Telekom Baskets Bonn Koch-Team tritt am Sonntag in München an

BONN · Unter besonderen Vorzeichen treten die Telekom Baskets Bonn am Sonntag (13.15 Uhr, Audi Dome) beim FC Bayern München an. Dort ging es in den vergangenen Monaten drunter und drüber. Der Verein blieb bisher in der Basketball-Bundesliga weit hinter seinen Erwartungen zurück. Jetzt soll Star-Trainer Svetislav Pesic die Wende schaffen.

 Der Ex-Bonner Aleksandar Nadjfeji steht bei den Bayern als siebter Ausländer in Wartestellung. Gegen die Baskets und Chris Ensminger (rechts) läuft er im Spiel am Sonntag möglicherweise auf.

Der Ex-Bonner Aleksandar Nadjfeji steht bei den Bayern als siebter Ausländer in Wartestellung. Gegen die Baskets und Chris Ensminger (rechts) läuft er im Spiel am Sonntag möglicherweise auf.

Foto: Jörn Wolter

Für Bayern-Präsident Uli Hoeneß gibt es nichts anderes als den Gewinn der Meisterschaft. Entsprechend haben die Münchner investiert. Doch schon in der Vorbereitung knirschte es im Team. Völlig überraschend wurde Trainer Dirk Bauermann gefeuert. Vor der vergangenen Saison war der ehemalige Bundestrainer noch mit großem Tamtam an die Isar geholt worden. Zwar wurde da noch nicht öffentlich über die Meisterschaft geredet, aber das spätere Aus im Viertelfinale war dann doch nicht nach dem Geschmack von Hoeneß.

Nach wenig vielversprechenden Vorbereitungsspielen und Disziplinlosigkeiten in der Mannschaft zogen die Bayern Ende September die Reißleine. Bauermanns Assistent Yannis Christopoulos sollte es richten. Doch nach der Heimniederlage vor zwei Wochen gegen Braunschweig musste auch der Grieche seinen Hut nehmen.

Kein Geringerer als Svetislav Pesic soll nun die Träume der Bayern verwirklichen helfen. Der ehemalige Bundestrainer führte einst Alba Berlin zu vier Meisterschaften, holte WM- und EM-Titel mit der Nationalmannschaft Jugoslawiens und gewann 2003 mit dem FC Barcelona unter anderem die Euroleague. Nun folgte er seinem Sohn Marco, der Manager bei den Bayern ist. Dort fand er ein individuell herausragend besetztes Ensemble vor.

Die Münchner können es sich leisten, einen Spieler wie den Ex-Bonner Aleksandar Nadjfeji als siebten Ausländer in Wartestellung zu halten. Möglicherweise wird er gegen sein altes Team auflaufen. Als zehnte oder sogar elfte Option kommt mitunter ein Nationalspieler von der Bank.

Getragen wird das Team von den US-Amerikanern Tyrese Rice (12,7 Punkte pro Spiel), Chevon Troutman (11,4) und Jared Homan (9,6). Doch bei aller individueller Qualität, als Mannschaft haben die Bayern noch nicht zusammengefunden.

"Wenn es überhaupt einen günstigen Zeitpunkt gibt, gegen die Bayern zu spielen, dann vielleicht jetzt", blickte Baskets-Trainer Michael Koch voraus. Je länger Pesic mit den Bayern zusammenarbeite, desto besser würden sie. Koch hat die Münchner immer noch als Meisterkandidaten auf der Rechnung.

Bei der Niederlage in Berlin mussten die Bayern in der Offensive noch auf Altbewährtes zurückgreifen, "doch in der Verteidigung hat man schon Pesics Handschrift erkennen können", sagte Koch und führte aus: "München hatte jetzt eine Woche Zeit, sich vorzubereiten. Für uns ist es ein Überraschungsspiel. Pesic wird einige neue Dinge mit seinem Team einstudiert haben." Darauf müsse seine Mannschaft vorbereitet sein. "Wir brauchen eine schnelle Auffassungsgabe, um im Spiel darauf zu reagieren."

Man braucht nicht viel Fantasie, um vorauszusagen, dass die Bayern Bonns Spielmacher Jared Jordan massiv unter Druck setzen werden. Das Gleiche gilt aber auch für die Mitspieler. Koch: "Wir müssen ruhig und abgeklärt und so lange wie möglich im Spiel bleiben. Dann haben wir eine Chance zu gewinnen."

Das Spiel der Baskets in München wird live im Web-TV von Kabel eins im Internet übertragen.

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