Baskets verlieren im Eurocup Nur ein kleiner Schritt nach vorn

BONN · Die Telekom Baskets Bonn konnten ihre sportliche Talfahrt nicht stoppen. Das 70:77 (19:17, 15:22, 17:20, 19:18) gestern Abend im Eurocup bei den EWE Baskets Oldenburg bedeutete wettbewerbsübergreifend die fünfte Niederlage in Folge. Die Chancen der Mannschaft von Trainer Mathias Fischer, die nächste Runde zu erreichen, sind damit auf ein Minimum gesunken. Kein gutes Vorzeichen für die nächste Aufgabe in der Bundesliga.

 Duell unter dem Korb: Baskets-Spielmacher Eugene Lawrence wird beim Korblegerversuch von Rickey Paulding bedrängt. FOTO: ULF DUDA

Duell unter dem Korb: Baskets-Spielmacher Eugene Lawrence wird beim Korblegerversuch von Rickey Paulding bedrängt. FOTO: ULF DUDA

Eigentlich wollten sich die Baskets mit einem Sieg auch Selbstvertrauen für das Heimspiel am Sonntag (18 Uhr, Telekom Dome) gegen die Fraport Skyliners holen. Ein Erfolg gegen die Frankfurter wäre enorm wichtig, um national auf Playoff-Kurs zu bleiben und sich gute Chancen für die Teilnahme am Pokal-Wettbewerb zu erhalten.

In Oldenburg erwischten die Bonner einen guten Start. Bis zum 12:10 für die Gastgeber spielten beide Teams auf Augenhöhe, ehe zwei Dreier von Rotnei Clarke und Dirk Mädrich Bonn mit 16:12 nach vorn brachten. Die Distanzwürfe waren es, mit denen die Gäste die Akzente setzten, denn sie trafen hochprozentig. Nachdem Oldenburg zum 17:16 zurückgeschlagen hatte, drehten erneut Clarke und Mädrich den Spieß wieder um: 22:17 für die Rheinländer.

Ihre Moral schien intakt. Denn sie ließen sich auch vom 23:24-Anschluss der Hausherren nicht aus dem Konzept bringen. Einen 6:0-Lauf, bei dem Aaron White und zweimal Tadas Klimavicius Körbe erzielten, sorgte für einen 30:23-Vorsprung der Bonner nach 15 Minuten.

EWE-Coach Mladen Drijencic, dessen Mannschaft bis dahin fünfmal in Folge gewonnen hatte, nahm eine Auszeit und fand offenbar nicht nur die richtigen Worte, sondern auch die richtige Taktik. Angeführt von Rickey Paulding kam Oldenburg zu einem 9:2-Lauf und hatte beim 32:32 ausgeglichen. Die Bonner konnten ihre hohe Quote bei den Dreiern nicht halten und taten sich in Korbnähe schwer, wobei sie auch viele einfache Punkte liegen ließen. Zudem zeigten sie bei den Freiwürfen Nerven. "Eine Quote von 56 Prozent ist für ein Bundesligateam inakzeptabel", sagte Fischer.

Was Selbstvertrauen bewirken kann, zeigte sich beim letzten Angriff des Gegners vor der Pause. Drei Sekunden vor der Sirene versenkte Nemanja Aleksandrov einen Dreier zur 39:34-Halbzeitführung.

"Wir waren oft zu weit weg"

Die Gäste schafften es dann nicht mehr, in Schlagdistanz zu kommen. Sie konnten Oldenburg nicht mehr entscheidend stoppen, und wenn sie den Ball mal erobert hatten, schlugen sie zu wenig Kapital daraus. Der Dreier von Michael Chylinski zum 48:51 wurde postwendend von Philipp Schwethelm auf die gleiche Weise gekontert. Es folgten die Minuten, in denen die Oldenburger vorentscheidend davonzogen. Das dritte Viertel endete so wie das zweite: Diesmal war es Schwethelm, der mit der Schlusssirene aus der Distanz zum 59:51 traf. Fischer: "Oldenburg hat schwierige Würfe getroffen, oft waren wir aber zu weit weg."

Brian Qvale erhöhte kurze Zeit später auf neun Punkte Vorsprung: 61:52. Näher als auf fünf Punkte, wie durch den Dreier von Lawrence zum 59:64, kam Bonn nicht mehr heran. Nach dem vierten Dreier von Chris Kramer zum 74:62 (38.) für EWE war klar, dass die Niederlage nicht mehr abzuwenden war.

"Insgesamt gesehen haben wir uns verbessert. Die Leidenschaft war wieder da. Doch wir haben zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen und selbst viele Chancen zu einfachen Punkten nicht genutzt", sagte Fischer. Er sprach von "einem kleinen Schritt nach vorn, der aber noch nicht gereicht hat zu gewinnen".

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