Telekom Baskets Bonn Personalfrage Silins: Montag soll die Entscheidung fallen

BONN · Baskets-Manager Michael Wichterich hakte die 70:93-Niederlage in Ulm schnell ab. In der Personalfrage Silins kündigte er eine Entscheidung für Montag an.

In Ulm und um Ulm und um Ulm herum – war für die Telekom Baskets am achten Spieltag in der Basketball-Bundesliga kein Blumentopf zu gewinnen.

Angeführt vom überragenden Raymar Morgan überrannte die orangefarbene Offensive die Bonner im vierten Viertel und beendete die Siegesserie des Teams von Trainer Predrag Krunic mit einem deutlicher als nötig ausgefallenen, aber verdienten 93:70 (23:18, 25:21, 23:20, 22:11).

„Wer 2016/17 in Ulm gewinnen will, der muss gut und hart spielen“, sagte Michael Wichterich anerkennend und ergänzte: „Gut fand ich uns zeitweise durchaus, aber hart waren wir nicht.“ Der Baskets-Sportmanager wurde noch deutlicher: „Die Ulmer haben richtig Qualität, aber deshalb muss man sich nicht im letzten Viertel ergeben.“ Allerdings hatte er auch Verständnis für sein Team: „Es hat sich ein bisschen gezeigt, dass wir ein straffes Auftaktprogramm hatten. Zudem hat man gemerkt, dass wir Konstantin Klein schmerzlich vermissen.“

Nach einer langen Heimfahrt aus Schwaben gab Krunic seinem Team erst mal bis Montagabend frei. Bis dann soll auch geklärt sein, ob und wie es mit Ojars Silins weitergeht. „Ich kann noch nichts Neues sagen“, erklärte Wichterich. „Aber bis zum nächsten Training werden wir Klarheit haben.“

Eigentlich hatten die Baskets der weißen Ulmer Weste ihren ersten Fleck verpassen wollen, doch schon der Start sollte ihnen eine Warnung sein, was passiert, wenn man die Kreise der offensivstarken Ulmer nicht konsequent und rechtzeitig stört. Es waren kaum vier Minuten gespielt, da führten die Spatzen nach zwei Dreiern von Chris Babb und Per Günther sowie dem Startschuss von Morgan mit 8:0 – und die Halle war bereits auf Betriebstemperatur. Center Julian Gamble brachte mit zwei Freiwürfen die ersten Bonner Punkte auf die Anzeigetafel und die Baskets kämpften sich ins Spiel.

Auf den Dreier zum Ausgleich durch TJ DiLeo (14:14, 7.) folgte ein Zwischwenspurt von Braydon Hobbs mit No-look-Pass und Zirkuswurf und Ulm ging mit fünf Punkten Vorsprung in Durchgang zwei (23:18). Zwei Körbe zu Beginn des zweiten Viertels vom Bonner Center Filip Barovic brachten die Baskets auf zwei Punkte an Ulm heran (24:26, 13.), doch knapper wurde es nicht mehr. Jetzt begann die große Show des Raymar Morgan, mit dessen Punktekonto auch der Rückenwind der Hausherren stetig anwuchs.

Noch konnten die Baskets zumindest offensiv leidlich mithalten, doch die Probleme in der Defensive wurden ein ums andere Mal von Spielmacher Per Günther und seinen Nebenleuten entlarvt. Bezeichnend der letzte Angriff vor der Pause, als Ryan Thompson sich gegen Babb alle Mühe gab und dann doch den Buzzerbeater zum 39:48 kassierte. Thompson hingegen nahmen die Ulmer durch quer durchs Team verteilte Fouls seine spielerische Dominanz. Das Punkten übernahm für den eigentlichen Bonner Topscorer wieder zuverlässig Spielmacher Josh Mayo. Vielleicht eine der wenigen erfreulichen Erkenntnisse, die die Baskets mit nach Hause brachten.

Bis zum Schlussdurchgang blieben die Bonner noch in basketballerischer Schlagdistanz von um die zehn Punkte, im Schlussdurchgang sahen sie von den Ulmern nur noch die Rücklichter. „Wir waren nicht mehr in der Lage, zu Stopps zu kommen“, bekannte TJ DiLeo.

Wichterich nimmt es als Ausrutscher gegen einen sehr starken Gegner: „Das war nicht schön, aber auch nicht wegweisend. Ich bin sicher, wir sehen unser Team in den kommenden Spielen wieder anders.“ Nächste Gelegenheit: Sonntag, 13 November, 18 Uhr im Telekom Dome gegen Braunschweig. Dazwischen liegt eine Woche ohne europäischen Wettbewerb und mit zumindest einer Personalentscheidung. Möglicherweise gesellt sich zur Causa Silins ja zügig auch noch ein neuer Pointguard.

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