Telekom Baskets Bonn in Europa In der Favoritenrolle nach Zypern

BONN · Die Telekom Baskets können mit einem Sieg in Nikosia das Tor zum Achtelfinale im EuropeCup weit aufstoßen. Das Hinspiel gewannen die Bonner deutlich und sind einzig ungeschlagenes Team in der Gruppe M.

 Topscorer im Hinspiel gegen Nikosia war TJ DiLeo (Mitte) gemeinsam mit Florian Koch mit je 14 Punkten.

Topscorer im Hinspiel gegen Nikosia war TJ DiLeo (Mitte) gemeinsam mit Florian Koch mit je 14 Punkten.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Mit einer blitzsauberen Weste starten die Telekom Baskets heute Abend (18 Uhr) in die Rückrunde der zweiten Gruppenphase im Fiba EuropeCup. Bis dato ist die Mannschaft von Cheftrainer Predrag Krunic in Gruppe M noch ungeschlagen und daher in der zyprischen Hauptstadt Nikosia auch der klare Favorit.

Das Hinspiel gewannen die Baskets zum Auftakt der zweiten Runde Mitte Dezember mehr als deutlich mit 96:58. Auch die anderen beiden Teams in der Gruppe besiegten die Baskets mit jeweils 19 Punkten Differenz, Nikosia wartet hingegen noch immer auf den ersten Sieg. Klare Vorzeichen also.

Mit durchschnittlich 89,3 Punkten pro Spiel haben die Baskets in der aktuellen Gruppenphase offensiv gegenüber der ersten Runde zugelegt (83,3 Punkte pro Spiel), umgekehrt verhält es sich bei Nikosia, das in der Vorrunde 78,7 Punkte erzielte und jetzt nur noch 67,0 Zähler pro Partie auf die Anzeigetafel bringt.

Läuft alles so, wie es die ersten deutlichen Ergebnisse vermuten lassen, sollten die Baskets nicht nur in Nikosia, sondern auch kommende Woche zu Hause gegen das österreichische Team Gunners Oberwart gewinnen – womit dann ein Finale in Litauen anstünde. Und in das gingen die Baskets dann mit 19 Punkten Vorsprung im direkten Vergleich.

Es sieht also gut aus mit Blick auf das Achtelfinale. Aber Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich zittert bereits. Sein Horror-Szenario heißt: „Krasnojarsk.“ In der nächsten Runde werden die regionalen Aufteilungen aufgeweicht, die sechs Gruppensieger, die beiden besten Gruppenzweiten und acht aus der Champions League ausgeschiedene Teams kommen in einen Topf, aus dem die Paarungen für Hin- und Rückspiele gezogen werden.

Der Spitzenreiter in Gruppe P macht dem Basketschef mehr Kopfzerbrechen als die starken Franzosen, die in den Gruppen K, N und O vorn liegen. Chalon, Nanterre und Pau-Lacq-Orthez belegen die Plätze 2, 3 und 4 in der französischen Liga. Die Konzentration starker Franzosen im Wettbewerb rührt übrigens aus der Tatsache, dass der französische Verband im Streit zwischen Welt- und europäischem Verband entschieden hat, dass seine Clubs unter dem Fiba-Dach antreten müssen.

Wie stark sie auch sind, Wiedlich sähe das Los – wenn sich die Baskets denn in die Lostrommel spielen – deutlich lieber als den russischen Vertreter. Der Mann hat das große Ganze und in diesem Fall die Logistik im Blick: Krasnojarsk liegt am Rande der Mongolei, Entfernung Luftlinie 5400 Kilometer. Die Reise würde hin und zurück je zwölf Stunden dauern, das ist für normalgroße Reisende schon nicht komfortabel, ein Zwei-Meter-Mann muss dann am Zielort erstmal auseinandergefaltet werden. Stand gestern kosteten Hin- und Rückflug mit Lufthansa und Aeroflot – Zwischenstopp in Sankt Petersburg – stattliche 1800 Euro pro Person.

„Mehr Zwischenstopps sind preiswerter“, sagt Wiedlich, „aber dann kann es sein, dass wir nicht pünktlich zum nächsten Spiel kommen, aber das müssen wir innerhalb von 48 Stunden sicherstellen.“ Dann fällt ihm ein Aspekt an, der ihm doch noch gefallen könnte, möglicherweise ist es auch Galgenhumor: „Ein Sonderzug mit der Transsibirischen Eisenbahn, das hätte was.“

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