GA gelistet Neun Dinge, die man als echter Baskets-Fan gemacht haben sollte

Bonn · Ein Ticket kaufen, ein Spiel ansehen und dabei vielleicht ein bisschen klatschen - echte Fanliebe geht darüber hinaus. Zum ersten Ligaspiel der Telekom Baskets gegen Ulm listen wir auf, was Fans tun, um ihrem Verein nah zu sein.

Jedes Jahr im Oktober freuen sich Baskets-Fans darauf, dass nach der monatelangen Sommerpause die neue Basketball-Saison losgeht. Pünktlich zum aktuellen Saisonstart hat der GA eine kleine Liste mit Aktivitäten zusammengestellt, die jeder treue Anhänger der Männer in Magenta einmal in seiner Fanlaufbahn gemacht haben sollte.

Mit dem Bus zum Auswärtsspiel fahren

Siebzehn reguläre Heimspiele hat jedes Team in der Basketball Bundesliga (BBL) jährlich zu bewältigen. Doch das ist nur die halbe Miete: Demgegenüber stehen natürlich auch 17 Auswärtsspiele. Für die Auswärtsteam steht bei jedem Spiel ein kleines Kartenkontingent zur Verfügung.

Wenn man plötzlich nicht mehr die laute Mehrheit ist, sondern kämpfen muss, um gehört zu werden, macht das Anfeuern gleich doppelt Spaß. Passend zu den Vereinsfarben, kündigen die Baskets-Fans ihren Einzug in fremde Hallen mit dem Schlachtruf "Schwarz-Weiß-Magenta-Invasion" an. Die Treue der Fans bemisst sich bekanntlich immer auch daran, wie viele von ihnen den langen Weg in auswärtige Gefilde antreten.

Bei genügend Interessenten organisiert der offizielle Baskets-Fanclub "Die Fans - Defense" einen Bus für die Auswärtsfahrten, der in der Regel am ehemaligen Landesbehördenhaus in der Friedrich-Ebert-Allee 144 abfährt. Wer die volle Auswärtsspielerfahrung machen will, muss unbedingt hier mitfahren. Auch Nichtmitglieder sind dabei willkommen. Eine Übersicht über die nächsten Spiele gibt es auf der Homepage des Vereins.

High Five mit den Spielern

In vielen professionellen Ligen ist das mittlerweile undenkbar, aber in der BBL sind die Spieler noch "zum Anfassen". Nach einem hart erkämpften Sieg dreht das Team oft eine Ehrenrund um das Spielfeld herum und klatscht dabei jeden ab, der hinter der Bande seine Hand ausstreckt. Wer schon immer mal einen "Promi" berühren und danach nie wieder seine Hand waschen wollte, hat hier die perfekte Gelegenheit.

Selfie, Südtribüne und Sonderzug

Selfie mit Bonnie

Das knuddelige Maskottchen der Baskets kennt jeder, der schon mal ein Heimspiel besucht hat. Die beim Einlauf als "Bonner Löwe Bonnie" angekündigte Raubkatze ist allerdings handzahm und immer zu Späßen aufgelegt. Wer das obligatorische Foto mit Bonnie machen will, muss nur lieb fragen. Zu finden ist er meist am Spielfeldrand.

Ein Spiel von der Südtribüne schauen

Die Blöcke G, H und I, auch bekannt als Block Süd, beherbergen die Stehplätze im Telekom Dome und sind maßgeblich für die Stimmung in der Halle veranwortlich. Kein Wunder: Mitten in Block H stehen die Mitglieder des Supporters Club Bonn (SCB), der bei den Fangesängen und Schlachtrufen den Ton angibt. Die Stehplätze sind zwar weniger komfortabel, dafür ist die Stimmung in der Halle nirgendwo so gut wie hier.

Sonderzug und Choreo

Sonderzug nach Berlin

Eine besondere Form der Auswärtsfahrt stellt der Sonderzug dar. Laut eigener Aussage gelten die Baskets als "Erfinder" der Sonderzüge in der BBL. Schon oft mietete der Fanclub eigens einen Zug an, der dann über das deutsche Schienennetz zum nächsten Gegner rollte. Das Besondere dabei: egal ob Sieg oder Niederlage, gefeiert wird immer. So eine Zugfahrt erlebt man nicht alle Tage.

Der erste Sonderzug fuhr 1997 zum dritten Playoff-Finalspiel gegen Alba Berlin, ein Jahr nach dem Aufstieg der Baskets in die erste Bundesliga. Die Reise hatte sich gelohnt: Eric Taylors legendärer „Wurf vom Parkplatz“ sicherte in letzter Sekunde den Bonner Sieg. Berlin, das sich schon als Meister geglaubt hatte, musst die Lufballons vorerst unterm Hallendach verweilen lassen. Auf der Rückfahrt wurde in den Wagen so wild getanzt, dass der ganze Zug nicht mehr ganz sicher in den Schienen lag.

