Telekom Baskets Bonn Koch-Team vergibt Sieg gegen Würzburg in der Schlussphase

BONN · Das war nichts für schwache Nerven. Nach einem Kampf auf Biegen und Brechen verloren die Telekom Baskets Bonn am Sonntag ihr Heimspiel gegen s.Oliver Würzburg mit 65:69 (17:23,19:18, 19:13, 10:15). Die Entscheidung fiel Sekunden vor Schluss, nachdem sich die Bonner, die auf dem Weg zu einem Sieg schienen, Schwächen an der Freiwurflinie und Ballverluste geleistet hatten.

Gleich im ersten Viertel demonstrierten die Würzburger, warum sie derzeit auf einem sicheren Play-off-Platz stehen. Ihre extrem aggressive, überfallartig praktizierte Defensive sorgte für viel Unordnung in den Reihen der Bonner, die nach einem 8:8-Zwischenstand 13:21 in Rückstand gerieten. Die Gäste drückten ständig aufs Tempo und wirkten geistig frischer. Indiz dafür waren im ersten Viertel ihre 17 Rebounds.

Bonn hatte nur sieben auf dem Konto. Allerdings machten es sich die Bonner auch selbst schwer, weil sie einige freie Würfe nicht verwandeln konnten. Die Dreierquote lag zur Halbzeit bei 15 Prozent. Nur zwei der 13 Distanzwürfe hatten ihr Ziel gefunden. Würzburg agierte im Abschluss wesentlich sicherer und lag nach 13 Minuten bereits mit 13 Punkten vorn: 25:38.

So allmählich aber nahmen die Gastgeber den Kampf an, spielten aggressiver und reagierten schneller. Simonas Serapinas und Talor Battle verkürzten auf 32:38. Als der Ex-Bonner Alex King per Dreier zum 41:32 für den Gast traf, antwortete Zvonko Buljan mit einem Dreier. Chris Ensminger sorgte mit einem Freiwurf für den 36:41-Halbzeitstand, der seinem Team für die zweite Hälfte alle Chancen offen ließ.

Telekom Baskets Bonn - s.Oliver Würzburg (4.3.2012)
15 Bilder

Telekom Baskets Bonn - s.Oliver Würzburg (4.3.2012)

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Doch wieder erwischte Würzburg den besseren Start: 38:47. Dann pfiffen die Schiedsrichter beim 40:47 ein Technisches Foul gegen Benas Veikalas. Die 5600 Zuschauer im Telekom Dome quittierten das mit wütenden Pfiffen. Es war die Initialzündung für eine wahre Energieleistung, der Baskets, die eine leidenschaftliche Aufholjagd starteten. Vor allem Talor Battle war kaum zu stoppen, und zum Ende des dritten Viertels brachte Jared Jordan seine Mannschaft wieder in Führung: 55:54. Das Spiel hatte sich zu einer wahren Nervenschlacht entwickelt und blieb es bis zum Ende.

Die entscheidende Schwäche der Bonner im Schlussabschnitt, waren ihre fehlende Cleverness und ihre Schwäche an der Freiwurflinie. Sie lagen 57:62 zurück, hatten den Sieg aber in der Hand, als zunächst Benas Veikalas per Dreier zum 62:64 traf. Als Ensminger das 65:64 erzielt hatte, hätte Tony Gaffney auf eine Drei-Punkte-Führung erhöhen können, setzte aber beide Würfe daneben.

Stattdessen markierte Ben Jacobsen 15 Sekunden vor Schluss die 66:65-Führung für Würzburg. Mit ihrem vorletzten Angriff, hätten die Bonner noch alles zum Guten richten können, doch Battle verlor unkonzentriert den Ball. Mit Treffern an der Freiwurflinie machte Würzburg den Sieg dann perfekt. Beste Bonner Werfer waren Battle (14), Gaffney (11) und Ensminger.

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