Telekom Baskets Bonn Eurocup-Abschluss mit 101:87 gegen Reggio Emilia

BONN · Die Telekom Baskets Bonn haben sich mit einem 101:87 (27:25, 29:24, 24:13, 21:25)-Sieg gegen Grissin Bon Reggio Emilia aus dem internationalen Wettbewerb verabschiedet. Damit belegt das Team von Trainer Mathias Fischer in der Abschlusstabelle der Gruppe A des Eurocups den fünften Platz vor den Italienern.

 Keine Chance lässt Dirk Mädrich seinem Gegenspieler und dunkt den Ball mit Macht in den Korb.

Keine Chance lässt Dirk Mädrich seinem Gegenspieler und dunkt den Ball mit Macht in den Korb.

Foto: Jörn Wolter

Auf den Rängen des Telekom Domes hatten sich die 4100 Zuschauer erhoben, um die Bonner zu feiern, die ihre verdiente Ehrenrunde im Quadrat absolvierten. Amedeo Della Valle war dagegen auf dem Weg in die Katakomben und sichtlich unzufrieden. Die Niederlage wollte ihm nicht in den Lockenkopf gehen. 30 Punkte hatte er gegen die Männer in Magenta erzielt. Und es hatte nicht gereicht.

"Es war ein ansehnliches Spiel, so wollten wir uns aus dem Eurocup verabschieden", sagte Fischer. "Ich bin ehrlich gesagt auch sehr froh, dass sich niemand verletzt hat. Jetzt konzentrieren wir uns auf die Liga und wollen da an unsere Leistung anknüpfen - den Ball laufen lassen und den freien Mann finden."

Von Beginn an entwickelte sich eine Partie, die die letzte defensive Intensität auf beiden Seiten vermissen ließ und so Raum für offensives Spektakel bot. Schon das erste Viertel brachte Erfreuliches aus Bonner Sicht: Angelo Caloiaro knüpfte beinahe an alte Form an. Einen Dreier von Federico Mussini konterte er ebenfalls per Dreier zum 7:8-Anschluss (3.). Er zögerte kurz, aber er nahm den Wurf. Auch auf dem Weg zum Korb war er deutlich weniger zögerlich als zuletzt und belohnte sich mit der 15:13-Führung (5.).

Telekom Baskets Bonn - Reggio Emilia
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Fischer verteilte die Spielzeit, um auch die zum Zuge kommen zu lassen, die zuletzt nicht allzu viel mitgewirkt hatten. Center Tadas Klimavicius bemühte sich mehrfach, in bester Spielmachermanier Florian Koch perfekt in Szene zu setzen - mit Erfolg. Hier wurde Team-Basketball gespielt, das war es, was der Trainer in der wertlosen Partie zumindest sehen wollte. Die Dreier fielen auf beiden Seiten wie reife Früchte. Nach dem dritten Viertel waren es auf Bonner Seite acht, die Italiener hatten zehnmal aus der Distanz getroffen. Im dritten Viertel allerdings nutzten die Baskets eine Durststrecke der Gäste, um auf 80:62 davonzuziehen.

Drei Dreier in Folge brachten die Gäste heran (32.) - da waren es nur noch neun Punkte Vorsprung. Das gefiel Fischer nicht, er bat zur Auszeit. Steve Wachalski, der vor dem Spiel als GA-Sportler des Monats ausgezeichnet worden war, traf - wie sollte es anders sein - per Dreier zum 83:71 (33.). Dann begann die Della-Valle-Show. 13 Punkte in Folge hatte er erzielt, als er den Dreier zum 82:85 versenkte, ohne den vor ihm stehenden Andrej Mangold auch nur zu beachten. Da konnte der Bonner Defense-Spezialist nur ungläubig den Kopf schütteln. "Es reicht", mag sich Baskets-Kapitän Benas Veikalas gedacht haben, konterte mit vier Dreiern hintereinander und schnappte sich noch den letzten Rebound der Partie. Europareise beendet, raus mit Applaus.

"Ich denke, wir haben offensiv gut gespielt, aber wenn man 101 Punkte kassiert, kann man kaum gewinnen. Zum Schluss haben wir Bonn zu viele offene Würfe erlaubt", war Della Valle untröstlich. Auf Bonner Seite hatte Tony Vroblicky, Center der Reservemannschaft, der im Eurocup mitspielen darf, wieder einige Minuten bekommen. "Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, haben Intensität und Herz gezeigt, obwohl wir keinen Chance mehr aufs Weiterkommen hatten. Der Wettbewerb war eine große Erfahrung für mich", erklärte der Amerikaner.

Der Trainer des Tabellenletzten, Massimiliano Menetti, der unter anderem seit langem auf den Ex-Bonner Rimantas Kaukenas verzichten muss, hakte den Eurocup schnell ab. "Insgesamt sind wir mit viel Pech ausgeschieden. Auch, weil wir die Ausfälle von einigen Spielern nicht kompensieren konnten", sagte er.

Die Statistik

Telekom Baskets Bonn: McConnell 5 Punkte/1 Dreier (18:43 Spielminuten), Mädrich 17 (19:30), Veikalas 18/5 (23:41), Brooks 7 (17:09), Mangold 3/1 (20:59), Caloiaro 19/2 (18:54), Lawrence 14/2 (23:09), Klimvavicius 8 (23:20), Koch 7/1 (16:19), Wachalski 3/1 (11:45), Vroblicky (6:31).

Reggio Emilia: Mussini 14/2, Polonara 2, Della Valle 30/7, Taylor 11/3, Pechacek 4, Pini 2, Cervi 5, Silins 14/4, Diener 5.

Trefferquote: Bonn 59% (38/64), Emilia 46% (29/63). Dreierquote: Bonn 52% (13/25), Emilia 48% (16/33). Freiwurfquote: Bonn 70% (12/17), Emilia 72% (13/18). Rebounds: Bonn 31 - Bester: Caloiaro 6, Emilia 29 - Bester: Cervi 7. Assists: Bonn 22 - Bester: Lawrence 10, Emilia 11 - Beste: Mussini, Della Valle je 3. Ballverluste: Bonn 10, Emilia 14. Ballgewinne: Bonn 7, Emilia 6. Fouls: Bonn 19, Emilia 18.

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