Wer kommt, wer geht? Kaderplanung bei den Telekom Baskets

Bonn · Die Planungen für die kommende Spielzeit laufen bei den Telekom Baskets auf Hochtouren. Mit Julian Gamble hat ein weiterer Leistunsgträger verlängert, Kenneth Horton hingegen verlässt die Baskets.

Die Telekom Baskets Bonn werden erneut mit einigen Veränderungen in die kommende Saison starten. Mit Kapitän Josh Mayo und TJ DiLeo hatten sich bereits zwei Leistungsträger der vergangenen Spielzeit für einen Verbleib bei den Basketballern vom Hardtberg entschieden. Am Mittwoch unterzeichnete dann auch Center Julian Gamble bei den Bonnern.

Zuvor hatte Sportmanager Michael Wichterich erklärt, dass man einigen Spielern Angebote gemacht habe und auf Rückmeldung warte. Dabei machte er keinen Hehl daraus, dass die Weiterverpflichtung von Spielmacher Mayo und Center Julian Gamble oberste Prioriät habe. Um sie herum wollen die Baskets ein schlagkräftiges Team aufbauen. Nun ist also auch der zweite Pfeiler gesetzt.

Vertragsverlängerungen:

Julian Gamble verlängert

Gamble hat einen Vertrag für die Saison 2017/18. Der 2,08 Meter große US-amerikanische Center bestritt in der vergangenen Saison als einziger Baskets-Akteur alle Bundesliga- sowie Europacup-Partien und war sowohl in der Bundesliga als auch auf internationalem Parkett ein wichtiger Faktor. Auf nationaler Ebene erzielte der 27 Jahre alte Center pro Spiel im Schnitt 13,2 Punkte, griff sich 6,0 Rebounds und war in jeder Partie für einen spektakulären Block gut.

Kapitän Josh Mayo bleibt in Bonn

Er war einer der Wunschspieler der Baskets. Und tatsächlich ist es den Bonnern gelungen, ihren Kapitän auf dem Hardtberg zu halten. Josh Mayo hat einen Vertrag bis 2019 unterschrieben, wie der Club mitteilte. „Josh war und ist der Kopf unserer Mannschaft. Über die Saison gesehen war er der Anker im Team und hat mit konstant starken Leistungen überzeugt“, sagte Baskets-Sportmanager Michael Wichterich. „Unser Wunsch war ein gutes Maß an Kontinuität. Diese haben wir mit Josh jetzt auf einer ganz zentralen Position. Seine Rückkehr macht unsere weitere Kaderplanung nunmehr deutlich einfacher und ist mit Blick auf die Dauer des Vertrags auch als Signal für weitere Verpflichtungen zu sehen.“

Damit hätten die Baskets im Spielaufbau „maximale Kontinuität umgesetzt“, sagt Präsident Wolfgang Wiedlich, der darauf verweist, dass „Kontinuität auch ihren Preis hat und nicht zustande kommt, wenn es nur der Club will. Dazu gehören immer zwei Seiten.“ Der Aufbauspieler erzielte in der vergangenen Saison im Schnitt 15,7 Punkte und 5,0 Assists pro Spiel. „Mit Josh können wir weiterhin auf einen guten Spieler und tollen Menschen zählen“, so Baskets-Cheftrainer Predrag Krunic. „Mit ihm strahlen wir auf den kleinen Positionen auch in Zukunft Korbgefahr und Kreativität aus.“

TJ Di Leo bleibt weitere zwei Jahre

Anthony TJ Di Leo bleibt für zwei weitere Jahre den Telekom Baskets erhalten. Der Deutsch-Amerikaner unterschrieb einen Vertrag bis 2019. "TJ war und ist eine absolute Bereicherung für uns, ein einwandfreier Charakter und auf dem Feld immer da, wenn und wo er gebraucht wird", sagt Baskets-Sportmanager Michael Wichterich. "Er ist einer der sozialen Anker innerhalb der Mannschaft gewesen und hat sich in der vergangenen Saison zu einer Führungspersönlichkeit entwickelt. Entsprechend freuen wir uns, TJ weiter als wichtigen Teil des Teams an Bord zu haben".

