Reggie Upshaw noch kontern, doch ein Dreier von Djurisic ließ letztendlich die Luft aus den Tigern (39.). Polas Bartolo sammelte noch ein paar Punkte für den vermutlich irrerelevanten direkten Vergleich ein – und die nicht ganz einfache Partie war gewonnen.

Weiter geht es für die Baskets schon am Dienstag in der Champions League. Bei Aris Saloniki wollen sie den ersten Sieg einfahren. Die Griechen haben bisher gegen Stelmet Zielona Gora und Nanterre gewonnen, ihre Niederlage kassierten sie bei CEZ Nymburk. Während die Baskets sich dem tschechischen Meister erst nach Verlängerung geschlagen geben mussten, ging Saloniki mit 70:99 unter. Jordan Parks wird auch in Griechenland noch nicht wieder einsetzbar sein.

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