Telekom Baskets Nagelprobe für die Bonner in Bamberg

BONN · Auf die Telekom Baskets Bonn wartet nach Aussage von Trainer Michael Koch "das schwierigste Auswärtsspiel, das man in der Basketball-Bundesliga haben kann." Die Basketballer müssen am Samstag beim zweimaligen Double-Gewinner in Bamberg antreten.

Nach der 72:85-Niederlage am Sonntag im Telekom Dome gegen s.Oliver Würzburg, nach Pfiffen der Fans gegen Trainer und Mannschaft und dem Absturz auf Rang zwölf der Tabelle müssen die Bonner am Samstag (18.35 Uhr, Stechert-Arena) ausgerechnet zum Meister und Pokalsieger der vergangenen beiden Jahre, den Brose Baskets Bamberg.

Eine echte Nagelprobe für die Bonner Profis, nachdem im Verlauf der Woche viele Gespräche darüber geführt worden sind, warum sich die Mannschaft derzeit so schwer tut. Vor allem vor eigenem Publikum verlor man vier Mal in Folge und läuft Gefahr, das Ziel Einzug in die Play-off-Runde aus den Augen zu verlieren.

Über Inhalt und Ergebnis der Gespräche schweigt sich Koch aus. "Das sind Interna, die nur die Mannschaft etwas angehen und die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind", sagte er. Es sei dabei aber etwas auf den Tisch gekommen, "das wir beurteilen müssen, und das werden wir tun."

Möglicherweise hilft den Bonnern die Rolle als krasser Außenseiter, einen ersten Schritt aus der Krise zu tun. Auswärts taten sie sich im Verlauf der Saison ohnehin leichter. Unter anderem gewannen sie beim damaligen Spitzenreiter ratiopharm Ulm mit 107:103 nach Verlängerung. Was in Bamberg möglich ist, wenn man spielerisch und vor allem kämpferisch dagegenhält, zeigten nicht zuletzt die Telekom Baskets, als sie zum Auftakt der Play-off-Runde der vergangenen Saison in der "Frankenhölle" mit 75:74 gewannen.

Benas Veikalas war es, der den entscheidenden Ball mit der Schlusssirene in den Korb legte. Für das Team von Trainer Chris Fleming ist es bisher die einzige Bundesliga-Niederlage in der Stechert-Arena in fast drei Jahren.

Trotz der schwierigen Situation sollen die Baskets in Bamberg selbstbewusst auftreten und ihre Chance suchen. "In Bamberg kann man nicht auflaufen und sagen, wir wollen nicht mit 20 Punkten verlieren. Dann verliert man mit 40 Punkten. Man muss von Anfang an zeigen, dass man bereit ist zu spielen und jederzeit dagegenhalten. Und das erwarte ich auch von meinem Team", blickte Koch voraus.

[kein Linktext vorhanden]Der Gegner hat von seiner totalen Dominanz der vergangenen Jahre etwas eingebüßt. Am vergangenen Wochenende verlor Brose bei Alba Berlin mit 75:90. Vor der Saison verließen so herausragende Spieler wie Nationalcenter Tibor Pleiß, P.J. Tucker, Brian Roberts, Marcus Slaughter und Predrag Suput den Verein. Unter den Neuen hat sich Power Forward Bostjan Nachbar (14,3 Punkte) gleich als Topscorer etabliert. Shooting Guard Sergerio Gipson (11,0), Power Forward Sharrod Ford (10,9) und Center Maik Zirbes sind die anderen namhaften Zugänge.

Das Herz der Mannschaft bilden nach wie vor Spielmacher Anton Gavel (14,1 Punkte) und Distanzspezialist Casey Jacobsen. "Das sind die Leitwölfe, auf die wir speziell aufpassen müssen", sagte Koch. Der personelle Umbruch bei den Bambergern sei zwar gravierend, "doch wir treffen auf eine Mannschaft, die die Runde der letzten 16 in der Euroleague erreicht hat."

Das Spiel wird von Sport1 ab 18.35 Uhr live übertragen

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