Zugänge

Jordan Parks und Ron Curry kommen

Die beiden 23-Jährigen unterschrieben Verträge für eine Saison. Der 2,01 Meter große Parks führte den italienischen Zweitligisten Pallacanestro Alma Trieste mit durchschnittlich 14,3 Punkten ins Playoff-Finale. Curry kam bei früheren Europacupsieger KRKA Novo Mesto aus Slowenien auf 12,1 Zähler im Schnitt.

Julian Jasinski verstärkt die Baskets

Von Pro-B-Aufsteiger Schwelm kommt Julian Jasinski nach Bonn. Der 21-jährige Flügelspieler soll zum Bundesligakader gehören, aber mit einer Doppellizenz ausgestattet auch für die 2. Herrenmannschaft in der Regionalliga auflaufen.

„National wie international werden wir ein straffes Programm haben. Dafür ist es wichtig, einen breiten Kader für Trainings- und Spielbetrieb zu haben“, sagte Baskets-Sportmanager Michael Wichterich. „Mit Julian kommt ein Spieler zu uns, der sich in den Probetrainings bei uns sehr engagiert und positiv gezeigt hat und die Herausforderung im Bundesligabereich entsprechend annehmen wird. Wir freuen uns auf ihn.“

Martin Breunig kommt aus Ludwigsburg

Der erste Zugang für die kommende Spielzeit kommt aus Ludwigsburg. Power Forward Martin Breunig wechselt zunächst für eine Spielzeit zu den Baskets. „Martin ist ein starker Athlet, der am College über Jahre hinweg sehr produktiv war. Er ist bereit, uns auf den Innenpositionen zu helfen und möchte mit uns gemeinsam den nächsten Schritt machen“, sagt Baskets-Coach Predrag Krunic über Breunig. „Er hat in Ludwigsburg nur teilweise sein Potenzial andeuten können und musste sich nach seiner Zeit in den Staaten zunächst an die Bundesliga gewöhnen.“ Laut Bonns Sportmanager Michael Wichterich werden die Baskets in der kommenden Saison wieder mit einer Vierer-Rotation auf den Innenpositionen planen.

Abgänge:

Ojars Silins geht nach Italien

Der Lette Ojars Silins kehrt nicht zu den Baskets zurück. Der im Oktober als Ersatz für den verletzten Ken Horton verpflichtete Flügelspieler wechselt zu Aquila Basket Trento in die erste italienische Liga. Silins, der zunächst nur einen temporären Vertrag erhalten hatte, hatte sich durch gute Leistungen für einen Kontrakt bis zum Saisonende empfohlen. In der BBL erzielte er 7,4 Punkte und 2,3 Rebounds und wies eine Dreierquote von 40 Prozent auf.

Kenneth Horton wechselt von Bonn nach Frankreich

<strong>Kenneth Horton</strong> wechselt in die erste französische Liga zu Elan Bearnais Pau-Lacq-Orthez. In seiner sechsten Saison als Profi in Europa kehrt der US-Amerikaner somit dahin zurück, wo seine Europareise begann. 2012 heuerte er bei SOMB Boulogne-sur -Mer an, ehe er über Limassol (Zypern), Kataja (Finnland) und Bayreuth in Bonn landete und für die Telekom Baskets in 33 BBL-Spielen durchschnittlich 10,8 Punkte und 6,0 Rebound holte. International verzeichnete seine Statistik im Fiba Europe Cup 14,7 Punkte und 6,0 Rebounds im Durchschnitt.

