Telekom Baskets Kurt Looby und David McCray treffen in Ludwigsburg auf ihr altes Team

BONN · Als Spielertyp könnten die beiden unterschiedlicher kaum sein. Der eine ist 2,08 Meter groß und für die Arbeit unter dem Korb zuständig. Anspielbar sein, aufposten, nah am Korb punkten, Rebounds holen, Würfe blocken, Blöcke für die Mitspieler stellen - das und mehr muss er tun.

Sein Name: Kurt Looby. Der andere ist 1,87 Meter "klein" und bringt die Bälle in Richtung Korb. Als Guard das Spiel gestalten, den Gegner eins gegen eins schlagen, zum Korb ziehen, Korbleger oder Pass zum Mitspieler, aus allen Distanzen punkten - all das und mehr gehört zu seinen Aufgaben.

Sein Name: David McCray. Was die beiden Profis eint? Sie spielen in der Basketball-Bundesliga für die Telekom Baskets Bonn, kommen beide von der Bank - und waren in der Vergangenheit beim kommenden Gegner der Baskets aktiv. Am Samstag treten die Bonner bei den MHP Riesen in Ludwigsburg an (19.30 Uhr, MHP Arena).

McCray spielt schon zum zweiten Mal an alter Wirkungsstätte. "Es ist trotzdem etwas Besonderes für mich. Ich freue mich drauf", sagt er. Er werde einige Freunde und Bekannte wiedertreffen. "Und Dieter", sagt Looby. Gemeint ist Dieter Schöninger. "Er ist heute noch die gute Seele im Verein. Der macht alles. Handtücher reichen, Büroarbeit, alles eben. Ein Superkerl. Wir haben beide noch Kontakt zu ihm", erklärt McCray.

Baskets InTeam (20.12.)Ungetrübt ist Loobys Verhältnis zu den Ludwigsburgern nicht. Als er trotz bestehenden Vertrages unerlaubt in Puerto Rico spielte, wurde ihm fristlos gekündigt. Eine Schadenersatzklage folgte. Darüber will der heutige Bonner nicht mehr reden. Looby: "Ich will die Vergangenheit ruhen lassen. Ludwigsburg hat mir die Chance gegeben, mein Talent in Deutschland zu zeigen. Dafür bin ich dankbar."

McCray möchte die Zeit in Ludwigsburg nicht missen. "Ich habe dort viel gelernt. Und die Arbeit des Vereins ist genauso professionell wie in Bonn. Der größte Unterschied ist natürlich die Hallensituation. Mit dem Telekom Dome haben wir hier ganz andere Möglichkeiten", sagt er.

In Ludwigsburg sieht er am Samstag eine unangenehme Aufgabe auf sein Team zukommen. McCray: "Viele reden von einem Pflichtsieg, doch dafür werden wir hart arbeiten müssen. Ludwigsburg ist heimstark und wird sehr aggressiv verteidigen, dafür ist Trainer John Patrick bekannt." Auf Seiten der Riesen feiert auch jemand ein Wiedersehen - mit den Bonnern. Patrick Flomo, der lange unter Trainer Mike Koch bei den Baskets spielte, heuerte bei den Süddeutschen an.

Looby will die aktuelle Situation mit der Verletzung von Tony Gaffney nutzen, sich zu profilieren. "Ich kann besser spielen, als ich bisher gezeigt habe. Das will ich beweisen", blickt er voraus. Im Eurocup gegen Rom habe er zum ersten Mal mit Jamel McLean auf dem Feld gestanden. Looby: "Am Ende haben wir gemerkt, dass es funktionieren kann. Jetzt müssen wir im Training daran arbeiten, das zu verbessern."

Das Team brauche Gaffney, aber er sehe gute Chancen, dass man bis zu seiner Rückkehr erfolgreich sein könne. Es sei alles eine Frage des Teamgeistes und des Selbstvertrauens. "Wenn wir auf der Bank sitzen, denken wir nichts Negatives über die anderen auf dem Feld. Wenn wir dann unsere Chance bekommen, müssen wir daran glauben, dem Team genauso helfen zu können", sagt der 29-Jährige.

[kein Linktext vorhanden]McCray sieht seine Rolle im Vergleich zur vergangenen Saison verändert. "Da stand ich oft zusammen mit Jared Jordan auf dem Feld. Jetzt bin ich sein Ersatz. Wenn er geht, komme ich. Das bedeutet mehr Verantwortung", erklärt der 27-Jährige. Er habe sich umstellen müssen, und der Prozess laufe noch. "Ich kann besser spielen", gibt er zu. Aus Erfahrung wisse er aber, dass er sich im Saisonverlauf steigere.

Was den flinken Guard auszeichnet, ist sein Stehvermögen. Misserfolge oder schlechte Entscheidungen schrecken ihn nicht ab, es wieder zu versuchen. Gegen Rom hatte er vor Ende der regulären Spielzeit einige Ballverluste, in der Verlängerung trug er mit einem schwierigen Wurf zum Sieg bei.

Jordan, der sich gegen Rom leicht verletzte, wird in Ludwigsburg spielen. Der "Floorgeneral" hat eine Schwachstelle im Fuß, die ihm immer mal wieder Probleme bereitet. Aktuell ist es nichts Ernstes.

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