Der nächste Zug folgte 1999, wohlgemerkt zu einem Hauptrundenspiel gegen das Top Team aus Berlin. Gut ging es für die Baskets jedoch nicht aus: Ohne den verletzten Derrick Phelps verloren sie mit 22 Punkten Rückstand gegen Alba Berlin. Noch in derselben Saison gab es einen zweiten Sonderzug: zum allesentscheidenden fünften Play-Off-Finalespiel stellte die Deutsche Bahn ihren Luxuswagen "Rheingold" zur Verfügung. Gewinnen konnten die Baskets bekanntlich auch dieses Mal nicht.

Bei der Sonderfahrt 2008 kassierte das Team um Aleksandar Nadjfeji sogar eine 30-Punkte-Klatsche, aber gefeiert wurde im auf dem Rückweg trotzdem. Zuletzt rollte vergangene Saison ein Sonderzug nach Berlin. Zum 1000. Pflichtspiel der Vereinsgeschichte machten sich am 24. September 2016 mehrere hundert Baskets-Fans auf den Weg.

Mit dem SCB eine Choreografie planen

Während der Spiele ist der Supporters Club Bonn (SCB) verantwortlich für die Koordinierung der Fans auf den Tribünen. Neben dem Anfeuern gehören dazu immer wieder auch aufwendige Choreografien, mit der das Team unterstützt werden soll.

Obwohl der SCB nach außen hin wie eine eingeschworene Gemeinschaft wirkt, freut er sich über Unterstützung und neue Mitglieder, wie er auf seiner Homepage schreibt. Auch ohne festes Mitglied zu werden, kann man dem rund 25 Personen starken Team unter die Arme greifen. Gern gesehen ist dabei tatkräftige Unterstützung, zum Beispiel beim Plakate Malen, beim Aufbau oder der Durchführung der Choreografien. Einen Überblick gibt es hier.

Humba, Kommentatoren und Karneval

Einmal "Humba" anstimmen

Wenn ein Sieg besonders schön war, lassen die Fans die Spieler manchmal nicht ohne Weiteres in die Kabine verschwinden. In solchen Fällen fordert das Publikum das Team mit "Hinsetzen, hinsetzen"-Sing-Sang zum Verweilen auf. Wer dann nicht weiß, wie es weiter geht, muss einfach auf den Mann mit dem Megafon hören. Sobald alle sitzen, schreit er "Gebt mir ein H", worauf das Publikum mit einem langgezogenen "H" antwortet.

Dieses Spiel geht dann solange weiter, bis die Buchstaben H-U-M-B-A aus vollen Hals herausgebrüllt wurden. Erst dann dürfen alle, einschließlich der Spieler, aufstehen, wild herumhüpfen und dabei "Humba, humba, humba, täterä" singen. Klingt albern? Ist es wahrscheinlich auch. Spaß macht es trotzdem (oder gerade deswegen).

Kommentatoren verbessern

Ojars Silinš, Angelo Caloiaro, Artur Kolodziejski, Andrew Wisniewski oder Branko Milisavljevic - die Baskets haben im Laufe der Zeit einige Spieler gesehen, deren Namen sich dem ungeübten Auge nicht sofort erschließen. Zumindest von professionellen Kommentatoren im Fernsehen und in Streaming-Angeboten könnte man erwarten, dass sie sich mit der Aussprache auskennen, doch weit gefehlt: Immer mal wieder ist einer dabei, der seine Hausaufgaben nicht gemacht hat und alternative Versionen der - zugegebenermaßen schweren - Namen liefert.

Der echte Baskets-Fan teilt allen Anwesenden mit, wie es richtig ausgesprochen wird und regt sich mit einem Lächeln auf den Lippen über die "Amateure beim Fernsehen" auf.

Karnevalsspiel

Eine ausverkaufte Halle mit 6.000 Basketball-Fans ist schon ein Anblick für sich. Steigern kann man dieses Erlebnis nur noch an Karneval, wenn es sich bei den 6.000 gleichzeitig um jecke Karnevalisten handelt. Basketball und Karneval passen erstaunlich gut zusammen: Auch, wenn man als Basketsanhänger kein Fan der 5. Jahreszeit ist, sollte man sich das Spektakel einmal im Leben antun.

Es handelt sich hierbei um eine Auflistung von Aktivitäten, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat oder objektiven Kriterien gefolgt wäre. Es handelt sich ebenfalls nicht um eine Rangfolge. Die Reihenfolge ist willkürlich. Fehlt etwas Besonderes? Schicken sie uns eine E-Mail an online@ga.de oder schreiben sie uns bei Facebook.

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