Telekom Baskets Play-offs sind erreicht - jetzt wollen die Bonner mehr

BONN · Die besonders ausgelassene Stimmung nach dem 89:78-Sieg der Telekom Baskets Bonn am Sonntag gegen den Mitteldeutschen BC hatte zwei Gründe. Erstens sorgte natürlich der Einzug in die Play-off-Runde der Basketball-Bundesliga für Freude und Erleichterung bei Trainer Mathias Fischer, seiner Mannschaft und den Vereinsverantwortlichen.

Zweitens ist es erstmals nach drei Jahren wieder gelungen, das Saisonziel halbwegs komfortabel zu erreichen. Man erinnere sich an die vergangenen beiden Spielzeiten, als die Bonner erst mit einem Sieg am letzten Spieltag sicher sein konnten, in den erlauchten Kreis der besten acht Mannschaften vorzustoßen. 2010/2011 war man als Dreizehnter sogar kläglich am Saisonziel gescheitert.

"Wir sind ganz froh darüber, dass wir diesmal drei Spieltage früher als in den vergangenen Jahren die Play-offs geschafft haben", erklärte Sportmanager Michael Wichterich. Natürlich sei es immer der Anspruch des Vereins, diese Hürde zu nehmen und habe schon Tradition, aber in einer immer stärker und ausgeglichener werdenden BBL "in 16 von 18 Bundesligajahren die Play-offs zu erreichen, ist schon außergewöhnlich, und darauf dürfen wir stolz sein".

Nicht verhehlen wollte Wichterich in der Analyse, dass die Bilanz auch hätte besser ausfallen können. "Es war das eine oder andere Spiel dabei, das wir gerne anders gestaltet hätten", sagte er, um gleich anzufügen: "Wenn man die nackten Zahlen betrachtet - bisher 19 Siege und zwölf Niederlagen -, ist das für uns eine sehr gute Bilanz."

Die Baskets dürfen sich in dieser Auffassung bestätigt sehen, wenn man sich andere Clubs wie Ulm und die Artland Dragons ansieht, die bei ähnlichen oder sogar besseren Voraussetzungen ebenfalls einige Enttäuschungen verkraften mussten. Wichterich: "Das ist auch dem finanziellen Ranking in der Liga geschuldet. Viele Teams drängen in die Play-offs." Bamberg und München sieht Wichterich aufgrund ihrer herausragenden individuellen Qualität als Ausnahmen, der Rest der Liga sei so eng zusammen, dass man auch gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenregion jederzeit verlieren könne. Wichterich: "Selbst Berlin hat zu Hause gegen Bremerhaven verloren."

[kein Linktext vorhanden]Sehr zufrieden mit dem vorzeitigen Play-off-Einzug ist man bei den Baskets auch wegen diverser personeller Widrigkeiten, die im Saisonverlauf auftraten. "Es gab drei Situationen, die für uns nicht ganz einfach waren. Die haben wir, meiner Meinung nach, gut gemeistert", blickte Wichterich zurück.

Kurz vor Saisonbeginn hatten die Bonner mit Tony Gaffney einen ihrer Schlüsselspieler für einen Monat in die nordamerikanische Profiliga NBA abgeben müssen. Im Winter verließ Nachwuchscenter Enosch Wolf den Verein. Wichterich: "Das war sportlich sicherlich nicht so schwerwiegend." Kurz vor der Wechselfrist Ende Februar entschloss man sich dann, den abwanderungswilligen Spielmacher Jared Jordan nach Bamberg wechseln zu lassen. Sowohl der zwischenzeitliche Ersatz für Gaffney, Donatas Zavackas, als auch der für Jordan, Eugene Lawrence, erwiesen sich als gute personelle Alternativen.

"Wir haben das alles gut gelöst, das heißt aber nicht, dass wir jetzt zufrieden sind", blickt Wichterich voraus. Es ginge darum, noch Platz fünf zu erreichen. Wichterich: "Das können wir schaffen."

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