Telekom Baskets Bonn erwarten Trier Schwung ins nächste Spiel mitnehmen

BONN · Selten ist für die Telekom Baskets Bonn ein Jahr so turbulent zu Ende gegangen wie 2012. Waren die Höhen und Tiefen bis kurz vor Weihnachten ohnehin schon stark ausgeprägt, müssen sich in den Tagen danach bei dem Basketball-Bundesligisten alle Beteiligten wie im Power Tower auf dem Jahrmarkt gefühlt haben.

Der reißt seine Fahrgäste im freien Fall nach unten, um sie dann abzufangen und mit ihnen wieder nach oben zu rauschen. Vor Heiligabend hatten sich die Bonner von Patrick Ewing getrennt, vier Tage später folgte die 94:96-Niederlage gegen Tübingen, als die Mannschaft von Trainer Michael Koch einen Zwölf-Punkte-Vorsprung noch verspielte.

Die Freude über die schnelle Verpflichtung von Ewing-Ersatz Marqus Blakely war ebenso schnell vorüber, weil der Amerikaner den medizinischen Test nicht bestand. Zum guten Schluss rissen die Baskets am vergangenen Sonntag das scheinbar verlorene Spiel bei Phönix Hagen noch aus dem Feuer. In den Schlussminuten machten sie einen 13-Punkte-Rückstand wett und gewannen mit 103:101.

"Das war ein sehr wichtiger Sieg und ein Zeichen, dass die Mannschaft zusammenhält", erklärte Trainer Mike Koch. Die rund 200 mitgereisten Fans verwandelten die Ischelandhalle in ein Tollhaus. Sie will Koch nun auch in den Heimspielen wieder öfter jubeln lassen. Und das am liebsten gleich am kommenden Sonntag (17 Uhr, Telekom Dome) gegen TBB Trier.

In Hagen durfte sich der Coach unter anderem bei Jonas Wohlfarth-Bottermann bedanken. Der junge Center überragte mit 23 Punkten und zwölf Rebounds und machte sein bisher bestes Spiel als Profi in Bonn.

Koch: "Jonas ist inzwischen in Verteidigung und Angriff eine verlässliche Größe." Er warnte allerdings davor, jetzt zu viel von dem Bonner Eigengewächs zu verlangen: "Er muss noch lernen. Es werden auch wieder schwächere Spiele folgen."

Bei "Wobo" wirke sich aus, "dass er ab Beginn der Vorbereitung ganz bei uns trainiert und gespielt hat", so Koch. In der vergangenen Saison war der 22-Jährige wegen Einsätzen in der A2-Nationalmannschaft erst später zur Mannschaft gestoßen.

Ob die Baskets bis Sonntag einen Ersatz für Ewing/Blakely gefunden haben werden, ist derzeit völlig offen. "Im Moment sind wir erst dabei zu sondieren", berichtete Koch. Von den interessanten Kandidaten, die man nach der Trennung von Ewing neben Blakely im Visier hatte, hätte bereits der eine oder andere einen neuen Verein gefunden. Koch: "Es werden neue Kandidaten dazukommen. Ich glaube aber nicht, dass jemand dabei sein wird, der die Qualitäten von Marqus Blakely mitbringt."

Weil es schnell gehen müsse, werde man sich bei der weiteren Suche nicht auf die Positionen 4 oder 4/5 (Power Forward/Center) einschränken. "Wir müssen einen Spieler finden, der zu uns passt und das möglichst schnell", sagte Koch und zieht auch eine Verstärkung in Betracht, die neben der Position 4 auch auf dem Flügel (3) eingesetzt werden kann.

Bald geht für die Baskets auch die EuroChallenge (ab 15. Januar) in die nächste Runde, bis dahin soll der Neue dann schon ein paar Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert haben.

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