Situation im Nahen Osten FIBA: "Wir werden eine Lösung finden"

BONN · Der europäische Verband hat die Situation in Israel "im Blick". Die Bonner Telekom Baskets müssen im Ernstfall wohl nicht zum EuroChallenge-Spiel nach Holon reisen.

Auch die Telekom Baskets blicken mit Sorge auf die Situation im Nahen Osten - und das sogar aus ganz persönlichen Gründen. Am 5. Dezember sieht der EuroChallenge-Spielplan vor, dass sie zum fünften Gruppenspiel bei Hapoel Holon vor den Toren von Tel Aviv antreten müssen. Noch gibt es keine Absage, die Partie der Giants Antwerpen bei den Israelis findet am Mittwoch statt.

Noch vor einer Woche feierte eine kleine Gruppe fröhlicher Holon-Fans auf der Tribüne des Telekom Dome - trotz der 78:85-Niederlage ihres Teams. Am Tag danach verschärfte sich die Situation in ihrer Heimat. Das Auswärtige Amt warnt auf seiner Homepage vor Reisen in den Gazastreifen: "Die ganz überwiegende Mehrzahl der Raketen schlug in einem Radius von 40 Kilometer vom Gaza-Streifen ein. Es wurden allerdings auch Raketen größerer Reichweite eingesetzt, die auch in der Nähe von Tel Aviv niedergingen", heißt es dort in einer am Sonntag aktualisierten Mitteilung.

Nach aktuellem Stand ist also weder das Antwerpener noch das Bonner Spiel offiziell abgesagt. "Wir haben die Situation im Blick", sagte am Montag Sebastian Montag, der Sprecher des Europäischen Basketball-Verbandes FIBA, auf GA-Anfrage. "Wenn es nötig ist, werden wir zeitnah und flexibel reagieren. Wir wollen Lösungen finden, mit denen alle zufrieden sein können."

Eine solche Lösung, so deutet er an, hätte es auch schon für Antwerpen geben können - wenn die Belgier sich diesbezüglich gemeldet hätten. "Wenn sie gesagt hätten, dass sie partout nicht in Holon antreten wollen, hätten wir sicher eine solche Lösung gefunden", sagt Montag. "Aber meines Wissens haben sie uns nicht kontaktiert."

Auch die Basketball-Bundesliga BBL hat die Angelegenheit im Blick. Den Verantwortlichen in Köln ist der vorsichtige Umgang mit der Aufrechterhaltung der Termine lieber, als einer, bei dem ein Risiko bleibt. "Sollte sich die Lage verschlechtern, gibt es sofort Gespräche zwischen FIBA, Baskets und uns", sagt BBL-Sprecher Dirk Kaiser, "schließlich haben wir eine Fürsorgepflicht unseren Vereinen gegenüber."

Eine Möglichkeit wäre, das Spiel in einem neutralen Land auszutragen, auch ein Heimrechttausch wäre in Frage gekommen - für den ist es aber jetzt zu spät.

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