Basketball-Bundesliga Niederlage vor dem Neuanfang

Bonn · Baskets verlieren zum Saisonabschluss in Braunschweig mit 93:95 nach Verlängerung.

Es ging eigentlich um nichts mehr, trotzdem lieferten sich die Löwen Braunschweig und die Telekom Baskets Bonn im letzten Saisonspiel der Basketball-Bundesliga einen packenden Kampf, der erst nach Verlängerung entschieden war. Keiner wollte sich geschlagen geben, doch es waren am Ende die Bonner, die mit 93:95 (16:24, 23:17, 13:20, 26:17, 15:17) den Kürzeren zogen.

Am Freitag noch hatten sich die Baskets im letzten Heimspiel mit einem 90:85-Erfolg gegen Ludwigsburg von ihren Fans verabschiedet und dabei Qualitäten gezeigt, die sie im Saisonverlauf oft hatten vermissen lassen. In Bremerhaven waren es die Löwen, die den Fans ihrerseits einen Sieg zum Abschluss schenken wollten. Entsprechend starteten sie mit deutlich mehr Energie und Konzentration als die Gäste vom Rhein. Die führten zwar schnell mit 5:3, leisteten sich dann aber einige Patzer. Darunter waren unpräzise Pässe, leichtfertig vergebene Korbchancen, nicht genutzte Freiwürfe und Unaufmerksamkeiten im Rebound. Das nutzten die Braunschweiger, um mit einem 14:0-Lauf auf 17:5 davonzuziehen. Oft genug hatten sich die Baskets im Saisonverlauf von solchen Schwächephasen nicht mehr erholt, immerhin war das diesmal anders.

Mit einer deutlich aggressiveren Verteidigung kämpfte sich Bonn zurück ins Spiel, stoppte den Braunschweiger Vorwärtsdrang und agierte entschlossener im Angriff. Nach einem 22:30-Rückstand glich der Gast mit einem 8:0-Lauf aus, wobei sich vor allem Shooting Guard Rotnei Clarke und Center Tadas Klimavicius auszeichneten. Sie trugen zusammen mit Spielmacher Eugene Lawrence und Flügelspieler Sean Marshall das Bonner Spiel und kamen auf hohe zweistellige Punktausbeuten. Überhaupt nicht ins Spiel fand Aaron White. Gegen Ludwigsburg war er noch mit 22 Punkten Topscorer gewesen, diesmal ging er leer aus.

Ein Dreier von Lawrence zum 39:41 hielt die Bonner zur Pause auf Tuchfühlung, doch im dritten Viertel schlichen sich bekannte Fehler ein. In der Defensive hatten sie vor allem Probleme mit Spielmacher Derek Needham (26 Punkte), Power Forward Tyrone Nash (21) und Shooting Guard Keaton Grant (17). Beim 51:61 sah es nicht so aus, als sollte das Team von Trainer Silvano Poropat noch einmal ins Spiel zurückfinden, doch der überragende Lawrence, der sich mit Needham einen sehenswerten Schlagabtausch lieferte, führte sein Team wieder heran und erstmals an den Löwen vorbei.

Einen 61:70-Rückstand drehten die Gäste mit einem 11:0-Lauf zum 72:70 um. In der Verlängerung führten die Baskets nach einem Dreier von Clarke mit 85:82, der von Needham prompt zum Ausgleich gekontert wurde. Beim 91:91 sah es fast schon nach der zweiten Verlängerung aus, doch als Nicolai Simon die Löwen mit einem Korbleger in Führung gebracht und Grant den Ball nach einem Ballverlust von Clarke krachend zum 95:91 durch die Reuse gestopft hatte, war das Spiel gegen die Baskets entschieden.

„Braunschweig hat viel investiert und auf Grund der Kleinigkeiten, die heute den Unterschied ausgemacht haben, verdient gewonnen. Vielleicht war die Partie aus unserer Sicht ein Stück weit sinnbildlich für die gesamte Saison. Dass meine Mannschaft nach der tollen Leistung von Freitag nochmals so viel Energie aufs Feld gebracht hat, kam aus den Beinen, aus dem Kopf, aus dem Herz. Jetzt wartet auf uns ein Neuanfang“, erklärte Poropat.“ Ein Jubiläum feierte in Braunschweig Andrej Mangold, der sein 200. Bundesligaspiel absolvierte.

Die Baskets schließen die Saison auf Platz elf ab und haben damit erst zum dritten Mal in 20 Bundesligajahren die Playoffs verpasst. Am Dienstag (18 Uhr) feiert der Club im Telekom Dome den Saisonabschluss. Dort werden die Fans vermutlich einen ganze Reihe von Spielern letztmals sehen.

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