Telekom Baskets im Eurocup Mit Selbstvertrauen beim französischen Vizemeister Gravelines

BONN · Mächtig Selbstvertrauen haben die Telekom Baskets Bonn in der Basketball-Bundesliga getankt. Vier Siege in fünf Spielen, da wundert es keinen, dass die Stimmung im Team von Trainer Mathias Fischer hervorragend ist. Die Erfolge sollen den Bonnern auch im Eurocup Rückenwind geben. Heute treten sie beim französischen Vizemeister BCM Gravelines in Dünkirchen an.

"Wir haben nun zwei Auswärtsspiele in Folge und keinen großen Druck. Mal sehen, was geht", blickt Baskets-Spieler Andrej Mangold auch gleich auf das darauf folgende Spiel in der Bundesliga am Sonntag (17 Uhr) bei Vizemeister EWE Baskets Oldenburg voraus. Die deftige 65:86-Niederlage vor eigenem Publikum zum Auftakt des Eurocups gegen Alba Berlin ist abgehakt. Mangold: "Der Sieg gegen Hagen war wichtig, das aus den Köpfen zu bekommen. Wir haben die Fehler analysiert und dann eine gute Reaktion gezeigt."

Grundlage des 105:86-Erfolgs gegen Phoenix war die Verteidigung. Und die soll auch heute die entscheidenden Impulse bringen. "Gravelines spielt sehr kontrollierten, eher langsamen Basketball", weiß Fischer. Es gelte, das Spiel schnell zu machen und Unordnung in die Reihen des Gegners zu bringen. "Ich hoffe, wir können an unsere Leistung gegen Hagen anknüpfen. Wir müssen uns allerdings im Rebound deutlich verbessern", erklärte Benas Veikalas, der am Sonntag wieder einmal einer der Besten im Team war.

Die vielen Offensivrebounds, die sich die Hagener am Brett sicherten, waren auch Fischer ein Dorn im Auge. "Mir war bislang nicht bekannt, das man ein Spiel auch gewinnen kann, wenn man 19 Offensiv-Rebounds abgibt", sagte der Bonner Coach. Um sich in diesem Bereich zu verbessern, sei mehr als Appelle nötig.

[kein Linktext vorhanden]"Die Appelle hat es ja schon gegeben, weil das Problem bei uns bekannt ist. Wir müssen im Training gezielter daran arbeiten", sagt Fischer und schreckt dabei auch vor antiquiert anmutenden Methoden nicht zurück. Wer nicht zum Rebound geht, bekommt zum Beispiel Liegestütze verordnet. Das hat weniger mit einer Strafaktion zu tun, als damit, die Spieler für das Problem zu sensibilisieren. Fischer: "Rebound ist Willenssache."

Den richtigen Willen brauchen die Baskets auch heute in der Arena Sportica in Gravelines. Der Gegner wurde in der vergangenen Saison nicht nur Vizemeister - im Finale unterlag man Nanterre -, sondern gewann auch den sogenannten Leaders Cup. Das ist ein ähnlicher Wettbewerb wie der deutsche BBL-Pokal. Die besten acht Mannschaften der Hinrunde treffen sich an einem Ort zu einem viertägigen Turnier.

In der laufenden Saison in der ersten Liga Frankreichs hat das Team von Trainer Christian Monschau noch nicht so richtig Tritt gefasst. Nach drei Spieltagen stehen ein Sieg und zwei Niederlagen und der zwölfte Platz in der Tabelle zu Buche. Im Eurocup gewannen die Franzosen im ersten Spiel bei Virtus Rom mit 75:69. Beste Schützen waren dabei die Guards Abdou Mbaye (17 Punkte) und Jonathan Rousselle (14) sowie Flügelspieler Yakhouba Diawara (12).

Alle drei Spieler sind gute Distanzschützen. Unter dem Korb müssen die Bonner auf Power Forward Marcus Lewis achten. In Rom kam er auf zehn Punkte und sieben Rebounds, national ist der Amerikaner mit 19 Punkten und 8,7 Rebounds im Schnitt überragender Spieler seines Teams.

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