Kommentar Kommentar - Es ist nur Sport

Menschen fliehen aus Krisengebieten aus Angst um Leib und Leben. Den umgekehrten Weg geht nur, wer dafür einen triftigen Grund hat. Ein solcher ist ein Basketball-Spiel sicher nicht.

Am 5. Dezember führt der Spielplan in der EuroChallenge die Telekom Baskets in das Krisengebiet Nahost. Der Bonner Basketball-Bundesligist muss bei Hapoel Holon, in der Vorstadt von Tel Aviv, antreten.

Das Auswärtige Amt warnt derzeit ausdrücklich vor Reisen in den Gazastreifen und weist darauf hin, dass die Reichweite der Auseinandersetzungen sich vereinzelt auch schon bis Tel Aviv Bahn gebrochen hat. Worauf wartet der europäische Basketball-Verband FIBA Europe noch? Das sollte Anlass genug sein, die Spiele aus Holon an einen neutralen Ort zu verlegen.

Der Baskets-Gruppengegner Giants Antwerpen tritt am Mittwoch in Holon an. Und die FIBA lässt das nicht nur zu, sondern sie schiebt die Verantwortung auch noch nach Belgien. Hätten die Giants sich entsprechend gewehrt, hätte man eine Lösung gefunden, sagte am Montag ein FIBA-Sprecher.

Abgesehen davon, dass eine rechtzeitige Absage oder Verlegung Planungssicherheit für die Vereine mit sich brächte, würde der Verband damit auch seiner Fürsorgepflicht für die Vereine und Schiedsrichter gerecht. Niemand sollte dahin, wo kriegerische Auseinandersetzungen herrschen, auch noch eingeflogen werden. Schon gar nicht, wenn es nur um Sport geht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort