Telekom Baskets gegen Reggio Emilia Es geht nicht um nichts

BONN · Die große Enttäuschung haben die Telekom Baskets schon eine Woche hinter sich. In Paris verabschiedeten sie sich nach einer 80:87-Overtime-Niederlage aus dem internationalen Wettbewerb. Heute (19.30 Uhr) tritt der ebenfalls bereits ausgeschiedene italienische Vertreter Grissin Bon Reggio Emilia zum abschließenden Erstrundenspiel im Telekom Dome an.

 Mehr Spielzeit als üblich soll Baskets-Talent Florian Koch heute Abend gegen die Italiener aus Reggio Emilia bekommen.

Mehr Spielzeit als üblich soll Baskets-Talent Florian Koch heute Abend gegen die Italiener aus Reggio Emilia bekommen.

Foto: Jörn Wolter

Und die eingefleischten Baskets-Fans werden wieder ein bisschen enttäuscht: Die Gäste reisen ohne einen echten Bonner Publikumsliebling an: Rimantas Kaukenas.

Auf den Litauer, der 2003/04 auf dem Hardtberg spielte, hatten sich viele bereits seit der Auslosung der Gruppen gefreut, aber der ehemalige Nationalteam-Kollege von Baskets-Center Tadas Klimavicius laboriert an einer Bauchmuskel-Verletzung.

Ein wertloses Spiel gibt es für Mathias Fischer nicht, und so legt der Trainer der Telekom Baskets in der Partie gegen den aktuellen italienischen Tabellenführer Wert darauf, "sich anständig aus dem Wettbewerb zu verabschieden. Wir wollen ein gutes Spiel zeigen. Natürlich auch für unsere Fans."

[kein Linktext vorhanden]Die Italiener werden den Baskets, die das Hinspiel mit 85:84 gewannen, in der Defensive einiges abverlangen. "Sie verfügen über unheimlich viel Schlagkraft auf den kleinen Positionen", sagt Fischer. "Das ist einer der Hauptgründe für die tolle Platzierung in der italienischen Liga. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, um als Team weiter zu wachsen." Geforderte Defensive klingt nach viel Spielzeit für den Bonner Spezialisten Andrej Mangold. Er hatte am Wochenende nach dem gewonnenen Krimi beim MBC (99:96 nach zweifacher Verlängerung) die längste Einsatzzeit aller Bonner. "Die hatte er sich auch verdient", sagt der Trainer. "Er hat einen sehr guten Job gemacht."

Aber solche Spiele wie das gegen Reggio Emilia sind auch dazu da, denjenigen Spielzeit zu geben, deren Einsätze sonst eher überschaubar ausfallen. Florian Koch ist ein solcher Spieler. Das Bonner Eigengewächs hatte eine gute Vorbereitung abgeliefert, ist aber im Liga-Alltag bisher nur zu Kurzeinsätzen gekommen. In Paris und Weißenfels - zwei wichtigen Spielen - spielte er gar nicht. "Die Situation ist im Moment nicht einfach für mich", sagt der 22-Jährige. "Wenn man nur wenig Zeit hat, sich zu zeigen, will man es besonders gut machen. Man nimmt vielleicht einen Schuss, den man sonst vielleicht erst später nehmen würde und geht auch mehr Risiko. Das geht dann manchmal nach hinten los", erklärt er sachlich. "Ein Fehler in fünf Minuten Spielzeit fällt eben deutlich mehr auf, als einer in zwanzig Minuten." Heute wird er also vermutlich mehr Spielzeit bekommen.

Was er damit anfangen würde? "Befreit Basketball spielen. Aufs Feld gehen, nix forcieren und versuchen, den Rhythmus des Spiels aufzunehmen." Man kann wahrlich nicht behaupten, dass es für alle um nichts mehr geht.

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