Nach Niederlage in Frankfurt Manager erwartet Leitungssteigerung der Baskets

BONN · Baskets-Manager Michael Wichterich erwartet nach der Niederlage in Frankfurt an diesem Dienstag gegen Venedig eine deutliche Steigerung der Bonner. Die Italiener stellen neben Teneriffa das zweite Top-Team in der Gruppe B der Champions League.

Eine alte Lebensweisheit besagt, dass gestürzte Reiter gleich wieder rauf sollen aufs Pferd. Das meint natürlich, dass es nicht gut ist, das Verarbeiten schwieriger Erlebnisse auf die lange Bank zu schieben oder zu viel nachzudenken. Einfach: machen. Am besten besser.

Insofern ist Michael Wichterich froh, dass sich den Telekom Baskets nur zwei Tage nach der unnötigen Pleite bei den Fraport Skyliners die Gelegenheit bietet, es in der Champions League besser zu machen. Am fünften Spieltag des europäischen Wettbewerbs kommt Umana Reyer Venedig, neben Teneriffa das zweite Top-Team in Gruppe B. „Auch wenn ein Tag mehr Vorbereitung vielleicht hilfreich gewesen wäre, ist es wichtig, dass wir sofort wieder spielen“, sagt der Sportliche Leiter des Bonner Basketball-Bundesligisten.

Und da ist viel, was die Bonner besser machen können. Fehlende Intensität in der Defensive und schlechte Entscheidungen in der Offensive haben sich nach einem guten Saisonstart zu den Bonner Konstanten aufgeschwungen. „Wir hätten die Welle vom Saisonstart auch gerne länger geritten, aber irgendwie sind wir an einen harten Wellenbrecher geraten. Jetzt müssen wir zusehen, wie wir wieder aufs Board kommen.“

Oft wirkt es, als verließen sich die Bonner zu sehr darauf, dass der beste Verteidiger der Liga, Yorman Polas Bartolo, schon zuverlässig den Topscorer oder zentralen Mann des Gegners ausschaltet. Das macht er auch. Aber Gegner finden dann eben auch andere Wege, zu Punkten zu kommen. Ebenfalls eine Qualität, die den Bonnern ein wenig abhanden gekommen ist. „Dass Yormans Defensivarbeit Extraklasse ist, wissen wir alle, aber er bringt eben auch die entsprechende Intensität mit“, sagt Wichterich, „wenn das alle täten, liefe es besser.“

Haben die Baskets ein Einstellungsproblem? „Nein“, sagt Wichterich. „Aber wir müssen lernen, dass wir die Intensität, die wir ja ohne Zweifel mitbringen, über 40 Minuten abliefern müssen. Unser zweites Viertel in Frankfurt war wirklich schlecht, aber wenn man die zweite Halbzeit isoliert betrachtet, war die richtig gut. Aber Fehler entscheiden Spiele – und die haben am Ende dann auch wir gemacht.“

Auch offensiv läuft es bei Weitem nicht mehr so gut wie anfangs. „Wir müssen über die Arbeit zurück zum Erfolg finden und nicht darauf hoffen, dass das Wurfglück zurückkommt. Das kommt, wenn wir kompakt stehen, von selbst.“ Wenn die Baskets hinten zupacken und schnell nach vorn spielen, dann überrumpeln sie gegnerische Defensiven oft und erfolgreich.

„Uns fehlen die einfachen Körbe“, sagt Wichterich. Je länger sie ausbleiben, desto schwieriger ist es, nicht irgendwann den Kampfgeist zu verlieren. Aber genau das, so Wichterich, sei der Punkt, über den die Baskets rüber müssen. „Wir müssen weitermachen, auch wenn es nicht läuft.“ Sonst macht man irgendwann den Gegner stark. So wie Jena. Oder Frankfurt.

Jetzt also Venedig. Vielleicht ist ein starker Gegner in dieser Situation hilfreicher als einer, gegen den man auf jeden Fall gewinnen muss. „Egal“, findet Wichterich. „der größte Gegner ist man in solchen Phasen selbst. Aber da kommen wir raus.“

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