Heimspiel gegen Ulm Schwerstarbeit für die Defensive der Baskets

Bonn · Mit Tabellenführer ratiopharm Ulm tritt am Sonntag eine Angriffsmaschine bei den Baskets im Telekom Dome auf. Die Ulmer könnten mit einem Sieg einen neuen Rekord aufstellen.

Heimspiel gegen Ulm: Schwerstarbeit für die Defensive der Baskets
Foto: Jörn Wolter

Auf eine echte Probe wird am Sonntag (15.30 Uhr) die Heimstärke der Telekom Baskets Bonn gestellt. Denn mit ratiopharm Ulm ist der ungeschlagene Tabellenführer der Basketball-Bundesliga zu Gast im Telekom Dome. Bisher haben die Bonner inklusive Fiba Europe Cup 17 von 19 Heimspielen gewonnen. Die zwei Niederlagen gab es auf nationalem Parkett gegen Braunschweig (91:93) und Meister Brose Bamberg (70:85).

Wettbewerbsübergreifend haben die Baskets seit neun Spielen nicht mehr verloren. Das hat es zwar vor 16 Jahren zum letzten Mal gegeben, doch wirklich rekordverdächtig ist die Serie, die die Ulmer bisher hingelegt haben. Der Vizemeister fegte im Laufe seiner 24 Siege auch Meister Bamberg aus der Halle und könnte in Bonn einen Rekord einstellen. 25 Siege in Folge verzeichnete zuletzt Bayer Leverkusen 1969/1970. Wäre nicht der Ausschluss von Brandt Hagen aus der Bundesliga gewesen, hätten die Ulmer schon am Rhein eine neue Bestmarke setzen können.

"Wenn wir 40 Minuten unsere Bestleistung abrufen, haben wir vor eigenem Publikum gegen jeden Gegner eine Chance", gibt sich Baskets-Coach Predrag Krunic kämpferisch. Ein Sieg wäre mit Blick auf eine möglichst gute Playoff-Platzierung besonders wertvoll und würde die Hoffnungen befeuern, Bayreuth noch von Platz vier verdrängen zu können.

Doch das wird gegen eine Ulmer Mannschaft, die eine wahre Angriffsmaschine darstellt, ein hartes Stück Abwehrarbeit. Mit 93 Punkten pro Spiel hat die Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath die höchste Ausbeute von allen Bundesligisten zu verzeichnen. Aber auch defensiv gehört Ulm zu den Besten.

Da ist es kein Wunder, dass der Gast auch individuell mit Hochkarätern anreist. Allen voran ist da Raymar Morgan zu nennen. Der 2,05-Meter-Center ist aktuell der gefährlichste Schütze der BBL und kommt im Schnitt auf 19 Punkte pro Spiel. Morgan ist nicht der typische Brettcenter. Er ist einer der athletischsten Spieler der Liga, sehr beweglich und kann aus allen Distanzen punkten. Die Dreierquote des US-Amerikaners liegt bei 40 Prozent. Zudem ist er ein guter Rebounder. Im BBL-Vergleich liegt er mit 6,7 gegriffenen Abprallern auf Rang fünf. Der beste Effektivitätswert (20,8) aller Bundesligaspieler unterstreicht die Ausnahmestellung Morgans.

Aber auch einige seiner Mitspieler können mit starken Statistiken aufwarten. Mit 15,6 Punkten, 3,8 Rebounds und 2,5 Assists ist Chris Babb der bester Allrounder. Dann sind noch Augustine Rubit (10,8 Punkte, sechs Rebounds), Da'Sean Butler (siehe Grafik) sowie das starke Spielmacherduo Per Günther (9,9 Punkte, 3,8 Assists) und Braydon Hobbs (7,3 Punkte, 5,9 Assists) zu nennen.

"Zur individuellen Stärke kommt, dass Ulm einen hervorragenden Teambasketball mit einer guten Balance spielt und, gestärkt durch die Siegesserie, sehr kompakt und selbstbewusst auftritt", weiß Krunic. "Das Wichtigste ist, dass wir in der Abwehr Lösungen finden, die den Vorwärtsdrang des Gegners bremsen." In Hinspiel war das seiner Truppe nicht gut gelungen, sie steckte eine deutliche 70:93-Niederlage ein.

Aus Baskets-Sicht interessant ist, dass die Ulmer auf die Verletzung des Ex-Bonners Tim Ohlbrecht (Kreuzbandriss) mit der Verpflichtung des Ex-Bonners Jonas Wohlfarth-Bottermann reagierten. Das Baskets-Eigengewächs spielte zuletzt drei Jahre lang bei Alba Berlin, war aber von Verletzungspech geplagt und will in Ulm wieder an seine Topleistungen anknüpfen.

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