Telekom Baskets besiegen Bamberg Mit Leidenschaft zum Sieg

BONN · Die Telekom Baskets Bonn sind in der Basketball-Bundesliga weiter auf Erfolgskurs. In einem mitreißenden Spiel besiegten sie am Sonntagabend den Favoriten Brose Baskets Bamberg mit 85:80 (12:22, 30:17, 17:18, 26:23), feierten den vierten Sieg in Folge und bleiben auf Tuchfühlung zum oberen Tabellendrittel.

"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Es war nicht einfach gegen ein so starkes Team wie Bamberg. Aber wir haben mit viel Emotion gespielt, uns im Spielverlauf gesteigert, den Ball gut bewegt und sehr gut getroffen", erklärte Baskets-Coach Mathias Fischer und verwies auf 60 Prozent Zweierquote und 50 Prozent aus der Distanz.

Bonn gegen Bamberg, dieses Duell hat eine lange Geschichte. Nicht ganz so lang wie die Rivalität der Baskets mit Alba Berlin, aber mit genauso spannenden und dramatischen Episoden. Auch das Spiel gestern war noch nicht alt, als es schon heiß herging. Zunächst eher akustisch. Denn die 4800 Zuschauer im Telekom Dome reagierten mit einem gellenden Pfeifkonzert, als die Schiedsrichter in kurzer Folge zwei strittige Entscheidungen gefällt hatten. Das blieb auf dem Parkett nicht ohne Wirkung. Es schien so, als würden die Bonner ihre Abwehrbemühungen noch einmal intensivieren. Sie scmissen sich dem favorisierten Gegner förmlich entgegen.

Auf der Anzeigetafel blieb das zunächst noch ohne große Wirkung. Denn die Hausherren agierten in der Offensive noch nicht abgeklärt genug. Ein vergebener einfacher Korbleger von Dirk Mädrich und drei Patzer bei den Freiwürfen waren Belege dafür. Auch das frühe technische Foul gegen Benas Veikalas war bezeichnend. 3:5, 3:9 und 6:14 hieß es gegen die Bonner, als sie allmählich zielstrebiger wurden, besser zusammenspielten und sich für ihre gute Verteidigung belohnten. Dreier von Steve Wachalski zum 9:14 und vier Punkte von Ryan Brooks zum 12:17 hielten die Gastgeber im Spiel. Auf Seiten der Bamberger setzte der überragende Ryan Thompson die Akzente.

Telekom Baskets - Brose Baskets 85:80
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Auch vom 12:22-Rückstand nach dem ersten Viertel ließen sich die Baskets nicht schocken. Sie holten Punkt um Punkt auf. Veikalas traf per Dreier zum 19:24 und dann Steve Wachalski ebenfalls aus der Distanz zum 24:26. Ein weiterer Dreier von Angelo Caloiaro und ein Korb nach Ballgewinn von Veikalas brachten ihre Farben beim 31:30 erstmals in Führung.

So wollten die Fans ihre Mannschaft sehen: ohne Respekt vor dem großen Namen, mit Selbstwusstsein und Entschlossenheit. Und sie blieb am Drücker, wobei sich erneut fast alle Spieler an der Punkteausbeute beteiligten. Die Führung hielt bis zur 28. Minute: 56:53 durch den starken Mickey McConnell. Die Franken schlugen zurück, durch vier Punkte in Folge von Trevor Mbakwe: 57:56 für Bamberg.

Doch es war der Abend der Bonner. Zwei Dreier von Florian Koch und McConnell drehten den Spieß zum 62:57 um. Erneut Koch mit einem Korbleger und Brooks mit einem weiteren Dreier: Beim 67:57 hatten die Baskets zehn Punkte Vorsprung (34.). Beleg für die starke Verteidigung war, dass Thompson nach der Pause nur noch vier Punkte machte.

Dann allerdings legten die Gäste ebenfalls in der Defensive einen Gang zu und zerstörten den Rhythmus, den sich ihr Gegner gerade erspielt hatte. Mit einem 8:0-Lauf kam der sechsmalige Meister auf 67:65 heran. Aber, wie gesagt, es war der Abend der Bonner. Zwei Freiwürfe von Tadas Klimavicius, ein Dreier von Caliaro und zwei Freiwürfe von McConnell schraubten den Bonner Vorsprung wieder auf sieben Punkte: 74:67. Und dann zauberte Magenta. Eugene Lawrence spielte Klimavicius mit einem Pass hinter den Kopf an, der Center bedankte sich mit dem Korb zum 81:71. "Wir haben sehr gut zusammengespielt und unsere Systeme gut umgesetzt. Und in der Crunchtime waren wir da", stellte Florian Koch treffend fest.

Der Gast versuchte zwar noch einmal alles, verkürzte auf 81:75 bei nur noch 43 Sekunden auf der Uhr. Carsten Tadda, Elias Harris und Daniel Theis mussten mit dem fünften Foul vom Feld. Mbakwe streckte beim Wurfversuch einen Kameramann nieder, als er am Korb vorbei über die Bande schoss. Zwar verkürzte Spielmacher Bradley Wanamaker, den die Bonner einigermaßen kontrollierten, per Dreier auf 83:80, doch Caloiaros Freiwürfe zum 85:80 brachten die Entscheidung.

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