Telekom Baskets Bonn Jamel McLean kommt gegen Bayreuth zum ersten Mal zum Einsatz

BONN · Was ein echter Musketier ist, der muss immer bereit sein. Übertragen auf Jamel McLean heißt das: Der neue Power Forward der Telekom Baskets Bonn wird am Mittwoch (19.30 Uhr, Oberfrankenhalle, live im Baskets Netradio) im Spiel der Basketball-Bundesliga (BBL) beim BBC Bayreuth gleich beweisen müssen, dass er der Mannschaft helfen kann.

"Ich setze voll auf ihn. Er hat im Training fünf Angriffssysteme kennengelernt und weiß, wie wir verteidigen. Er wird nicht alles aus dem Effeff können, aber ich bin überzeugt, dass er gerade im Rebound und in der Verteidigung eine große Hilfe sein wird", erklärte Baskets-Trainer Michael Koch.

Der Amerikaner, im Städtchen Hampton an der Ostküste der USA geboren, wurde basketballerisch an der Xavier University in Cincinnati/Ohio ausgebildet. Für die Musketeers kam er in seinem letzten Jahr auf 10,6 Punkte und 8,4 Rebounds, wobei er sich speziell im Offensiv-Rebound auszeichnete.

Der 24-Jährige hat sich im Verlauf seiner Karriere stetig verbessert. Für die Musketeers legte er in seinem Senior-Jahr in aller Regel ein Double-double (zweistellige Werte bei Punkten und Rebounds) auf. Für die NBA reichte es allerdings nicht. McLean wechselte 2011 nach Europa und spielte in Belgien für die Leuven Bears, für die er 9,3 und 6,8 Rebounds im Schnitt sammelte und auch sechs Spiele im Eurocup bestritt.

Danach verschlug es ihn 2012 in die zweite italienische Liga nach Scafati, wo er später durch den Amerikaner Ron Slay ersetzt wurde. Danach ging es wieder zurück nach Belgien zu Telindus Ostende - doch nur für zwei Monate, weil die Belgier die Verletzungspause von Dragisa Drobnjak überbrücken mussten. Bis Dezember kam McLean für den belgischen Erstligisten in durchschnittlich 16 Minuten auf 6,1 Punkte und sechs Rebounds.

Um den Jahreswechsel herum stand McLean in Kontakt mit dem französischen Erstligisten Roanne, wo er zunächst eine Vertrag über einen Monat bekommen sollte. Doch die Offerte der Telekom Baskets bewegte ihn dazu, nach Bonn zu wechseln. "Jamel gehörte schon vor der Saison zu den Spielern, die wir beobachteten", erklärte Mike Koch.

Drei Dinge gaben nun den Ausschlag für seine Verpflichtung: Er war schnell verfügbar, war bezahlbar und hat Europa-Erfahrung. "Ich will der Mannschaft Stabilität am Brett geben", sagte McLean, der sich weniger über den Angriff, sondern mehr über die Verteidigung definiert.

[kein Linktext vorhanden]Kann er das in Bayreuth schon umsetzen, könnte er zur Wiedergutmachung beitragen, die die Baskets beim Tabellenzwölften leisten wollen. Denn im Hinspiel im Telekom Dome verloren die Bonner mit 70:78, und das vor allem durch ein katastrophales letztes Viertel, das sie mit 16:29 verloren.

Koch: "Die Bayreuther zeichnet ein starker Zug zum Korb aus, und sie sind sehr stark im Rebound, vor allem offensiv. Sie gehen jedem Ball hinterher." Topscorer des Teams von Trainer Marco van den Berg ist Bryan Bailey mit im Schnitt 12,2 Punkten. Dahinter folgen die beiden Power Forwards Joe Trapani (11,0) und Jason Cain (10,2). Schon deshalb ist Koch froh, am Brett mit McLean eine weitere Alternative zu haben.

Nach vier Siegen in Folge zum Saisonbeginn sind die Bayreuther in der Tabelle sukzessive nach unten durchgereicht worden. In den vergangenen zehn Spielen verließen sie nur zweimal als Sieger das Feld. Mit dem klaren 90:65-Erfolg gegen Alba Berlin ließ der BBC allerdings aufhorchen und zeigte dabei, zu was er fähig ist.

In der BBL ging es noch nie so eng zu wie in dieser Saison. Durch die beiden Siege gegen Hagen und Trier machten die Telekom Baskets einen Sprung auf Platz elf und stehen nach Minuspunkten mit Tübingen gleich, das den ersten Play-off-Platz belegt. Allerdings haben die Bonner noch das schwere Spiel bei Alba Berlin zu absolvieren, das immer noch nicht terminiert ist.

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