Telekom Baskets Bonn Steve Wachalski tritt bei seinem Ex-Club Mitteldeutscher BC an

BONN · In den knapp 42 Minuten, die Steve Wachalski gegen Ludwigsburg und Trier auf dem Feld stand, erzielte er 27 Punkte. Und wenn es nach ihm geht, soll das am Samstag (19.30 Uhr, Stadthalle Weißenfels) beim Mitteldeutschen BC so weitergehen. "Ich will . . ., was heißt ich will: Ich muss da gewinnen", erklärt er. Denn für den 30-Jährigen ist es kein alltägliches Spiel.

 Deutlich nach oben zeigt die Formkurve bei Steve Wachalski (links). Am Samstag gastiert er mit den Telekom Baskets Bonn bei seinem ehemaligen Verein Mitteldeutscher BC.

Deutlich nach oben zeigt die Formkurve bei Steve Wachalski (links). Am Samstag gastiert er mit den Telekom Baskets Bonn bei seinem ehemaligen Verein Mitteldeutscher BC.

Foto: Jörn Wolter

Wer im Basketball aus der zweiten Reihe nach vorne rücken will, hat es oft nicht einfach. Keiner weiß das besser als Steve Wachalski. Der Power Forward muss bei den Telekom Baskets Bonn auf seiner Position gleich zwei Profis den Vortritt lassen: Jamel McLean und Tony Gaffney. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: drei bis sieben Minuten Spielzeit. "Da ist es natürlich schwer, seinen Rhythmus zu finden", sagt Wachalski.

Seitdem Gaffney verletzt ausfällt, hat sich die Situation deutlich verändert. In den knapp 42 Minuten, die Wachalski gegen Ludwigsburg und Trier auf dem Feld stand, erzielte er 27 Punkte. Und wenn es nach ihm geht, soll das am Samstag (19.30 Uhr, Stadthalle Weißenfels) beim Mitteldeutschen BC so weitergehen. "Ich will . . ., was heißt ich will: Ich muss da gewinnen", erklärt er. Denn für den 30-Jährigen ist es kein alltägliches Spiel. Zwei Jahre hat er für den MBC gespielt. Er stieg mit dem Club 2011 in die erste Bundesliga auf, verhalf dem Team dann zum Klassenerhalt, ehe er dem Ruf aus Bonn folgte. Wachalski: "Es waren zwei tolle Jahre. Ich werde einige Freunde wiedertreffen."

Er geht davon aus, dass man ihn freundlich empfangen wird. "Mein Verhältnis zu den Fans war ein sehr persönliches. Wir haben uns oft getroffen und geredet. Und wenn ich doch ausgebuht werde, kann ich damit leben", blickte er voraus. Wachalski weiß, was auf die Baskets zukommt: "Es wird die Hölle, das meine ich wirklich so. Die Atmosphäre in der engen Stadthalle ist bombastisch. Die Fans geben bis zur letzten Sekunde alles."

In Köthen bei Dessau geboren, war es für den ehemaligen Bundeswehr-Zeitsoldaten etwas Besonderes, vor zwei Jahren beim MBC anzuheuern. Weißenfels liegt nicht weit von Köthen. Es war eine Art Rückkehr zu den Wurzeln, nachdem sich seine Eltern nach der Wende entschlossen hatten, in den Westen zu ziehen. "In Lingen bei Meppen habe ich mit 15 Jahren angefangen, Basketball zu spielen", erzählt er. Mit 18 ging er nach Osnabrück, spielte dort in der Pro B und Pro A, um 2010 in die erste Liga nach Bayreuth zu wechseln. Wachalski: "Da habe ich zum ersten Mal richtig gemerkt, was mir als Basketballer noch fehlt."

Könnte er die Zeit zurückdrehen, würde er früher mit Basketball anfangen. "Ich habe in jungen Jahren nicht die nötigen Grundlagen vermittelt bekommen. Und in Lingen hieß es: Ball in die Mitte und spielen. Ich musste mir später alles erarbeiten", blickt er zurück. Lehrgänge oder Auswahlmannschaften finden sich in seinem Lebenslauf nicht. Trotz seiner 30 Lebensjahre, damit ist er der Senior im Bonner Team, habe er noch viel zu lernen.

An alter Wirkungsstätte wird es auch auf ihn ankommen, ob die Baskets nach dem 66:88 gegen Trier in die Erfolgsspur zurückfinden. Denn Gaffney, der mit dem Lauftraining begonnen hat, wird noch fehlen. "Es wird sehr schwer. Trainer Silvano Poropat weiß, was er tut, und der MBC wird nach vier Siegen in Folge mit breiter Brust auftreten", sagt Wachalski.

Sein Trainer kann dem nur beipflichten. "Wir werden den MBC nur über eine starke Verteidigung schlagen können", gibt Mathias Fischer die Devise aus. Vor allem gelte es, die Guards der Ostdeutschen zu stoppen. Spielmacher Marcus Hatten (11,3 Punkte, 4,5 Assists pro Spiel), Adonte Parker (15,4 Punkte) und Malte Schwarz (9,1 Punkte) sind da vor allem zu nennen. Gegen Vechta verwandelte Schwarz sieben von neun Dreierversuchen. In Korbnähe ist besonders Power Forward Angelo Caloiaro (15,1 Punkte, 7,3 Rebounds) gefährlich.

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