Florian Koch verlässt Bonn und geht nach Ludwigsburg

Nach zwölf Jahren ist Schluss: Florian Koch verlässt die Telekom Baskets und geht nach Ludwigsburg. Das ist das Ergebnis von "ausführlichen Gesprächen zwischen Club-Vertretern und Koch", wie der Verein am Freitag in einer Pressemitteilung bekanntgab. Zuletzt stagnierte Koch in seiner Entwicklung und wurde von Coach Krunic nicht mehr in dem Maße berücksichtigt, wie das noch 2015/2016 bei Carsten Pohl der Fall gewesen war. „Die Rolle, die Flo sich gewünscht hat, konnten wir ihm für die kommende Saison nicht bieten. Auch wenn wir ihm dennoch ein Angebot für die kommende Saison gemacht haben, ist es konsequent, dass er seine Entscheidung unter sportlichen Gesichtspunkten getroffen hat“, sagte Sportmanager Michael Wichterich.

Der Spieler selbst machte klar, wie schwer ihm die Entscheidung gefallen ist: „Ich werde die Telekom Baskets Bonn nach zwölf Jahren Treue verlassen. Bei dem Satz muss ich etwas schlucken, denn ich verlasse meine Heimat, meine Familie und die Fans, die mir viel Respekt gezollt und in jeder Sekunde an mich geglaubt haben.“ Für Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich ist es „kein normaler Spieler-Weggang, aber es ist für Florians sportliche Entwicklung das Beste, wenn er bei einem anderen BBL-Club eine konstantere Rolle und mehr Spielzeit erhält. Ich betrachte es auch keineswegs als endgültigen Abschied.“

Der 25-jährige und 1,97 Meter große Small Forward durchlief im Club alle Jugend-Jahrgangsteams, sein erstes Bundesliga-Spiel bestritt er am 12. Oktober 2011 und erzielte beim 83:67-Sieg über Gießen in 2:05 Minuten Einsatzzeit gleich sechs Punkte. Wettbewerbsübergreifend sollten 203 Pflichtspiele folgen, davon 47 in diversen europäischen Wettbewerben.

Wie inzwischen bekanntgegeben wurde, schließt sich der 25-Jährige dem Basketball-Bundesligisten MHP Riesen Ludwigsburg an. Wie der Verein mitteilte, unterschrieb der Forward einen Vertrag für die Spielzeit 2017/2018.

Ryan Thompson geht nach Ulm

"Happy Birthday & Au revoir" - mit diesen Worten haben die Baskets am Freitag auch Ryan Thompson verabschiedet. Der Flügelspieler wechselt zu Ratiopharm Ulm und unterschreibt dort einen Zweijahresvertrag. Der US-Amerikaner war vor der abgelaufenen Saison aus der Türkei an den Rhein gewechselt und war im Team von Trainer Predrag Krunic ein Leistungsträger. Mit im Schnitt 13,7 Punkten und 3,1 Assists war er hinter Kapitän Josh Mayo zweitbester Bonner in diesen Kategorien.

Der Weggang von Thompson hat die Baskets keineswegs überrascht. Wichterich erklärte, dass man dem 29-Jährigen kein Angebot gemacht habe, weil sich der Wechsel schon viel früher abgezeichnet habe. „Es hat gut funktioniert mit Ryan. Wir haben ihn aus einer für ihn schlechten Situation heraus verpflichtet, und wir haben vom ihm die Qualität bekommen, die wir uns erhofft hatten“, so Wichterich. „Aber wir wussten auch, wenn es so läuft, dann wird es für ihn bei einem anderen Verein weitergehen.“

Johannes Richter löst Vertrag auf

Johannes Richter hat zwar noch ein Jahr Vertrag, der Power Forward wird die Baskets dennoch verlassen. Richter bat die Verantwortlichen, um Vertragsauflösung. Der „Big Man“ hat sich inzwischen dem Bundesliga-Aufsteiger Rockets Gotha angeschlossen.

Bisher im Kader für 2017/18: Konstantin Klein, TJ DiLeo, Yorman Polas Bartolo, Josh Mayo, Julian Jasinski, Martin Breunig.

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