Telekom Baskets Bonn Enosch Wolf ist der längste Spieler seit Radojevic

BONN · Die Telekom Baskets Bonn haben einen ganz Großen verpflichtet. Enosch Wolf spielte bisher in den USA und wird die nächsten zwei Jahre für die Telekom Baskets dribbeln. Er bringt mit, was man nicht Trainieren kann: Länge.

Die Telekom Baskets Bonn haben einen ganz Großen verpflichtet. Enosch Wolf heißt er und misst stolze 2,15 Meter. Damit ist der 22-jährige deutsche Center, der einen Zweijahresvertrag unterschrieb, der längste Baskets-Spieler seit Aleksandar Radojevic. Der maß 2,20 Meter und spielte 2002/03 in Bonn. "Mein Spiel dem höheren Tempo in der Bundesliga anzupassen und auch international im Eurocup anzutreten, sind Herausforderungen, denen ich mich gern stelle", sagt der neue Mann in Magenta.

Wenn man nach Wolf im Internet sucht, stößt man bei der Recherche unweigerlich auf Artikel, die seine Suspendierung an der renommierten University of Connecticut thematisieren. Von Ärger mit einer Frau und Polizeigewahrsam ist dort die Rede. Aber auch davon, dass alle Anklagepunkte fallengelassen wurden. "Jeder junge Mensch hat in bestimmten Grenzen einen Kredit", sagt Baskets-Sportmanager Andreas Boettcher auf das Thema angesprochen, "wenn Enosch sagt, er habe seine Lektion gelernt, dann wollen wir ihm diesen Kredit geben."

Wolf bringt mit, was man einer alten Basketball-Weisheit zufolge nicht Trainieren kann: Länge. "Dazu noch einen Wurf und Potenzial", sagt Boettcher. Eine Kombination, die die Baskets auf der Suche nach einem weiteren Deutschen im Kader überzeugte. "Wir wollten einen großen Deutschen Spieler, damit sich die kleinen Deutschen nicht gegenseitig die Spielzeit wegnehmen", so Boettcher. Also suchte man einen Spieler, der bei anderen unter dem Radar durchrutscht, der bezahlbar ist und der trotzdem Potenzial hat.

Wolf stand in den vergangenen zweieinhalb Jahren im Kader der UConn Huskies, mit denen er 2011 die NCAA-Meisterschaft gewann. 2012/2013 verzeichnete er im Schnitt knapp 14 Minuten Spielzeit 3,4 Punkte und 3,4 Rebounds. Im Kader von Trainer Mathias Fischer, der sich zur Spielersichtung derzeit in Las Vegas aufhält, ist er der Ersatz für den zu Alba Berlin abgewanderte Jonas Wohlfarth-Bottermann.

"Mit seiner Länge und der entsprechenden Physis wird Enosch uns in Brettnähe sehr helfen", so der Bonner Headcoach. "Seine in der NCAA gesammelten Erfahrungen wollen wir gemeinsam ausschöpfen, um ihn in Bonn zu einem vollwertigen Bundesliga-Spieler zu entwickeln."

Der ehemalige A2-Nationalspieler ist der älteste Sohn von Horst und Inken Wolf, die ihrerseits beide auf erfolgreiche Bundesliga-Karrieren zurückblicken können. Auch die jüngeren Geschwister Ronja und Julius spielen Basketball. Julius ist momentan mit der U20-Nationalmannschaft bei der EM im estländischen Tallinn.

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